Sonntag, 24. November 2013

Wohin mit den Belegexemplaren?

In meinen Kommoden und Schränken stapeln sich die Belegexemplare der Bücher. Anfangs habe ich sie als Rezensionsexemplare verschickt, da kamen auch immer gleich zwanzig Stück zu jedem Roman. Oder sie gingen an Leserundenteilnehmer. Inzwischen sind die Verlage sparsamer geworden, und eigentlich auch mit Recht. Denn wo kann man diese Bücher sinnvoll einsetzen? Also packte ich gestern eine Tasche voll, und los gings auf eine kleine Reise, die wir sowieso geplant hatten. Auf dem Weg zum Geburtsort Christian Friedrich Daniel Schubarts sollten uns allerdings noch so mancherlei glückliche Zufälle begegnen:
                                             
Das Städtchen Murrhardt zum Beispiel mit seinem 1000 Jahre alten Kloster St. Januarius, der angebauten Walterichskapelle und den Dämonengestalten am Portal. Dazu ein Klostercafé und warmer Apfelstrudel mit Eis und Sahne. In Obersontheim findet man ein Renaissanceschloss, Schubarts Geburtshaus und eben eins von diesen Büchertauschregalen. Ich tauschte das fünfzehnte und sechzehnte Jahrhundert gegen das neunzehnte. Wenn man Glück hat, sieht man den Nachtwächter in Schwäbisch Hall durch die Gassen ziehen und hört in der Kirche einem Probechor zu, dessen Gesang durch Mark und Bein geht. Und wenn man noch mehr Glück hat, erwischt man auf dem Rückweg - bei der Abendessen-Suche-keinen Aldi-Leberkäs und kein verbranntes Schnitzel, sondern einen Braten mit Dunkelbiersoße vom Haller Landschwein. Solche Glücks-Tage sind selten und müssen irgendwie festgehalten werden, um sich daran zu wärmen, wenn das Chaos, der Regen, die Kälte, Weihnachtsrummel und Winterdepression sich wieder festzusetzen drohen.

Dämonische Gestalt am Portal der Kapelle



Walterichskapelle

Blick aus dem Fenster des Klostercafés

Mittwoch, 20. November 2013

Glück ist mehr als ein Dauergrinsen

Alle reden dieser Tage vom Glück, die ARD hat dem eine ganze Themenreihe gewidmet. Seit der Mitte des letzten Jahrzehnts hat die Jagd nach dem Glück sprunghaft zugenommen, die Ratgeberliteratur beläuft sich inzwischen auf 25 000 Bücher. Was veranlasst Menschen, alles auf sich zu nehmen, um diesem Gefühl ein Stückchen näher zu kommen? Auf der Suche nach Beiträgen, die über Sprüche wie "Glück ist ein Schmetterling, wenn du ihn jagst, wirst du ihn nicht bekommen ..."hinausgehen, fand ich ein Interview mit Wilhelm Schmid, einem Bestsellerautor über Lebenskunst und Arnold Retzer, einem Psychotherapeuten, der dem positiven Denken den Fehdehandschuh hingeworfen hat. Glück wird überbewertet. Mal kurz zusammengefasst, was mich daraus beeindruckt hat:
Ein gutes Leben ist eines, das auch Katastrophen und Scheitern miteinbezieht.
Die Jagd nach dem Glück wird zum Terror des "Sollens".
Wünsche und Ziele werden nicht auf Tauglichkeit für das eigene Leben überprüft, im Zweifel trennt man sich nicht von falschen Lebenszielen und gescheiterten Hoffnungen.
Für  Retzer ist ein gutes Leben die Vermeidung schlechten Lebens, das heißt, vermeidbares Unglück sollte ausgeschlossen werden.
Man kann sich auch einfach wohlfühlen, indem man einen Espresso trinkt oder ein gutes Essen genießt. Daraus ein Dauerwellnessglück machen zu wollen, ist schon wieder Zwang und Terror. Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens ist wesentlich, ohne sich beim Genuss mit allen Sinnen anzustrengen, auch noch darüber nachzudenken.

Ich mache mir jetzt einen Espresso und schaue mir nachher etwas über die bayerischen Seen an, bevor die Katastrophe wieder heranwalzt, sprich die Arbeit, eine unangenehme berufliche Fahrt morgen über die schwäbische Alb, wahrscheinlich im Wintersturm, und ein knallvoller beruflicher Terminkalender nächste Woche. Gehört zum Leben, hihi. Und ich könnte diesen Beruf, der meist sinnhaft ist, auch beenden wie das Schreiben, das ebenso sinnhaft sein kann. Meine Definition vom Glück ist die: Wärme, Licht, Nahrung, Zugehörigkeit zu jemandem und zu mir selbst, aber auch Aufbruch, Abenteuer und Erschaffen von etwas, sei es ein Kind, ein Roman, ein Bild.



Sonntag, 17. November 2013

Die Seele aufschlagen lassen

Ende November haben wir Kollegen unseren alljährlichen Konzeptionstag.Das Leitbild unserer Konzeption besteht u.a. darin, dass nicht nur das Wohl der Klienten, sondern auch das der Mitarbeiter ausschlaggebend für eine Fortentwicklung ist. An diesem Konzeptionstag nun wird es um unsere Ressourcen und die unserer Klienten gehen. Bekanntlich sind Angehörige von sozialen und Gesundheitsberufen besonders prädestiniert, in ein Burnout hineinzuschlittern, Ärzte, Lehrer, Sozialarbeiter, Krankenschwestern. Aber auch Hausfrauen, Handwerker, Manager, Autoren, eigentlich jeder kann in eine solche Fallle hineingeraten-sofern er nicht öfter mal innehält und sich auf eben diese Ressourcen besinnt.

Im September 2012 nahm ich an einem Wochenendseminar über Resilienz-Belastbarkeit als Schlüssel zur Lebensbewältigung-im Kloster Heiligkreuztal unweit der Donau teil. Das hat mich völlig rausgerissen aus der Hektik des Berufs- und Schreiberalltags, die Seele ist sozusagen "aufgeschlagen" und konnte sich neu orientieren. Damals war der Begriff "Achtsamkeit" für mich noch mehr oder weniger esoterisch angehaucht, allenfalls noch buddhistisch besetzt. Aber im Nachhinein verstehe ich, warum stressgeplagte Menschen, auch aus der Großstadt, sich immer häufiger auf diese Weise entziehen. Es ist nämlich nicht nur der Achtsamkeits-Raum, der hier angeboten wird, sondern auch eine Versorgung und Zuwendung, wie es der Normalo in seinem Alltag kaum noch erfährt. Ich erinnere mich: Morgens schritt ich aus der Klosterzelle, vorbei an dem Bücherraum, durch den Kreuzgang zum Refektorium. Dazu gregorianische Gesänge wie im Film "Der Name der Rose". Ein herrliches Frühstücksbüffet, andere Teilnehmer, die einem schnell ans Herz gewachsen waren, Erfahrungen in der Gruppe, Spaziergänge im wunderschönen Klostergarten und in der Umgebung. Man kann zu diesem Zweck Seminare  für Führungskräfte im Kloster Andechs buchen (eine absolute Touristenattraktion!), mit einem Kostenpunkt von 1.700 Euro. In anderen Klöstern, zum Beispiel in Heiligkreuztal, kommt man wesentlich günstiger weg, nämlich unter 200 Euro. Angehörige sozialer Berufe können es auch als Fortbildung ausweisen, denn was ist wichtiger, als seine eigenen Bedürfnisse mit denen anderer im Gleichgewicht zu halten?

Der Begriff "Achtsamkeit" scheint seinen esoterischen Beiklang inzwischen verloren zu haben. Zufällig fand ich einen Artikel im Spiegel Online vom März dieses Jahres: Achtsamkeit-kleine Schritte zur Entschleunigung.Man beachte die Kommentare, die teilweise schon auf den individualistischen, wenn natürlich im Einzelfall durchaus hilfreichen Ansatz hinweisen. Und was mache ich, wenn ich in der Intensivstation arbeite? Bei Aldi an der Kasse sitze? Soll ich da in aller Ruhe die Gesichter der Kunden studieren, die Oberfläche des Computers streicheln oder aufstehen und die Schlange ablaufen? Oder wenn ich als Autor eine Deadline habe? Hier gälte es, Freiräume zu schaffen, in denen sich die Betroffenen erholen können, statt ihre Kraft ununterbrochen zu verschleudern. Sie mal zur Ruhe kommen lassen, Atem schöpfen lassen nach den großen Anstrengungen. Arbeitgeber sollten immer mehr darauf achten, dass die Mitarbeiter eben nicht zu jeder Sekunde des Tages erreichbar sind. Und wenn sie sich selbst unentbehrlich fühlen, sollte man ihnen sagen, dass sie es nicht sind (nein, auch wir Autoren nicht!)Erstaunlich aiuch die Ansicht, die in einem der Kommentare geäußert wurde: Der Fernseher sei inzwischen nur noch das Opium des kleinen Mannes, das Internet dagegen Heroin für alle!

Als Fazit könnte ich noch eigene Überlegungen hintanstellen. Den Kurs "Reduzieren und gewinnen" im Kloster Heiligkreuztal habe ich verpasst, weil er schon lange vor Anmeldeschluss ausgebucht war. Im nächsten Jahr gibt es im Mai ein Seminar "Stress bewältigen durch Achtsamkeit", an dem ich gern teilnehmen würde. Ebenfalls im Mai findet dort eine Schreibwerkstatt "Schreiben im Kloster" statt. Wahrscheinlich ist das nichts für einen "gestandenen Schreiber", aber vielleicht braucht auch der mal eine kleine Loslösungsübung vom Althergebrachten und Vorgegebenem? Der Kurs "Reduzieren und gewinnen" wird dann wieder im November angeboten.

Samstag, 16. November 2013

Krimi-Reihen und sonstige Serien

Krimis und Thriller gehören, neben klassischen Texten aus dem 19. Jahrhundert, derzeit zu den von mir meistgelesenen Büchern. Wenn mir ein Autor gefällt, kaufe ich mir weitere Bücher von ihm/ihr. Dass da oft ein Kommissar/eine Kommissarin und seine/ihre Mannschaft über viele Fortsetzungen auftauchen, ist für mich kein Entscheidungskriterium. Natürlich hat das einen vertrauten Wiedererkennungseffekt. Ich mag aber nicht so sehr, wenn da steht ...Kommissar XXs vierter usw. Fall, denn ich frage mich, wie lange das denn gehen soll. Bis er alt und krank ist oder stirbt oder seine Gegenspielerin herumgekriegt hat? Für mich selbst könnte ich mir eine Art Jahreszyklus vorstellen, Osterwasser, Walpurgisnacht, Fronleichnam, Sommerfest, Erntedank und Allerheiligen -und das Ganze würde dann unter dem Motto laufen: "Schwarzwälder Dorfgeschichten" (in Anlehnung an Bertold Auerbachs Titel von 1843, mit dem ihm der Durchbruch gelang). Es wäre also eine Reihe, die von vornherein begrenzt ist.
Für den Thriller habe ich gestern schon angefangen zu plotten und zu recherchieren. Dabei sind mir ganze Lampen aufgegangen bei dem, was ich zum Beispiel über einen SS-Mann erfuhr, der 1948 in Argentinien den NS-Verbrechern geholfen hat und über die Jahre aktiv war - bis hin zur Unterstützung von Neonazis in Deutschland. Wenn ich auf dieser Schiene fahre, soll es keine Serie sein, es sei denn, die Fortsetzungen ergäben sich zwingend. Die dritte Option wären reine Pychothriller. Ein weiterer biografischer Roman. Und daneben Reiseberichte, Wanderungen und kleine Psychoratgeber-mit den aktuellsten Themen. Genug Stoff für die nächsten Jahre!

Donnerstag, 14. November 2013

Allerlei im November

Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, über welches Thema ich als nächstes hier schreiben soll - es sind zu viele Themen. Der Taifun und seine katastrophalen Folgen haben mich sehr beschäftigt, zumal sich meine Schwester gerade zu der Zeit dort im Urlaub befand. Gottseidank habe ich am Montag eine Mail von ihr bekommen, dass ihnen nichts passiert ist. Gerade habe ich einen Spendenscheck ausgeschrieben. Bei der Arbeit hatte ich in den letzten Tagen das Gefühl, manchmal sei es so ätzend, dass man am liebsten aufhören würde - um am nächsten Tag festzustellen, dass man nun alles erreicht hat, was angestrebt war: Klienten, die schon längere Zeit stabil sind und gelernt haben, mit sich und den anderen besser umzugehen und das Leben mehr zu genießen.Wir haben einen neuen, von früher gut bekannten Psychiater, eine wundervolle Supervisorin, ein tolles Team, das sich immer weiter entwickelt, und letzten Samstag wurde das 30jährige Jubiläum unseres Vereins gefeiert. Wie mit der Arbeit ist es auch mit dem Schreiben. Es gibt Zeiten, da ist es ätzend, zum Beispiel beim Warten auf Verlage und Agenturen. Trotzdem habe ich gerade, nach langer Vorbereitung, auf den Senden-Knopf an die erste Agentur gedrückt-mit 28 Seiten Leseprobe, Bibliographie, Exposé anderthalb Seiten und Kontaktdaten ("über mich"). Es könnte eine Weichenstellung für mein künftiges Schreiben  werden. Vom Profil her -Arbeit mit Traumapatienten und Persönlichkeitsstörungen-wäre ich prädestiniert für Psychokrimis und Psychothriller. Oder auch für Beratungsbücher-das haben schon einige Psychologen gemacht, die nebenher Romane schreiben.

Samstag, 2. November 2013

So vergraule ich meine Leser auf Facebook

Die junge Autorin Jenniffer Jäger hat vor kurzem eine Kolumne in ihrem Blog geschrieben, die man sich als Autor auf seine innere Pinnwand heften sollte: So vergraule ich auf Facebook meine Leser oder "Was ich als Autor nicht auf Facebook posten sollte". Das gilt gleichermaßen für Blogs und andere Auftritte im Internet. Und eigentlich gilt es natürlich auch im realen Leben, und es gilt nicht nur für Autoren! Dem wäre sicher noch eine Menge hinzuzufügen. Und es wäre zu überlegen, was man denn im positiven Sinn posten sollte. Ich kann dabei nur von mir selbst ausgehen. Am Anfang meiner "Blogkarriere" habe ich bei anderen Blogs immer dann mit dem Lesen aufgehört, wenn es zu persönlich wurde. Da schrieb eine Frau, wie sie mit Partner erfolgreich Ikea-Möbel aufstellte, dann, wie sie auf den Liebsten wartet und er dann endlich kommt. Vielleicht ist das etwas für Leserinnen, die gern Liebesromane lesen, für mich war es definitiv nichts. Auch tagtägliche Gedanken über die Geschichten oder Romane, die jemand schrieb, das Zählen und freudige Verkünden der Seiten, die er geschafft hatte, entlockten mir schnell nur noch ein Gähnen. Ich selbst habe auch viele Fehler gemacht, zum Beipiel zu oft meine Bücher angepriesen. (Siehe Link).

Im Jahr 2011 kam ich zu Twitter, wo ich ein halbes Jahr blieb. War eine sehr intensive Erfahrung, aber auch dort trat bald Ermüdung ein, weil es irgendwann immer dasselbe Spiel war. Guten Morgen, wie geht es euch, bin jetzt mit dem Fahrrad unterwegs, hier mein Mittagessen, neben wirklich sehr guten Beiträgen. Aber auch dort fast gruselige Selbstdarstellungen. Zum Beispiel trat eine Frau auf, die jeden Tag von ihrem Lover und ihrer Leidenschaft berichtete. Und dass sie sich jeden Abend besäuft. Jemand, der ein Buch geschrieben hatte, veröffentlichte aus Verzweiflung mehrmals täglich einen Absatz daraus, bis die anderen sich nur noch lustig darüber machten. Ein Politanhänger schimpfte ständig, dass niemand ihn in seinem Blog besuchte.

Bei Facebook bin ich jetzt seit eineinhalb Jahren, immerhin. Da ich dort mein E-Book bekannt machen wollte, habe ich es natürlich anfangs zu oft beworben. Über echte Erfolge zu berichten kommt gut an, aber auch nur in erträglichen Dosen (s.o.). Dort habe ich nicht so krasse Sachen erlebt wie bei Twitter, aber es kann trotzdem ermüdend sein. Diejenigen Autoren, die nur über ihre Bücher oder allenfalls noch über die Bücher anderer posten, habe ich inzwischen auf "tonlos" gestellt. Es ist nämlich schlicht und einfach langweilig! Dann gefällt es mir nicht, wenn mir ständig Spiele und Content an meine Chronik geschickt werden. Andere mögen das vielleicht. An anderer Stelle habe ich erlebt, wie Autoren sich entzweiten, weil sich jemand über die ständigen Katzenbilder beschwerte. Oder einer wertete FB-Menschen in seinem Blog auf übelste Weise ab. Ich glaube, bei allem hier Besprochenen gilt die Devise: Zuviel ist immer zuviel. Gut finde ich, dass ich manchmal aus den sozialen Medien Dinge erfahre, bevor ich es im Fernsehen oder von einem Bekannten höre. Schön auch der -wenn auch meist verkürzte-Austausch mit anderen, soweit es möglich ist, auch Witzle, Bilder, aussagekräftige Sprüche gefallen mir gut. Insgesamt lese ich Autoren, Blogger, Buchgesichter und Twitterer am liebsten, die sich so geben, wie sie sind und es dabei verstehen, mein Interesse zu wecken.



Montag, 28. Oktober 2013

Wie wird ein Blog bekannt?

Gerade beim Herumsurfen gefunden: Tipps zum Führen eines Blogs. Worauf man achten sollte, was zu vermeiden ist, wie er bekannt wird. Das sind aber nur formale Basisinformationen. Es wird empfohlen, eine Sache, die man mit 500 Wörtern beschreibt, auf 200 zu reduzieren. Und ich dachte schon, ich wäre extrem kurz. Habe es mal nachgeprüft: Ein Artikel, den ich für kurz hielt, hatte 438 Wörter! Gut ist auch der Tipp mit der Gliederung, und vorher darüber nachzudenken, was man schreiben will. Nicht von sich allein, sondern auch vom Leser ausgehen, der schnell das Interesse verlieren kann. Das mit der Zeitung, die man im Hinterkopf haben sollte, wurde ja schon vor langer Zeit gesagt. Also, alles, was du schreibst, sollte auch morgen in der Zeitung stehen können. Man muss immer daran denken, dass Arbeitgeber, Verwandte, Freunde, Verleger, Agenten, Lektoren, Journalisten, Trolle, vielleicht sogar das BKA mitlesen könnten. Bekannt wird der Blog, wenn man ihn pflegt und vernetzt.

Im Lauf der Zeit habe ich gemerkt, dass es bestimmte Reizthemen und Keywords/Tags gibt, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Je bekannter und besuchter ein Blog ist, desto mehr Arbeit und Überdenken fordert das auch vom Autor. Nein, das heißt nicht, dass man eine Woche Vorlaufzeit und Recherche braucht, bevor man einen Beitrag absetzen kann. Es kommt auch auf die Zielgruppe an, wie bei den Büchern. (Und im sozialen Netzwerk). Man sollte seine Leser weder überschwemmen noch sie am langen Arm verhungern lassen.

Hier noch das interessante Fazit desselben Profi-Bloggers: Wie man bloggt, ohne sich dabei umzubringen - mit guten Tipps, die nicht nur fürs Bloggen gelten!

Samstag, 26. Oktober 2013

Viel Lärm um nichts

Zwei Tage lang bebte das soziale Autorennetz, und die Diskussionen bei FB und anderswo führten manchmal derart ins Absurde, dass ich keinen weiteren Wespenstich dahinein setzen wollte. Mein Kopf fühlte sich an wie ein Brummkreisel (das waren die Dinger, die man aufgepumpt hat und die dann summend im Zimmer herumtanzten). Hunderte von Kommentaren, zig Blogeinträge, und eigentlich viel Lärm um nichts. Es ist immer dasselbe: Jemand kommt in eine Gruppe, in ein Team, in ein soziales Netzwerk und beginnt es zu spalten. Die Geister scheiden sich, die Gruppe rauft und prügelt sich, und am Schluss sucht man den Schuldigen, der diese Geister rief. Für mich gab es dabei wenig Substantielles zu lesen, ist eigentlich alles schon mal dagewesen und vielfach diskutiert. Es scheint einen teilweisen Schulterschluss von Spiegelbest mit den (Indie-)Autoren zu geben. Nach Einführung der Flatrate bei XXX seien die Downloads um ein Drittel zurückgegangen. Die Bücher, die dort "gespendet" wurden, haben sich bestimmt keiner großen Leserschaft erfreut, sondern landeten zu Tausenden auf den Readern, Tablets usw und wurden irgendwann gelöscht. Sie hatten allerdings den Ruf, piratenbefreiungswürdig zu sein. Das kann unser Autor (siehe unten) aber besser, und vor allem: Er kann es freiwillig tun! Er kann seine E-Books bei Aktionen tausendfach verschenken, er kann seine gedruckten Bücher, vor allem die vielen Belegexemplare, an alle möglichen Leute vergeben, sie auf eine Plattform wie Bookcrossing stellen oder an allen Stellen ablegen, an denen Leute warten und froh über eine Abwechslung sind: An Bushaltestellen, auf Jägerständen, in Unterkunftshütten auf der schwäbischen Alb und im Schwarzwald, in Schwimmbädern, in öffentlichen Bücherschränken der Städte oder einfach beim Zahnarzt. Zwei meiner Bücher fand ich auf Bookcrossing wieder, sie waren nach Innsbruck, an die Uni Berlin, nach Mecklenburg und in ein Chinarestaurant am Bodensee gewandert. Ich persönlich werde meine Schubladen mit den Belegexemplaren in nächster Zeit so nach und nach befreien.

Dienstag, 22. Oktober 2013

Was hat ein Buchpirat uns Autoren zu sagen?

Den vorigen Artikel habe ich entfernt, weil da etwas nicht gestimmt hat. Stattdessen poste ich den Link zu Quindie, der für uns Autoren wesentlich ist. Ich selber habe ja letztes Jahr auch ein E-Book selbst publiziert. Das wurde nicht in den Downloadkanon aufgenommen, dafür aber meine beiden letzten Bücher. Mein Verlag weiß Bescheid, mehr kann ich dagegen im Moment nicht unternehmen. Ich glaube, dass es für viele Autoren sehr verletzend ist, dass man dem "Buchpiraten" eine Plattform in dieser Gruppe gegeben hat. Die vielen Kommentare auf Facebook zeigen das ganz deutlich (mein Blogbeitrag wurde dorthin verlinkt).

Samstag, 19. Oktober 2013

Wer nicht schreibt, wird vergessen

Bei Facebook ist es mir zuerst aufgefallen: Bist du einmal eine Weile nicht da und kommst dann wieder rein und postet, nehmen das weniger Freunde wahr als in der Zeit, als du noch "dicht dran" warst. Umgekehrt stelle ich ab und zu fest, dass irgendwer ja schon lange nichts mehr beigetragen hat. Und beeile mich dann, etwas hinzuschreiben, wenn er wieder auftaucht, und sei es auch nur ein "gefällt mir"zu klicken! Nein, vergessen wird man nicht, wenn man eine Basis zu den Betreffenden hat, und ich vergesse diejenigen nicht, die ich kenne. Ähnlich verhält es sich wohl mit den Büchern, die man schreibt. Es gibt Autoren, die jährlich mindestens zwei Bücher raushauen, einmal wegen des Verdienstes, dann aber auch, um im Gedächtnis der Leser zu bleiben. Das ist ein zweischneidiges Schwert. Gab es nicht viele Autoren, die nur ein Buch in zehn Jahren schrieben? Oder alle zwei, drei Jahre eins? Ich glaube nicht, dass es die Masse macht, allenfalls für den Geldbeutel. Und ja, den Autoren, die viele Bücher geschrieben haben, wurden ganze Regalreihen in den Buchhandlungen eingeräumt. Die neuen kommen auf den Stapel, bis sie in zwei Monaten abverkauft sind, dann ab in die Reihe. Wo aber bleiben die Bücher, die es nicht auf die Buchhandlungstapete gebracht haben? Stehen sie in den Regalen der Leser, wurden sie entsorgt? Ich habe wirklich keine Ahnung, denn sie sind für die Augen des Autors, des Urhebers, des Buchherstellers unsichtbar geworden. Er findet sich in Rezensionen wieder oder er steht, wie in meinem Fall des letzten historischen Romans, vielleicht in einer Bücherstube im Norden- zwischen Siegfried Lenz und der australischen Autorin Tamara MacKinley. Und dann sind da noch die Träume, die durch keine Erfahrungen, keine Verlagsinsolvenzen, keine Kündigungen bei Agenturen, keine Kommerzialisierung von E-Books, keine Unkenrufe über das Ende des gedruckten Buches zu widerlegen sind: Der Autor schreibt, und er wird vergessen, und er schreibt nicht mehr und wird nicht vergessen.

Mein Schwarzwaldkrimi wird jetzt noch zweiMal gebürstet und dann, mit 30 Seiten Leseprobe und Exposé, an etwa sechs ausgewählte Adressen verschickt. Die "Wartezeit" von ein paar Wochen oder Monaten kann ich dann dazu nutzen, etwas Neues in Angriff zu nehmen. Sei es der historische Krimi, der Psychothriller, ein Reisejournal oder ein Ratgeber in Sachen Psyche.

Samstag, 12. Oktober 2013

Die besten Krimis aller Zeiten!




Wer meinen Blog über längere Zeit verfolgt hat, weiß, dass ich so gut wie nie über die Bücher anderer Autoren spreche. Eine Ausnahme macht hier meine Lieblings-Krimi-Autorin Tana French. Ich habe drei Bücher von ihr gelesen, und wann immer ich eins in der Buchhandlung sehe, kaufe ich es auch. Ich mag die Romane, weil sie tiefgründig, exzellent geschrieben, atmosphärisch dicht und sehr spannend sind. Und das, obwohl ich normalerweise keine Ich-Perspektive und zehn Seiten lange Dialoge mag. Was die Recherche der Polizeiarbeit angeht, kann ich nur den Hut ziehen und meinen eigenen Krimi in die Duckmichweg-Dateien verfrachten! Ja, sie ist und bleibt für mich ein großes Vorbild.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Schreibteufelchen feiert den 5. Geburtstag!

Voriger Post: Zwänge im Internet

Gerade habe ich mich in den Statistiken meiner beiden Blogs umgesehen und festgestellt, dass mein "Schreibteufelchen" gestern seinen 5. Geburtstag gefeiert hat! Am 9.Oktober 2008 bin ich von "Myblog" zu Google umgezogen, und wer war mein erster Gast und hat mich seitdem mit Rat und Tat, mit Witz und Eloquenz begleitet? Petra van Cronenburg! Darauf ein Prosit für alle Autoren, Leser und sonstige Gäste!
Zur Feier des Tages eine Übersicht über die beliebtesten Beiträge aller Zeiten. Beim Schreibteufelchen ist nach wie vor Wolfram von Eschenbach der absolute Renner. "Fluchtpunkte" war eine Reise in die Pfalz, nach Neustadt an der Weinstraße, dann kamen die vermeintliche Bibel, die Sorgen der Menschheit und ein Besuch in Schwäbisch Hall, der Perle des Hohenloher Landes. Fazit: Historisches, Reisen, Bücher und Psychologie.

31.05.2009
02.06.2010 

16.12.2012

Die "Orte zum Reinschmecken" dagegen sind erst vor drei Jahren entstanden. Hier dominieren eindeutig Wanderungen! Die meisten Besucher hier sind übrigens-zu meinem eigenen Erstaunen-über das Schreibteufelchen gekommen. Jetzt wird mir auch klar, warum: Wenn man die Blogs miteinander verbindet, zum Beispiel durch ein "zugkräftiges" Thema wie Schwäbisch Hall, bringt das eine Menge Besucher auf den anderen Blog! Ich werde mal die Probe aufs Exempel machen und die beiden Blogs mehr miteinander verlinken. Was auch noch sehr interessant ist: Kein einziger der Besucher hat sich je für meine Bücher interessiert, und meines Wissen wurde auch kaum eines über den Blog verkauft. Der Autorenblog bleibt also, was er war: eine Möglichkeit, mich schreiberisch warm zu halten, mit etwa einem Dutzend Menschen in Kontakt zu bleiben und eine Plattform für Gleichgesinnte, die einmalig oder immer mal wieder hier vorbeikommen.


Wanderung von Herrenberg nach Hohenentringen
10.06.2011





























































































Montag, 7. Oktober 2013

Zwänge im Internet

Die letzten zwei Wochen habe ich intensiv genutzt, um mal wieder überflüssigen Ballast loszuwerden. Das heißt, ein Drittel aller alten Papierbücher, die Hälfte der Papiere und Gebrauchsanweisungen, Bilder, Klamotten, Schuhe, Fotos ...und dann endlich auch mal durch was Neues ersetzt. Durch einen Umzug im engeren Freundeskreis bin ich überhaupt erst darauf gekommen. Zu diesem Zweck mussten wir ein neues Handy kaufen, weil es heutzutage drei Wochen dauert, bis Telekom das Telefon ummeldet. Es stellte sich als I-Phone heraus, und damit kann man auch fotografieren, Videos drehen, bei Facebook teilnehmen und noch tausend andere Sachen. Dabei wollte man doch bloß telefonieren ...Dann gings an den PC. In Facebook fand ich etwa fünfzig Spiele, Dutzende Like-Anfragen und allen möglichen Mist, den ich niemals angefordert habe. Irgendwelche Firmen drängen sich dazwischen und wollen, dass man ihre Seite liked. Und vieles davon kann man überhaupt nicht mehr entfernen, nur unsichtbar machen. Und wird dann auch noch gefragt, warum einem dieses Foto, dieser Beitrag nicht gefällt. Ehrlich gesagt, finde ich das fast schon eine Nötigung. Bei Readern soll es so sein, dass man am Ende gefragt wird, wie einem das Buch gefallen hat - und sogar per Email daran erinnert wird, einen Kommentar zu schreiben. Was dann zu Zweisatzkommentaren führt, mit denen man wenig bis gar nichts anfangen kann. Heute ist der ganze Vormittag nur mit Papieren und Facebook-Bereinigung draufgegangen. Allmählich merke ich, dass ich anfange, mich zu verweigern. Einen Vorteil haben ja die modernen Medien: Meist genügt ein Klick, und es ist weg.