Sonntag, 30. Dezember 2012

Ein Urlaubstag am Bodensee

Wir wohnen in einer begnadeten Gegend, wo andere Urlaub machen. Im Nullkommanix ist man im Schwarzwald, auf der schwäbischen Alb, im Neckartal und am Bodensee. Eine der schönsten Promenaden gibt es in Radolfzell am Eingang zur Höri. Wenn man die, selbst im Winter, ganz abgelaufen ist, hat man mehr als einen Urlaubstag gehabt.

Platanenallee in Radolfzell. Hier legen auch die Schiffe an. Der Verkehr ist allerdings im Winter fast ganz eingestellt.

Spielende Väter und Kinder am Ufer. Und da badet doch tatsächlich jemand?

Möwen füttern-ein Vergnügen für Jung und Alt!


Manche Uferweiden sind so sehr mit Misteln bewachsen, dass sie kaum mehr Luft zum Atmen haben dürften

Der Untersee, ein Traumziel

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Rauhnächte und die Wilde Jagd

Seit gestern wütet ein kräftiger, warmer Wintersturm, der uns gestern fast von der Straße blies. Ich denke an die Rauhnächte zwischen den Jahren, die mich schon immer fasziniert haben. Am 21. Dezember war nicht nur kein Tag des Weltuntergangs, sondern auch der Punkt, an dem die Welt sich langsam wieder mehr dem Licht zuwendet. Die dunkle Zeit ist überwunden. Voraussichtlich spielen die Rauhnächte auch in meinem Schwarzwaldkrimi eine entscheidene Rolle. Zumindest gehen Dorfbewohner mit dem Pfarrer durch den Stall und räuchern ihn und das Haus mit Weihrauch und bestimmten Kräutern aus. Dann wird alles noch mit Weihwasser besprengt. So habe ich mal ein paar Informationen über den Wode und seine Wilde Jagd zusammengetragen:

Die Wilde Jagd



Die Sage von der Wilden Jagd, eine Volkserzählung, die einst tief in den Köpfen der Menschen verwurzelt war, reicht bis in die keltische Zeit zurück. In allen europäischen Ländern gibt es verschiede Ausführungen, der Grundgedanke und die Grundgestalt bleiben jedoch dieselben. Die Wilde Jagd treibt vor allem in den Zwölf heiligen Nächten der Weihnacht, zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar, um. Nachts reitet sie im Sturm über die Wälder hin; meist hört man nur ihr Lärmen und Tosen, das Knallen von Peitschen, das Blasen von Hörnern, das Wiehern und Schnauben von Rossen, das Gekläff von wilden Hunden. Der Wode reitet auf seinem Schimmel, oft gefolgt von einer grösseren Schar von Männern. Manche erzählen, dass der Wilde Jäger am ganzen Leib brennt oder dass das Wilde Heer von einem feurigen Glanz umgeben ist und eine feurige Spur hinterlässt. Es ist ein Heer von Toten, die in der Zeit zwischen den Jahren Unglück, aber auch Erntesegen verheißen. „Wode“ könnte sich aus dem Namen des germanischen Hauptgottes, des Kriegsgottes Wodan, herleiten, der nordgermanisch Odin heißt. Es ist gefährlich, der Wilden Jagd zu nahe zu kommen, man muss ihr den Weg frei machen, denn es sind schon manche von der Wilden Jagd mitgenommen worden. Wenn das Wilde Heer durch die Dörfer, Häuser und Ställe zieht, soll man die Türen und Fenster schließen, sonst dringt die Schar in das Haus ein. Es ist verboten, in dieser Zeit Wäsche aufzuhängen. Um die bösen Geister zu versöhnen, sollte man ihnen Geschenke machen, auch und vor allem in Form von nahrhaftem Essen. Daher rührt auch unser Brauch der Weihnachtsgeschenke
























Dienstag, 25. Dezember 2012

E-Books: viele kleine Eisen im Feuer

Via Twitter erhielt ich gestern ein paar Nachrichten, von denen ich zwei hier erwähnen will:
Manage your Taschengeld. Der Tübinger Autor Marcus Hammerschmidt beschreibt eine Langzeiterfahrung als E-Book-Autor. Interessant zu lesen! Was ich bestätigen kann: Zunächst einmal kommt normalerweise wirklich nicht viel mehr als ein Taschengeld rüber. Ich habe meine erste Amazon-Abrechnung erhalten, sie entspricht,umgerechnet auf den Monat, etwa dem, was ich anfangs von der VGWort erhielt -nämlich so viel, dass ich zu zweit ein paarmal beim Italiener essen gehen könnte. Bleibt man aber dran und veröffentlicht kontinuierlich, könnte schon etwas mehr dabei herauskommen, das bestätigten mir auch befreundete E-Book-Autoren. Ich fasse meine eigene Erfahrung noch einmal zusammen: Anfang September online gestellt, ein paar tausendmal verschenkt, danach zögerliche Verkäufe, zwei neue Rezensionen, davon eine wohlwollend, obwohl man lieber etwas ala "Michelangelo" von Irving Stone gehabt hätte, die zweite war eine 1-Stern-Rezension, weil keine Zeit zum Lesen da gewesen wäre.

Das zweite ist ein Artikel der Süddeutschen Zeitung:
Kommunikation im Internet-das Echo der Geschwätzigkeit . Darin fand ich einen Satz bemerkenswert, der besagt, dass das Drehen um die eigene digitale Kommunikationsachse die Nicht-Anwesenheit im analogen Leben nach sich ziehen könnte. Nun bin ich als permanente Autorin sowieso gefährdet, fast immer irgendwo anders zu sein als dort, wo ich mich gerade befinde. Das hat durchaus seine Auswirkungen. An anderer Stelle hatte ich schon auf das Social-Media-Burnout hingewiesen. Wie sollte man nun damit umgehen, um nicht eines Tages vollends rauszukippen aus der Wirklichkeit? Sollte man seine ganzen Kontakte, die man geknüpft hat, reinholen in sein reales Leben? Ich selbst merke, dass das vollends das Fass zum Überlaufen bringen würde. Dann würde das Leben nur noch aus Kommunikation bestehen, abgesehen von den vielen Fahrten, die man dann machen müsste. Am Schluss würde weder Zeit zum Arbeiten noch zum Schreiben noch für Beziehungen vor Ort übrig bleiben. Ich persönlich versuche es so zu halten, dass sich alles einigermaßen die Waage hält.

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Versuchter, "wahrhaftiger" Jahresrückblick einer Autorin

Da die Tage jetzt nicht nur dem Weltuntergang entgegen galoppieren, sondern auch der längsten Nacht und dem Jahresende, wird es Zeit, sich einmal kurz auf das vergehende 2012 rückzubesinnen.

°Im letzten Winter - es war eine Zeitlang eisig kalt, wenn ich mich richtig erinnere - so etwa ab Mitte Januar schrieb ich meinen letzten historischen Roman mit Namen "Die Köchin und der Kardinal". Die Recherchen dazu waren schon in den Monaten zuvor gelaufen und liefen nebenher. Es ist der Abschluss einer Quadrologie in rot und grün, die zehntausenden offensichtlich zu vergnügten, unterhaltsamen und nicht anspruchslosen Stunden verholfen haben. Es war ein Flow, ein Schreibrausch, der monatelang, bis etwa Anfang, Mitte Mai anhielt. Da war der Roman aber noch nicht überarbeitet.

°Am 8. Mai bin ich Facebook beigetreten, ermuntert von Autorenkollegen eines Forums. Seitdem habe ich sehr nette und interessante Kontakte bekommen. Selbst mit meinem Sohn in Afghanistan läuft die Kommunikation jetzt besser als über Skype und Handy. Im Moment bin ich gerade dabei zu lernen, mich nicht von jedem Thema, das mich interessiert, "vereinnahmen" zu lassen. Ich staune jeden Morgen, wenn ich reinschaue, wieviele der Leute im Chat sind!

°Im Job ging es kontinuierlich aufwärts. Die schwächeren Klienten bekamen immer häufiger die Hilfebedarfsgruppe 3, was mit zusätzlich externen Weck - und Putzdiensten einherging, Tendenz steigend.

°Am 11. Juni gab es einen unerwarteten Todesfall in der Familie. Die Monate darauf pendelte ich zwischen Frankfurt, Hamburg und Cuxhaven hin und her, es gab unglaublich viel zu erledigen, eine Achterbahnfahrt ohnegleichen.

°Bis dann am 7. Juli der Vertrag für den historischen Roman kam, mit dem Zusatz, bis Ende Juli sei er abzugeben. Ich erbat mir über den Agenten eine Fristverlängerung bis Ende August, die auch gewährt wurde. Abgegeben habe ich ihn dann am 1. August.

°Ende August nahm ich das Projekt "Eduard Mörike. Ein Leben auf der Flucht" als Kindle Edition in Arbeit. Es erschien am 2. September, ungesehen von der Welt, nur von einigen wohlgesonnenen Autoren begleitet, mit Konvertierungsmängeln behaftet. Die Verschenkaktion verlief so stürmisch, dass ich ein paar Tage richtig selig war. Seitdem laufen nachhaltigere Aktionen.

°Im Oktober kam ein neues Projekt hinzu, ein Schwarzwaldkrimi, abgesegnet von meinem Agent, der diesen Genresprung unerwartet mit mir unternahm. Für diesen Roman habe ich keine ungeteilte Zeit. (Sechs Wochen lang musste ich ihn unter dem Getöse des Wärmedämmungseinbaus, der Dachsanierung und dem Einbau einer neuen Heizung schreiben.) Der historische Roman erscheint im Juni 2013, also muss ich im Frühjahr mit dem Lektorat rechnen. Ich habe mir insgesamt ein Jahr Zeit gelassen, um ihn fertig zu schreiben. Er muss auch nicht unbedingt veröffentlicht werden. Es bringt mir einfach Spaß, es in diesem neuen Genre zu probieren.


°Momentan ist Adventszeit, zeitgleich dazu läuft mein Krimi. Fünf Tage vor Weihnachten. Und zwei Tage vor Weltuntergang. Was würde ich noch machen, wenn sie tatsächlich unterginge? Es ist alles geordnet, der Krimi zwar noch unvollendet, aber es existiert ein Exposé. Diesmal haben wir nur zwei Weihnachtsmärkte besucht, in Weil der Stadt und in Ehingen, die sehr schön und individuell waren. Ich habe kein Weihnachtszeug für die Wohnung gekauft, nicht gebacken und keine großen kulinarischen Einkäufe gemacht. Es gibt eine Fondue Bourgignonne am Heiligabend, alles andere ist offen. Aber selbst wenn keine großen Famlienclans mehr bestehen, gibt es doch Missverständnisse hier, Fehlinformationen dort. Die Haut ist dünn und gestresst, wer wann wie mit wem wohin an den Feiertagen? Dazu die Weihnachtskrisen unserer Bewohner, die eine globale Weihnachtskrise zu spiegeln scheinen. Warum sind wir nur dem Beispiel unserer Vermieter nicht gefolgt, die einfach zwei Wochen nach Spanien fahren? Weil wir Weihnachten so lieben? Zugegeben, es hat seine schönen Seiten. Die Traditionen reichen vom Fackelfeuer in Altensteig über die Turmbläser in Herrenberg und heiligabendliche Gänge durch Straßen mit Häusern, in deren Fenstern die Tannenbäume glänzen. Und was uns ebenfalls abhält, wegzufahren: Der Weihnachts- und Feiertagsstrress auf den Straßen. Dann genießen wir einfach die Ruhe, die unweigerlich am Mittag des Heiligen Abends eintreten wird, warten auf die Raunächte, stehen  Silvester wieder am nachbarlichen Feuer und blicken auf ein Jahr zurück, das bewegter war als alle anderen davor!

Sonntag, 16. Dezember 2012

Orte zum Reinschmecken: Schwäbisch Hall, Perle des Hohenloher Landes

Inzwischen ist mein Blog "Orte zum Reinschmecken" alias "Auf Mörikes Spuren" nicht nur mit dem Deutschordensschloss in Bad Mergentheim, sondern auch mit dem Geschichtsverein Köngen und der Stadt Schwäbisch Hall verlinkt. Es gibt ja eine umfangreiche Sammlung von Orten in Baden-Württemberg, die der Musiker Peter Stubenvoll und ich während unserer Touren erstellt haben. Im Jahr 2010 standen wir deswegen in Verhandlungen mit einem Verlag, der die Berichte dann aber doch nicht für ein Buch haben wollte, ebenso wenig für einen Kalender 2012. Es ging dort mehr um Wellness-daraufhin haben wir abgesagt. Diese Reiseberichte habe ich seitdem immer mal wieder in meinem Blog "Orte zum Reinschmecken" gesammelt. Der neueste Beitrag heißt: "Schwäbisch Hall, Perle des Hohenloher Landes." Darin wird eine wunderschöne Stadt beschrieben, in der es sich zu leben lohnen würde. Das hat auch Eduard Mörike im März 1844 gedacht und zog mit seiner Schwester Klara dorthin. Er streifte durch die engen Gassen und durch die schöne Landschaft, sammelte Versteinerungen und musste doch im November sehen, dass das Klima rauer war, als seine angegriffene Gesundheit vertrug. So siedelte er mit Klara in das liebliche Taubertal, nach Bad Mergentheim, um.

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Link im Deutschordensmuseum Bad Mergentheim

Die Kontakte, die ich zu den Mörike-Orten und Museen aufgenommen habe, tragen schon erste Früchte. Das Mörike-Kabinett im Deutschordensmuseum Mergentheim will einen Link zu meinem Blog "Auf Mörikes Spuren" setzen!

Im Gegenzug verlinke ich das Mörike-Kabinett hier und auf meinem Ausflugsblog. Es besteht seit 2004 und enthält neben vielen anderen Exponaten das äußerst sehenswerte Haushaltungsbuch der Mörikes. Es werden auch Kostümführungen mit Margarethe Mörike angeboten. Hier noch ein Link zu dem Faltblatt der Führungen.

Dienstag, 11. Dezember 2012

Erster Entwurf eines Mörike-Werbeplakats


        
Sie suchen noch nach einem ungewöhnlichen Weihnachtsgeschenk? Dann empfehle ich Ihnen das E-Book "Eduard Mörike. Ein Leben auf der Flucht", für nur 4,99 Euro bei Amazon erhältlich (ursprünglich 16,95). Einen spannenden Einstieg in ein Dichterleben und ein friedliches Fest wünscht Ihnen die Autorin Christa S. Lotz!





Freitag, 7. Dezember 2012

Mein E-Book als Geburtshelfer-ich staune!

Die Autoren, die mit E-Books so richtig groß durchstarten, könne man  an einer Hand abzählen, las ich kürzlich in einem Blog. Aber wie ich inzwischen sehe, kann es nicht das einzige Ziel für einen Autor sein, E-Book-Bestseller zu schreiben. Das Ganze könnte sich zu einer wirklich nachhaltigen Sache auswirken. Nehmen wir einmal mein Beispiel: Das Buch "Eduard Mörike. Ein Leben auf der Flucht" wurde vor acht Jahren veröffentlicht. Es fand seine Aufmerksamkeit bei der Presse (es war schließlich der 200. Geburtstag des Dichters), tauchte in einigen Bibliotheken und im Literaturmueum Marbach auf, verkaufte sich aber nur schleppend. Acht Jahre später, nach Rückfall der Rechte, habe ich es als Kindle-Edition wieder neu aufgelegt. Und es verkauft sich wieder, wenn auch nicht so rasant wie die Taschenbücher! Jetzt sehe ich einen Trend, der mich doch ein wenig staunen lässt: Das alte Printbuch taucht wieder auf, in Bibliotheken in Östereich, an der Stanford University, einer der renommiertesten und forschungsintensivsten Universitäten der Welt, und dazu wird es in den Börsennachrichten vorgestellt. Dabei frage ich mich, wo die das Printbuch herhaben. Dazu ein paar Links:
Als gedrucktes Buch ist es hier zu finden
Libraries of the Stanford University
Alsatica. Portail des Savoirs en Alsace 

Als E-Book zum Beispiel hier:
Film, Kunst und Kultur
Bullenbrief
So kann also die Neuauflage als E-Book eine Neubelebung des ganzen Werkes nach sich ziehen. Jetzt können die Studenten in Kalifornien sich mein Buch ausleihen-schade, dass es nicht das neue Cover hat! Oder die Leser in St. Pölten.
Es bestärkt mich in meiner Arbeitsweise, nach der ich schon viele Jahre vorgehe:

Ich schreibe alle Bücher ohne Vertrag, erstmal nur für mich. Da muss ich zwar jedesmal bangen, ob es nicht in der Schublade verschwindet, aber im Endeffekt wird aus dem Ganzen ein wirkungsvolles Gespinst von Büchern, die sich untereinander vernetzen können.

Dienstag, 4. Dezember 2012

Was wäre gewesen, wenn ich keinen Verlag gefunden hätte?

Der schon viel diskutierte Beitrag von Richard K. Breuer„Eine Gesellschaft bekommt jene Bücher, die sie verdient", den ich bei Gesine von Prittwitz gelesen habe, hat mich auf einen Gedanken gebracht. Was wäre vor zehn Jahren gewesen, wenn kein Verlag meinen ersten Roman angenommen hätte? Damals war ich felsenfest davon überzeugt, dass ich ihn dann in der Schublade lassen würde und ihn niemals selbst herausgegeben hätte, auch nicht bei BoD - und natürlich schon gar nicht bei einem Druckkostenzuschussverlag. Dabei wäre es so einfach gewesen, darauf hereinzufallen! Im Jahr 2002 sah das natürlich noch ganz anders aus. Ein Klosterbibliothekar schrieb mir ein paar Verlage auf, denen ich mein Manuskript anbot. Darunter war auch ein Kieler Verleger, der mir schrieb, er könne das finanzielle Risiko nicht eingehen - ich müsste mich mit 4000 DM an den Druckkosten beteiligen. Ich war ja schon immer erklärte Romantikerin und eine Helferin dazu. Sollte ich diesen armen Verleger wirklich in die Verlegenheit bringen, mit meinem Buch einen Flopp zu produzieren? Nein, sagte ich mir, bei dem Aufwand, den ich hineingesteckt habe, wäre es ein Aberwitz, auch noch dafür zu bezahlen, das würde ja nie im Leben wieder rumkommen. Und so habe ich es seitdem gehalten. Und der DKZVler hat recht behalten: Das Buch wurde kein "Erfolg" im kommerziellen Sinn, sondern wurde nach ein paar Jahren dem modernen Antiquariat zugeführt, wie es autorenseelenschonend so nett ausgedrückt wird.

Im verlegerischen Sinn erfolgreicher waren die Bücher, die ich danach in einem großen Verlag herausgegeben habe. Das vierte erscheint im nächsten Sommer. Damit war und bin ich auch zufrieden bis auf die Cover, die ein Wiedererkennungszeichen für Buchhändler und Leser sein sollen. Inhaltlich kann ich so ziemlich alles unterbringen, was in diesem Rahmen möglich ist. Aber eben auch nur in diesem Rahmen! Es gibt noch sehr viel auf meiner Festplatte und in meinem Kopf, was eben nicht in diesen Rahmen passt. Und so habe ich den ersten Roman im September 2012 noch einmal als E-Book herausgebracht. Hätte ich das vor zehn Jahren auch getan, wenn kein Verlag ihn genommen hätte? Wenn es die heutigen Möglichkeiten schon gegeben hätte? Ich glaube schon, denn ich hatte damals schon Verbindungen, die mir hätten weiterhelfen können. Da es die heutigen Möglichkeiten aber nicht in dem Masse gab, wie ich es gebraucht hätte, wäre ich mit meinen Kurzgeschichten und Romane in meinem Autorenkämmerlein geblieben, umgeben von ein paar handvoll Gleichgesinnten. Oder ich hätte mich aufs Fotografieren oder aufs Malen verlegt. Es ist aber, wie man sieht, anders gelaufen. Heute gehöre ich zu den arrivierteren Autorinnen, die solche neuen Wege beschreiten. Und auch mit Lust und Überzeugung beschreiten. Das Umdenken für Autoren (und auch für Verlage) müsste in dem Kerngedanken bestehen, den ich im Beitrag von Richard K. Breuer gefunden habe: Beim Bücherschreiben und -veröffentlichen sollte in Zukunft nicht mehr der rein kommerzielle Aspekt im Vordergrund stehen. Bücher, unabhängig von der Form, in der sie herausgegeben werden, sind ein humanes Kulturgut und werden es bleiben. Viel Geld verdienen kann man auch mit ganz anderen Dingen.


Mittwoch, 21. November 2012

Social-Media-Burnout?

Machen Facebook, Twitter&Co. krank? Anfang des Jahres 2012 kam bei der Technikerkrankenkasse und an einigen anderen Stellen der Verdacht auf, dass die Informationsüberflutung insbesondere bei jungen Leuten und denen, die immer erreichbar sein wollen, einen Burnout hervorrufen könnte. So u.a. beschrieben in der Welt. Dass Social Media einen Burnout hervorrufen könnte, ist allerdings durch keinerlei Studien erhärtet. Vergegenwärtigen wir uns noch einmal, was ein Burnout -den es fachlich gesehen so nicht gibt, es entspricht eher den Symptomen einer Depression-eigentlich ist. Das sogenannte Burnout-Syndrom ist ein anhaltender Zustand körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung. Der Psychoanalytiker Herbert Freudenberger hat diesen Begriff im Jahr 1974 eingeführt, nachdem er entsprechende Symptome bei professionellen Helfern beobachtete. Es sind oft helfende Berufe betroffen wie Pflegekräfte, Ärzte oder auch Lehrer, Rentner, Studenten und Hausfrauen. Schätzungen gehen von rund neun Millionen Betroffenen in Deutschland aus. Die Krankenkassen berichten über zunehmende Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen. Zufällig hatten wir gestern bei einer Betriebsversammlung ein ähnliches Thema im Fokus. Da ging es nicht nur darum, wie man den Belastungen Ent- Lastungen, Pausen und eventuell sogar Sabbatjahre entgegensetzen könnte, sondern auch darum, was der Einzelne zu seinem möglichen Ausbrennen beiträgt. Da gibt es durchaus eine Parallele. Jemand, der für andere wichtig sein will und wahrgenommen werden möchte, ist für diese anderen immer verfügbar. Er nimmt sich keine Auszeiten, weil er nichts verpassen und eigentlich seine Umwelt auch kontrollieren möchte. Es steckt also auf jeden Fall eine Angst dahinter, die Angst, vergessen zu werden und anderen nichts zu bedeuten.Auf der anderen Seite ist die verlässliche Beziehung in unserem Beruf ein tragender Pfeiler, was Social Media betrifft, ist es eine Goldgrube für das Anknüpfen von wertvollen Kontakten und gezieltem Informationsaustausch. Wo wäre nun die goldene Mitte, um die Motivation und die Arbeits-Kraft zu erhalten oder zu verbessern? Wo wäre die Mitte für Social Media, um ihre kommunikationsfördernde Bedeutung zu erhalten und der Nutzung bis zur Erschöpfung vorzubeugen? Es ist ja auch durchaus Suchtpotential in diesen Haltungen, zu was auch immer, enthalten! Dazu müsste man wahrscheinlich eine ganze Abhandlung schreiben. Ich persönlich bin noch zu keinem endgültigen Schluss gekommen und kann nur ein vorläufiges Fazit ziehen: Hohe Arbeitsbelastung, ständiger Zeitdruck, mangelnde Erholungsphasen und fehlende Anerkennung können einen Burnout hervorrufen.Facebook, Twitter &Co. können krank machen, wenn sie inflationär betrieben werden. Sie machen nicht per se krank, auch die Arbeit macht nicht per se krank, sondern die Art, wie die Menschen damit und mit sich selber umgehen. Es sind wahrscheinlich die zu hohen Erwartungen, die man an sich selbst und andere stellt, die einen dazu bringen, immer mehr einzusetzen, um immer weniger von dem zu bekommen, was man eigentlich in Wirklichkeit braucht.

Mittwoch, 14. November 2012

Wer wird meinen Krimi als erster lesen?

Mein Sohn David aus Afghanistan ist gerade zu Besuch in Deutschland. Gestern haben wir uns via Facebook zusammen gerufen und einen Kaffee in der Stadt getrunken. Er und sein Vater, der ebenfalls kurz hereinschaute, sind sehr interessiert an meinem Schwarzwaldkrimi. Vielleicht denken sie, dass es darin Figuren gibt, die an Bekannte erinnern könnten? Wenn dem so wäre, sind diese Figuren nach allen Seiten abgesichert. Auf jeden Fall hat mir das Gespräch, auch sonst, ziemlichen Aufschwung gegeben.

Nach einer Woche des Inmichgehens bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich immer weiterschreiben werde, unabhängig davon, wie schwierig die Lage des Buchhandels sein mag, wie einsatzabhängig die Selbstvermarktung mit E-Books  und dass ich trotz Vertrag mit meinem nächsten Roman draußen sein könnte, wenn er sich nicht gut genug verkauft. Die 170 Seiten, die es schon von dem Krimi gab, habe ich neu positioniert, was nicht ganz einfach war, und sie auf 145 Seiten runtergekürzt. Aber seit gestern ist es stimmig, und ich kann jetzt wie früher  einfach weiterschreiben, und es macht mehr Spaß als je zuvor, zumal ich in einem ganz neuen Genre schreibe! Die Örtlichkeiten und Personen kenne ich sehr gut, die Handlung ebenfalls. Trotzdem bleibt noch die Spannung für mich selbst, denn viele Dinge und Wendungen ergeben sich erst während des Schreibens. Das auf dem Foto oben entspricht so genau der Umgebung des Romans, dass ich es als Cover nehmen würde, falls ich selbst zum Zuge komme.

Sonntag, 11. November 2012

St. Martin: Heute beginnt mein Roman!


Heute ist der 11.11.2012, das offizielle Datum und der Startschuss für meinen Schwarzwaldkrimi "Martinsmorde"-das ist der vorläufige Arbeitstitel. Und heute ist auch Martinstag, der überall im Land mit Umzügen, Feiern, Gottesdiensten und "Martinsritten" begangen wird. Martinsgänse werden verspeist, Brezeln und Martinshörnchen. In einem Dorf in der Nähe wird er jedes Jahr als Umzug gefeiert. St.Martin kommt im roten Mantel auf einem Schimmel daher, Kinder mit Laternen singen das Martinslied:

l. Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind,
Sein Roß, das trug ihn fort geschwind.
Sankt Martin ritt mit leichtem Mut,
Sein Mantel deckt' ihn warm und gut.

2. Im Schnee saß , im Schnee saß,
Im Schnee, da saß ein alter Mann,
Hatt Kleider nicht, hatt Lumpen an.
"O helft mir doch in meiner Not,
Sonst ist der bittre Frost mein Tod!"

3. Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin zog die Zügel an,
Sein Roß stand still beim armen Mann.
Sankt Martin mit dem Schwerte teilt'
Den warmen Mantel unverweilt.

4. Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin gab den halben still:
Der Bettler rasch ihm danken will
Sankt Martin aber ritt in Eil'
Hinweg mit seinem Mantelteil.

Und ich habe auch noch eine letzte Strophe gefunden, die schon in meinen Roman eingegangen ist:

5.
Sankt Martin sporne du uns an,
dass jeder Liebe geben kann!
Bring Licht in unsre dunkle Welt,
dass es der Menschen Herz erhellt! 

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Dienstag, 30. Oktober 2012

Hat mir die E-Book-Verschenkaktion etwas gebracht?


Jetzt, nach fast genau zwei Monaten, wird es Zeit, einmal eine Bilanz aus meiner E-Book-Veröffentlichung und der Verschenkaktion Ende September zu ziehen. Am besten operieren wir mit verdeckten Zahlen. Bis zu der Verschenkaktion war der Verkauf-und überhaupt die Wahrnehmung -im alleruntersten einstelligen Bereich, trotz mannigfacher Werbemaßnahmen. Bei der Verschenkaktion schnellte der Rang innerhalb zweier Tage ganz steil nach oben, war im vierstelligen Bereich (was nach Meinung eines Experten  mehr als dreimal so viel war, als man es bei so einem Nischenthema erwarten konnte) - und landete auf Platz 2 derTop 100. Im Oktober verkaufte sich dann jeden Tag ein Buch, was eine Zunahme um das Zehnfache war. Mitte November und vor Weihnachten könnte ich dann noch einmal Kostenlostage durchziehen und sehen, ob sie das Ergebnis weiter verbessern. An Masse ist es erstmal wenig. Vergleichen wir das jetzt mal mit meinen besten Printverkäufen. Da gingen zum Beispiel in elf Tagen ein paar Tausend über die Ladentheke, bezahlt und abgerechnet, eine ganze Auflage.
Bei welchem von beiden Modellen schneide ich als Autorin wohl besser ab? Oder hält es sich die Waage?
Printbücher: Nach Abverkauf in den Buchhandlungen passiert eigentlich gar nichts mehr. Ich habe meinen Vorschuss bekommen, verteilt auf zwei Termine und zwei Jahre, und danach verdiene ich nichts mehr. Rezensionen gibt es nur sehr wenige.

E-Book: 70% von 4.99 sind ca. 3,49. Wenn ich 100 Bücher verkaufe, hätte ich also 349 Euro verdient. Ich müsste also etwa 400 Bücher verkaufen, um auf dasselbe Niveau wie das der Printbücher zu kommen. Rezensionen gab es übgrigens auch hier kaum welche. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass der Bärenanteil, nämlich das Lektorat, schon von einem Verlag durchgeführt wurde.

Was kann ich persönlich für ein Fazit aus diesen Überlegungen ziehen?
1. Ich würde die Printbücher, selbst wenn die Rechte an mich zurückfallen, nicht mehr als E-Books herausbringen.
2. Wenn ich neue Bücher als E-Books herausbringen würde, dann solche mit Themen, die mir ganz besonders am Herzen liegen und die kein Verlag haben möchte.

Sonntag, 28. Oktober 2012

Meinen Krimi, aber keinen Heimatkrimi schreiben!

Heute war ich nicht nur, gelinde gesagt, entsetzt über die Kapriolen des Wetters, es schneite nämlich seit dem frühen Morgen ununterbrochen, sondern auch über das, was wir bei einem Ausflug nach Reutlingen in den großen Buchläden sahen. Es gibt immer mehr Weihnachtsschokolade statt Bücher, und in den Krimi- und Regionalkrimiecken sahen wir immer dieselben nebeneinander aufgereihten Einheitsbücher, gerade auch von den kleinen, sich jetzt aufschwingenden Verlagen. Oben eine Reihe mit einem deftigen Blutstropfen als Logo. Nö, da will ich mal nicht dabeistehen, sagte ich mir spontan. Ein einziger Verlag hat noch individuelle Cover gehabt. Trotzdem verbrachten wir den Tag äußerst zufriedenstellend. Bei Osiander gibt es ein Café und ein Restaurant, das hatten wir bisher übersehen. Wenn ich nicht mittags schon Geflügelleber mit Äpfeln und Zwiebeln gebraten hätte (und mir am Abend vorher selber Muscheln in Weißwein gekocht), wären wir sicher auf Kalbsgulasch für 15 oder Muscheln für 11.90 Euro reingefallen (meine kosteten 3,50, waren gewaschen und geputzt). Auch zur Erneuerung des Mobiliars meiner Wohnung habe ich in den letzten Tagen beigetragen. Abends sah ich in der Fernsehzeitschrift, dass es zwei Heimatkrimis gebe, über Bamberg und Würzburg, mit viel Lokalkolorit. Den zweiten habe ich angefangen anzuschauen: Das Lokalkolorit, nämlich Ansichten von Würzburg, reichte nicht aus. Es war einfach nur sterbenslangweilig. Solche Krimis wollte ich doch gar nicht schreiben! Ob ich einst, wenn ich meinen Krimi wirklich zustande kriege, an diese Verlage vermittelt werde und dann so als Einheitsbrei dastehen muss? Nein, lieber biete ich ihn gar nicht an oder veröffentliche ihn dann selbst im Kindle Shop! Zwei Buchkäufe habe ich heute noch getätigt, die ersten Printbücher seit Langem: "Grafeneck" von Rainer Gross, das ich schon immer mal lesen wollte und "Sterbenskalt" von Tana French. Beide haben bei Amazon teilweise schlechte Rezensionen. Vielleicht hängt das ja mit einem veränderten Leseverhalten zusammen-ich werde es noch herausbekommen. Tröstlich ein 1-Rang bei den Kunst-und Architekturbiographien von Amazon für meinen Mörike, das wärmt irgendwie.

Montag, 22. Oktober 2012

Wintermorde

Die alten Heuhütten bei Bermersbach
Ein Dorf im Schwarzwald am 11. November. Der Martinsritt hat soeben stattgefunden, die Dorfbevölkerung sitzt im Zelt bei Glühwein, Würsten und Martinshörnchen beisammen. Am frühen Morgen darauf gellt ein Schrei durch das Dorf: Der Pfarrer wurde ermordet in seiner Kirche aufgefunden! Auf seiner Stirn ist ein Martinshörnchen, wie eine halbe Brezel, eingebrannt. Hat der Mord etwas mit dem anderen Pfarrer zu tun, der genau vor 25 Jahren nach dem Martinsritt verschwand? Die Tübinger Journalistin Lisa Faber steht vor einem Rätsel. Bei ihren Nachforschungen tun sich Abgründe auf, die sie tief in die Vergangenheit führen und ihr eigenes Leben immer mehr in Gefahr bringen.
Arbeitstitel: Martinsmorde.

So könnte ein vorläufiger Klappentext für meinen Winterkrimi aussehen. Allmählich entwickelt sich ein Team, das sich für weitere Fälle prädestinieren könnte, natürlich ist auch ein Hauptkommissar dabei. Eigentlich gab es auch noch einen Krimiautor, der in dem Dorf lebt, mal sehen, ob er für die Geschichte wirklich wichtig ist. Wenn man so ganz am Anfang steht, tun sich weitere "Fälle" und Schauplätze auf, nämlich alle Handlungsstränge, die in dem ursprünglichen Entwurf schon drin waren und jetzt aussortiert werden. Wie immer, hatte ich eine ganze Menge zuviel reingepackt, Stoff für mindestens zwei weitere Krimis. Schauplätze wären Freudenstadt, Tübingen, Enzklösterle, Wildbad, Bad Imnau, Bermersbach und viele weitere.

Samstag, 20. Oktober 2012

Wie man einen Krimi schreibt

Ich wollte nie regionale Serienkrimis schreiben ala "Kommissar Bienzles 5. Fall". Wie es das zu umgehen möglich ist, lerne ich gerade. Also die Genrevorgaben erfüllen und trotzdem schreiben, was man gern möchte. So streiche ich und setze neu ein, plotte neu und um und verwende alles vom alten Plot, was genau hineinpasst. Die Grundidee bleibt dieselbe, nur muss sie gestrafft werden, alles, was zu sehr hinwegführt, kommt raus. Die ersten zehn Seiten habe ich nun schon verdichtet, jetzt formuliere ich Schritt für schritt neu - und die Grundidee entwickelt sich immer weiter und wird immer stimmiger, ebenso die Charakere.
Alles dreht sich momentan noch um den Martinsritt, Martinshörnchen und -Brezeln. Vielleicht spielt die Martinsgans auch noch eine Rolle.
Dann wird ein Mord entdeckt.

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Ein Schwarzwald-Krimi, so tief und dunkel wie der Glaswaldsee

Nach vielen Überlegungen habe ich heute meinen Agenten kontaktiert mit der Frage, wie wir weiter verfahren könnten. Die Frankfurter Buchmesse habe gezeigt, dass es, abgesehen von ein paar kleineren Erfolgen, mit den historischen Romanen nicht mehr so gut bestellt sei. Wie es mit der "Köchin und dem Kardinal" laufen wird, kann heute noch niemand sagen. Also ist es Zeit für einen GENREWECHSEL, auch wenn das mit der Gefahr des Scheiterns verbunden ist (aber ist das Schreiben und das Leben nicht immer mit der Gefahr des Scheiterns verbunden?) Es passt also genau in das rein, mit dem ich mich gerade beschäftige: Ein Landkrimi aus dem Schwarzwald, mit einem Verbrechen, das in die Vergangenheit zurückreicht. Die Figuren habe ich schon, den Plot und den Text, der schon da ist, muss ich noch umarbeiten. Bisherige Arbeitstitel waren: "Martinsritt", "Der Rabenstein", "Mord am Rabenstein". Auf jeden Fall soll er so tief und dunkel werden wie der Glaswaldsee oben auf dem Bild.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Wie belastbar sind Sie?

Vom 14.-16. September nahm ich an einem Wochenendseminar im Kloster Heiligkreuztal teil. Thema: Belastbarkeit-Schlüssel zur Lebensbewältigung. Es war ein wunderbares Wochenende, das ich als Fortbildung eingetragen hatte. Wenn man lange in helfenden Berufen arbeitet, braucht man unbedingt Auszeiten. Und auch sonst viele Menschen, die durch unterschiedliche Situationen belastet werden. Im Kloster war ich abgeschirmt von Autolärm, Fernseher und Computer, ich wurde auf das Beste versorgt und war nur von wohlwollenden Menschen umgeben. In den Pausen zwischen den Seminarstunden konnte ich mich im wunderschönen Park ergehen oder mit anderen reden.
Der Blick aus dem Fenster zeigte den Klosterinnenhof, morgens schlenderte ich fasziniert durch den gotischen Kreuzgang zum Refektorium, wo Früchte, Rührei, Speck, Käse, verschiedene Brötchen und der Duft nach Kaffee mich empfingen. So wohl habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt! Und ich möchte das gern im nächsten Jahr wiederholen. Heiligkreuztal liegt nahe Riedlingen an der Donau.
Beispiel einer "Nonnenzelle"
Hier eine Zusammenfassung dessen, was ich zusammen mit Frau Beate M. Weingart (Psychologin und Theologin aus Tübingen) und zwölf anderen Teilnehmern gelernt habe. Frau Weingart hat übrigens auch Bücher zu ihren Themen geschrieben.

Belastbarkeit

Belastbarkeit ist die Fähigkeit, Lasten zu tragen, ohne darunter zusammenzubrechen. Ein gewisses Maß an Belastung muss sein, doch wenn die Auftankzeiten weniger werden und Menschen fehlen, die die Lasten mittragen, bricht der Bogen, wenn er zu stark gespannt wird. Je mehr ich für andere tue, desto mehr muss ich auch für mich selber sorgen.


Wie kann man mit Belastungen besser umgehen?
Durch Training der Ressourcen
Ballast abwerfen (wie aus einem Rucksack)
Abgrenzen, wählerischer werden, auch gegen Widerstände
Resilienz ist die Abwehrkraft gegen Belastungen und Überlastung, sozusagen ein "Abprallenlassen"

Wir haben ein Steinzeiterbe, das heißt, wir lassen eigentlich keine Gelegenheit zum Faulenzen und zum Fressen aus. Die Belastungen des Überlebens sind heute psychischen Belastungen gewichen-wie Mobilität, Multitasking und Computer

Altlasten sind Erinnerungen, die wir verdauen müssen, zerlegen, mit anderen durchreden
Ballast abwerfen: Sich fragen, ob es das auch wert ist, worum man kämpft!

Pausen machen, „kleine Fluchten“, Rauchen und Alkohol als Notlösungen zur Spannungsabfuhr
Sich selbst und anderen vergeben

Statt „Katastrophisieren“ Alarmreaktionen im Körper beachten, Symptome zwingen den Körper zu Auszeiten
Abgrenzung nicht ohne Konflikte-keiner gibt sofort nach, wenn sich der andere plötzlich abgrenzt

Persönlichkeitsmerkmale resilienter Menschen:
Annehmen der Realität
Übernahme von Verantwortung
Kein Perfektionismus, flexible Grenzen, Umgang mit Fehlern und Schwächen
Delegieren, Rituale des Innehaltens
Emotionale Intelligenz, Unterstützung suchen
Selbstkontrolle, Disziplin und Auseinandersetzung mit sich selbst
Multitasking als Kräftezehrer - auf eigene Zeitgefühle achten
Verantwortung meines Wohlergehens kann ich nicht delegieren
Ein Ziel über sich setzen (Glaube, Liebe), die "Waage höher hängen"
Tragfähige Beziehungen

„Ich bin dafür verantwortlich, was ich mir zumuten lasse“
Was tut mir gut?
Wer tut mir gut?
 







Dienstag, 9. Oktober 2012

Wie ich zu meinem E-Book kam

Gestern Abend habe ich die neue, 2. Version meines E-Books "Eduard Mörike. Ein Leben auf der Flucht" hochgeladen. Es enthält jetzt Links zu den Kapiteln, Links zu meinen anderen Romanen am Schluss und eine neue Formatierung der Gedichte. Gerade erhielt ich die Antwort von KDP: Die Überprüfung wird vier Wochen dauern. Nur, wenn die Änderungen nicht geringfügig sind, werden die bisherigen Käufer per Email informiert. Nebenbei entdeckt: Es gibt wieder eine gebundene Ausgabe für 4.95: Eduard Mörike. Ein Leben auf der Flucht, Salzer 2004 (danach hatte mich der Journalist von SWR auch gefragt, siehe unten)

Gegen 11.00 bekam ich einen Anruf vom SWR in Stuttgart. Man sei durch mein Blog auf mein E-Book aufmerksam geworden und würde gern über Autoren aus Baden-Württemberg berichten, die mit den E-Books und Amazon einen neuen Weg der Veröffentlichung einschlagen. Und zwar, ohne den Weg über die Verlage gegangen zu sein. Autoren, die es satt haben, jahrelang zu suchen und mit unzähligen Ablehnungen fertig zu werden. Es sollte aber auch eine Erfolgsgeschichte sein, womöglich mit der Option auf spätere Print-Veröffentlichung. Es war ein sehr nettes Gespräch, und wir kamen zu dem Schluss, dass ich natürlich schon eine eher "abgebrühte" Autorin sei (gar gekocht durch Verlagserfahrungen!) Dabei verwies ich ihn an andere Autoren, die zum Beispiel auf meiner Blogroll zu finden sind. Und ich sagte ihm auch, dass ich sozusagen an einer Wegkreuzung stehe-künftiges Schreiben für Verlage oder selbst publizieren oder beides. Den Weg, der zu diesem Punkt führte, will ich noch einmal kurz beschreiben und das dann auch im Layout deutlich machen.

2004: Veröffentlichung von "Eduard Mörike. Ein Leben auf der Flucht" bei Salzer in Lahr. Viel Resonanz, wenig Verkäufe. Im selben Jahr "Aufbruch nach Blaubeuren".

Dann Jahre eines Prozesses, der viel Warten, Zweifel, Schreiben von Romanen und Bewerbungen bei Verlagen und Agenturen beinhaltete.


2006 fand ich einen Agenten, der von mir überzeugt war.
2009 Veröffentlichung zweier historischer Romane im Aufbau Verlag

2011 Ein weiterer historischer Roman bei Aufbau sowie eines bisher abgelehnten bei Oertel&Spörer, Reutlingen, beide sowie der erste von 2009 gute Erfolge

2011 erhielt ich auch meine Rechte am ersten, dem Mörike-Roman zurück. Und es hat ein ganzes Jahr gedauert, bis ich mich entschloss, es selbst als E-Book herauszubringen. Die Verschenkaktion war eine geradezu überwältigende Erfahrung für mich. Was, so viele Leute hatten Interesse an dem Buch? Wie konnte das sein? Dachte ich doch bisher immer, es sei ein absolutes Nischenthema.
Mein Partner sagte immer: Hättest du damals einen anderen Verlag gehabt, wäre es sicher nicht so hängen geblieben! Jetzt habe ich einen Vertrag für das nächste Buch (Frühjahr/Sommer 2013) sowie die Option, alles, was mir wichtig erscheint, selbst herauszubringen.

Sonntag, 7. Oktober 2012

Geheimnisvoller Schwarzwald

Siehe auch Wildbad an der wilden Enz Orte zum Reinschmecken

Da auf der schwäbischen Alb das Wetter zum Wandern zu schlecht war, sind wir gestern mal wieder in den Schwarzwald gefahren. Unser Ziel: Wildbad an der wilden Enz, mit seinem schönen Kurpark und dem Flair des 19.Jahrhunderts. Durch eine Umleitung landeten wir erst mal in Enzklösterle, das zwar kein Kloster mehr hat, aber eine wunderschöne Schwarzwaldlandschaft drum herum und in der Nähe den Ort eines schrecklichen Verbrechens, begangen in den ersten Tagen nach Ende des letzten Weltkrieges. Die Landschaft ist idyllisch und manchmal auch fast unheimlich. Erst einmal verfehlten wir den Hof, an dem das Verbrechen geschah. Wir fuhren zum Tanken in eine Tankstelle, die absolut vorsintflutlich wirkte. Nachdem ich für 30 Euro getankt hatte, ging ich hinein, wo ich auf eine Schar lustig trinkender Männer traf. Es mutete an wie das Wirtshaus im Spessart. Als ich dem etwas pockennarbigen Tankwart die Nummer der Zapfsäule sagte, begab er sich mühsam dorthin, um sich davon zu überzeugen, das das auch stimmte. Es gab nämlich keinen Computer, sondern nur eine alte Ladenkasse, die er dann nicht aufgestemmt bekam.
"Hier wurde eingebrochen!", meinte er und mühte sich weiter. Ich reichte ihm das Geld. Schließlich brachte er die Kasse auf und gab mir das Rückgeld. Das Johlen der Männer klang mir noch nach. Wir fuhren wir in das Tal hinein und bekamen immer größere Augen, so schön und gleichzeitig so rückständig war alles. Die Sonne beglänzte Bach und Weiden, Birken und Buchen, gelbe und rote Blätter, und je weiter wir kamen, desto unwirklicher wurde alles. Ein alter Mann mit rot geränderten Augen wies uns den Weg zum Hof. Der war ein paar Kilometer von dem Ort entfernt, in absoluter Stille und Einsamkeit.
Wir erreichten den Hof. Oben am Hang sind Trockenmauern aufgerichtet, das Haus, der Stall und der Schuppen machten einen verwitterten Eindruck. Ein Gedenkstein weist auf die Untat hin, ein Wanderzeichen zeigt den Weg hinauf zum "Toten Mann". In den Apriltagen 1945 wurden hier insgesamt 10 Menschen ermordet, eine Försterfamilie, Frauen, Kinder und eine Hausangestellte. Ein siebenjähriger Junge überlebte, weil er sich unter dem Bett versteckt hatte. Allem Anschein nach waren es französische Söldner, die sich an den verhassten Boches rächen wollten. Es wurden Ähnlichkeiten mit dem Mord von Hinterkaifek bei Wangen festgestellt, der Andrea Maria Schenkel zu dem Buch "Tannöd" anregte. Vergessen wird diese Tat nie werden, aber es wird nicht mehr darüber gesprochen, und das ist auch gut so.
Lassen wir diese Geschichte so stehen, wie sie ist, und wenden uns wieder dem Jahr 2012 zu. Die Natur bleibt sich immer gleich, sie schaut nur zu und bringt ihre erstaunlichen Gebilde hervor, wie hier im Rombachtal.


Im Tal der Enz fährt man nicht mehr weit bis zum Kurort Bad Wildbad, in dem schon seit 1811 der Arzt und Dichter Justinus Kerner residierte. Hier bekam er auch Besuch des linksradikalen Volksdichters LudwigUhland, der dazu sein Gedicht "Der Überfall im Wildbad" schrieb.
Kurpark von Bad Wildbad

Späte Rosen

Blick aus dem Fenster des König-Karl-Baus

Schaufenster der Konditorei Winkler
Bad Wildbad ist immer einen Besuch wert, nicht nur während der Rossini-Tage. Man kann es bequem mit dem Auto erreichen oder aber mit der S-Bahn, die von Karlsruhe nach Besigheim-Bietigheim fährt. Immer werfe ich einen Blick in die Schaufenster der Konditorei Winkler, und obwohl ich mir im Allgemeinen nichts aus Süßigkeiten mache, kaufen wir jedesmal Geleefrüchte, Nougat oder Schokoladensplitter. Es liegt ein Hauch von Belle Epoque über dem Städtchen; im Park gibt es ein Café mit angeschlossenem Theater, Tanz- und Behandlungsräumen und großer, etwas angestaubt wirkender Terasse. Berühmt ist das Bad mit seinen Kuppeln und Fresken und vielen Entspannungsmöglichkeiten.
Der Schwarzwald und insbesondere das Tal der Enz ist für mich unwiderruflich mit dem "kalten Herz" verbunden, dem Märchen von Wilhelm Hauff, von dem Köhler, der sein Herz an den Teufel verkaufte und auf wundersame Weise gerettet wurde. Ein wenig konnte ich von der Stimmung des früheren Schwarzwaldes auffangen. Und das ist für mich der Beginn einer neuen Geschichte, die ich gern erzählen würde.
Das Badhotel

An der "wilden Enz", die sich später in Pforzheim mit der Nagold vereinigt

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Nachlese Gratis E-Book-Aktion

Für ein Fazit ist es noch zu früh, das kann ich erst in einiger Zeit ziehen, ob die E-Book-Gratis-Aktion auch für die Verkäufe etwas gebracht hat. Aber für alle, die nicht auf Facebook sind, schon mal ein kurzes Resumee: Die E-Book-Gratisaktion "Eduard Mörike. Ein Leben auf der Flucht" ist nun beendet und war für mich ein voler Erfolg! Die ganze Zeit stand es auf Platz 1 unter den Kategorien: "Biografien und Erinnerungen-Kunst und Architektur" sowie "Film-Kunst und Kultur". In der ersten Nacht arbeitete es sich in den Kindle Top 100 auf Platz 4 vor-da entschloss ich mich zu verlängern. In der zweiten Nacht war es auf Platz 2 angelangt, ebenfalls Platz 2 bei Amazon.com "Biografien und Erinnerungen-Kunst und Architektur".WOW! Danke an alle, die mir diesen Tipp gegeben, es vorgemacht und mich dabei unterstützt haben. In der kommenden Zeit werden dann auch immer wieder mal verbesserte Versionen hochgeladen. Dazu habe ich schon den Kundendienst von KDP angeschrieben, auch zu der Frage, wo man die Zahl der kostenlosen Downloads sehen kann.
Inzwischen ist das Buch natürlich aus der Bestenliste verschwunden, aber es hat immerhin noch ein Ranking und Platz 61 in der Kategorie "Biografien".



  1. Bei Amazon gibt es Eduard Mörike. Ein Leben auf der Flucht [Kindle Edition] - Christa Schmid-Lotz kostenlos Was passiert, wenn jemand lieber Dichter als Pf

Montag, 1. Oktober 2012

Mein E-Book zum kostenlosen Download

Morgen, Dienstag, den 02. Oktober, gibt es mein E-Book "Eduard Mörike. Ein Leben auf der Flucht" als kostenlosen Download. Für alle, die keine Printausgabe mehr erhalten können und für Menschen, die spannende Einblicke in ein Dichterleben mögen! Danach kostet es wieder 4,99 E. 4 Rezensionen. Download unter:
Eduard Mörike. Ein Leben auf der Flucht

Samstag, 29. September 2012

E-Book verschenken, dies und das

Nachdem ich festgestellt habe, dass der Weltbildverlag nun doch nicht verkauft wird und meine besondere Stellung bei diesem Manöver erkannte, widme ich mich jetzt erst mal wieder meinem E-Book und möchte darüber berichten, wie sich das so entwickelt. Ursprünglich hatte ich ein gewaltiges Aber gegenüber diesen Verschenkaktionen, und ich war bis zuletzt im Zweifel darüber, ob sich der Aufwand bei meinem speziellen Nischenbereich lohnen würde. Nachdem mir aber Amazon vorgestern eine Verkaufszahl übermittelte, die weit unter den niedrigsten Zahlen aller meiner Printbücher lagen, war es für mich klar, dass ich zu diesem Mittel greifen m u s s, schon aus Solidarität gegenüber meinem Protagonisten, den erst sein Tod als Dichter und Schriftsteller unter die Leute brachte. So habe ich mich in den letzten Tagen  kundig gemacht, Kontakt mit einigen Plattformen aufgenommen und die Kostenlos-Aktion auf Dienstag, den 2. Oktober festgelegt und bei Amazon angemeldet. Im Austausch mit einem freundlichen Menschen von xtme.de erfuhr ich, dass Dienstag ein guter Tag sei, freitags zum Beispiel würden eher die Vampir-Horrors kommen, dass 500 Downloads ein gutes Ergebnis sein würden und ich verlängern könnte, wenn eine gute Position erreicht ist. Krimis und Thriller erreichen 3-5mal so hohe Rankings. Je mehr kostenlose Downloads erzielt werden, desto "sichtbarer" wird das Buch. Eine andere Plattform, eleboo, hat bereits zugesagt. Morgen kommt noch das Amazon-Forum zum Vorstellen der Bücher dran. Je mehr ich nun erfahren habe über diese Aktionen, desto sicherer werde ich, und inzwischen freue ich mich schon darauf! Am Dienstag habe ich zwar ab 14.00 ein Team, Mittwoch ist Feiertag, aber irgendwas ist ja immer. Am Montag werde ich es noch auf Facebook und Twitter mitteilen.
Das alles hat mich jetzt so beflügelt, dass ich meinen Bauernkriegsroman wieder ausgekramt habe (für später zum Überarbeiten) und eine Idee für den historischen Krimi, aus dem alten, entwickelt habe, nur die Spur einer Idee: 17. Jahrhundert, Schwarzwald, ein abergläubisches Dorf, ein Mord und die Raunächte mit der Wilden Jagd. Zum Beispiel, es gärt noch. Das könnte ich für den Verlag oder für SP schreiben. Apropos Verlag: Von meinem mittleren Kleinverlag, mit dem ich zwei Projekte verwirklicht habe( Kalender und Vermächtnis), erhielt ich heute eine Einladung zur Frankfurter Buchmesse. Da kann ich jedoch dieses Jahr nicht hin, es wird einfach zuviel sonst.

Freitag, 28. September 2012

Wer liest eigentlich meine Bücher?

Eine Glosse von Kathrin Passig (via LITFLOW) hat mich von der Frage entlastet, für wen ich eigentlich schreibe.
Gentle Reader. Ich schreibe für einen imaginären, freundlichen Leser oder eine Leserin, in hoher Anzahl über die Buchhandlungen abgesetzt. Meine ersten beiden Romane sind jetzt als E-Books in der Bücherwelt unterwegs. Ich weiß eigentlich nicht so richtig, wo sie sich jetzt befinden. Und ob ihnen mit Werbemaßnahmen tatsächlich auf den Sprung zu helfen ist. Es gibt nur ein einziges Buch, von dem ich heute weiß, wer es liest:

"Das Vermächtnis des Bischofs" wurde in die Diözesanbibliothek der Diozöse Rottenburg-Stuttgart aufgenommen sowie in die Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart. Donnerwetter, wie kam das zustande?

Mittwoch, 5. September 2012

Septembermorgen

  Septembermorgen
Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fließen.
Eduard Mörike
(1827, Erstdruck 1828)

Mein E-Book "Eduard Mörike. Ein Leben auf der Flucht" ist nun komplett ausgestattet mit "Blick ins Buch", Preis und Ranking bei Amazon. Auch die Autorenseite ist fertig und kann demnächst mit allen Büchern angeschaut werden. Das sind Momente im Leben eines Autors, in dem er alle Strapatzen der vergangenen Jahre vergisst! Zumal auch noch ein Scheck von der VG Wort kam (mit Vorbehalt), dreimal so hoch wie letztes Jahr. So zahlt sich das Schreiben in jeder Hinsicht aus, in einem Moment. Am glücklichsten bin ich darüber, dass man das Buch jetzt s e h e n kann.
Und hier geht es zum Download:

Eduard Mörike. Ein Leben auf der Flucht.

Dienstag, 28. August 2012

Das E-Book ist da - ein Meilenstein!

Jetzt ist es soweit: Gestern hielt ich mein E-Book in Händen bzw. konnte es am Bildschirm begutachten, heute kamen außer der Kindle-Version auch noch die Formate Epub und Mobi für andere Lesegeräte. Ein wunderbares Gefühl, nicht nur, es zusammen mit anderen hinbekommen zu haben, sondern auch ein Gefühl der Autarkie. Kein wochen-, monatelanges Warten auf die Reaktion eines Verlages mehr, kein Warten auf Anrufe der Verlegerin oder auf die Veröffentlichung eines Romans, die manchmal erst ein Jahr nach Vertragsabschluss stattfindet. Es wird auch keine Verrechnungen des Vorschusses mit evtl. weniger gut verkauften Büchern mehr stattfinden, denn ich sitze ziemlich direkt an der Quelle. Nach meinen Plänen möchte ich die Kindleversion am Freitag Abend bei Amazon herunterladen, habe mir auch schon Tags überlegt, nach denen die Leser suchen könnten.

Da ich jetzt verschiedene Versionen habe, könnte ich, so dachte ich mir, doch schon mal vorab ein paar kostenlose Rezensionsexemplare versenden. Wer von euch eins haben möchte, bitte hier oder per PN oder auch bei FB melden. Ein Exemplar ist schon versprochen. Es erinnert mich übrigens stark an das damalige Vorgehen des Verlages, bei dem der Mörike zuerst rauskam. Das Buch wurde an Zeitungen und Rezensenten aller Art verschickt, auch an die, die mir bekannt waren. Das hat zwar den Verkauf mitnichten angekurbelt, brachte aber einige Aufmerksamkeit. In diesem Fall sind Rezensionen ein wichtiges Hilfsmittel, um dem Buch bei Amazon eine Vistenkarte zu geben. Ich glaube, ich kann auch bei FB das Cover einstellen und kostenlose Rezensionsexemplare anbieten? Dabei denke ich auch an Petras Worte, dass es gar nicht so einfach sei, Bücher zu verschenken.

13.00 Einziger Wermutstropfen bei der Geschichte ist, dass ich meinen neuen Kindle noch nicht zum Laufen bekommen habe - gern hätte ich mir zur Premiere E-Books von euch heruntergeladen, oder auch mal mein eigenes. Seit Tagen durchwühle ich alle möglichen Stellen von dem Fritzbox-Router über meinen Computer bis zum Internet, durchwühle mir die Haare, aber ich kann das WLAN-Passwort nicht finden. Überall, auch bei Amazon, finde ich Diskussionen zum Thema "Wie finde ich mein WLAN_Passwort?" Auch meinem Internetanbieter habe ich geschrieben, aber keine Antwort bekommen. Falls niemand von euch einen passenden Tipp hat, muss ich zum Fachmann gehen.Habe jetzt übrigens auch noch eine Email an den Amazon-Kindle-Shop geschickt. Bis das geklärt ist, kann ich übrigens E-Books auch in Calibre lesen, am Bildschirm.

13.30 Gerade erhielt ich auch noch den ausführlichen Anruf von 1&1. Guter Service, muss ich sagen. Zusammen fanden wir heraus, dass meine Fritz Box kein WLAN hat-ich mir also einen Router mit WLAN und Funkverbindung fürs Telefon kaufen muss. Weiß man`s?

22.40 Als ich meinen Unbekannt Ordner öffnete, um letzte Mails zu überprüfen, fiel mir die Antwort von Amazon in die Hände. Sie wollen der freundlichste Anbieter der Welt sein, steht da, und freundlich und ausführlich war es auch wirklich. Eine ganz lange Mail mit Anleitungen, wobei die erste Frage schon die richtige war: Prüfen Sie, ob Ihr Haushalt überhaupt über einen WLAN-Anschluss verfügt! Ich werde dem netten Herrn morgen antworten, heute fahre ich den PC herunter, und mich dann erst einmal so behelfen, wie Matthias es mir geraten hat. Ich wüsste nämlich nicht, was für einen Router ich nehmen sollte, außerdem kosten die von 39,90 aufwärts, und ich kann mir nicht mal sicher sein, ob meine Telefonie dadurch nicht baden geht.

Heute, 14.02: Juhu, ich kann Nika Lubitschs Buch jetzt am PC lesen! Und das von Matthias Matting ist ebenfalls da. Die Antwort von Amazon steht noch aus.

Freitag, 24. August 2012

Mörike-Cover im neuen Kleid



 In den letzten beiden Tagen war ich sozusagen in Klausur. Ich habe meine Fotodateien durchforstet und ein paar Aufnahmen zutage gefördert, die sehr gut zum Leben des Dichters Eduard Mörike passten. Aus diesen Vorlagen hat die Grafikerin Aleandra Schmid-Werren mir ein Cover hergestellt, das mich von Anfang an überzeugte und begeisterte. Es ist alles drin, was auch im Roman drin ist: gleichsam ein Fenster zur Seele dieses Dichters, eine lichte und eine dunkle Seite, der Abgrund-und als Zugabe noch einer seiner Lieblingsgegenstände, nämlich ein Ammonit. Der Autorenname ist nicht zu groß. Ich finde, dass jetzt Titel und Bild zueinander passen! Die dramatische Landschaft auf dem Bild wurde auch vom Dichter Mörike durchquert.


Zum Vergleich ein zweiter Entwurf, diesmal mit dem Pfeife rauchenden Dichter im Vordergrund. Er symbolisiert sein "geistliche Leben", stellt aber eigentlich keine Verbindung zum Titel her. Diese Federzeichnung auch noch in das erste Cover zu integrieren wäre nicht angemessen gewesen. So müssen wir also ohne Mörikes Konterfei auskommen. Wenn sich jemand erinnert: Das ursprüngliche Cover vom Verlag war weiß mit einem kleinen farbigen Kopf darin, was zwar sehr ästhetisch wirkte, aber nichts über den Inhalt aussagte. Damals, beim Kleinverlag, durfte ich übrigens noch Titel und Cover selber auswählen. Ich danke nun meinen Helfern Karl Kloiböck, der das E-Book hergestellt und einen ersten Coverentwurf gemacht hat und Alexandra Schmid-Werren für ihre hervorragende Arbeit! Weitere Bemerkungen und Änderungsvorschläge sind durchaus erwünscht, bis zum 1. September ist es noch eine kleine Weile hin. Bis dahin werde ich das E-Book zum letzten Mal korrekturgelesen haben (in Calibre).








Mittwoch, 22. August 2012

Coverentwurf für das E-Book-und weiter










Das ist der Rohentwurf für das Cover von meinem E-Book "Eduard Mörike. Ein Leben auf der Flucht." Was haltet ihr davon? Sollte vielleicht noch der Hinweis "biografischer Roman" darauf? Ursprünglich war es gelb,was mir nicht so gut gefiel. Die Farbe ist jetzt so optimal für mich. Vielleicht noch was mit der Girlande?



 

So, das ist das Gleiche noch mal ohne die Schnörkel. Seit heute morgen bin ich am Ackern, habe Bilder rausgesucht und einen kurzgefassten Lebenslauf geschrieben. Nach dem, was meine Grafikerin und ich schon besprochen haben, kann es außerordentlich interessant werden. Denn Mörike liebte nicht nur Maria Mayer, sondern auch Rosen, Gewitter und Versteinerungen, Abgründe, gutes Essen, die Natur, die Literatur und Mozart. Er hat sogar Essig gebraut und Seidenraupen gezüchtet, um sein schmales Gehalt aufzubessern! Wer dieses Buch liest und zur Autorenzunft gehört, wird vieles über sich selber wiederentdecken!