Sonntag, 30. Dezember 2012

Ein Urlaubstag am Bodensee

Wir wohnen in einer begnadeten Gegend, wo andere Urlaub machen. Im Nullkommanix ist man im Schwarzwald, auf der schwäbischen Alb, im Neckartal und am Bodensee. Eine der schönsten Promenaden gibt es in Radolfzell am Eingang zur Höri. Wenn man die, selbst im Winter, ganz abgelaufen ist, hat man mehr als einen Urlaubstag gehabt.

Platanenallee in Radolfzell. Hier legen auch die Schiffe an. Der Verkehr ist allerdings im Winter fast ganz eingestellt.

Spielende Väter und Kinder am Ufer. Und da badet doch tatsächlich jemand?

Möwen füttern-ein Vergnügen für Jung und Alt!


Manche Uferweiden sind so sehr mit Misteln bewachsen, dass sie kaum mehr Luft zum Atmen haben dürften

Der Untersee, ein Traumziel

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Rauhnächte und die Wilde Jagd

Seit gestern wütet ein kräftiger, warmer Wintersturm, der uns gestern fast von der Straße blies. Ich denke an die Rauhnächte zwischen den Jahren, die mich schon immer fasziniert haben. Am 21. Dezember war nicht nur kein Tag des Weltuntergangs, sondern auch der Punkt, an dem die Welt sich langsam wieder mehr dem Licht zuwendet. Die dunkle Zeit ist überwunden. Voraussichtlich spielen die Rauhnächte auch in meinem Schwarzwaldkrimi eine entscheidene Rolle. Zumindest gehen Dorfbewohner mit dem Pfarrer durch den Stall und räuchern ihn und das Haus mit Weihrauch und bestimmten Kräutern aus. Dann wird alles noch mit Weihwasser besprengt. So habe ich mal ein paar Informationen über den Wode und seine Wilde Jagd zusammengetragen:

Die Wilde Jagd



Die Sage von der Wilden Jagd, eine Volkserzählung, die einst tief in den Köpfen der Menschen verwurzelt war, reicht bis in die keltische Zeit zurück. In allen europäischen Ländern gibt es verschiede Ausführungen, der Grundgedanke und die Grundgestalt bleiben jedoch dieselben. Die Wilde Jagd treibt vor allem in den Zwölf heiligen Nächten der Weihnacht, zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar, um. Nachts reitet sie im Sturm über die Wälder hin; meist hört man nur ihr Lärmen und Tosen, das Knallen von Peitschen, das Blasen von Hörnern, das Wiehern und Schnauben von Rossen, das Gekläff von wilden Hunden. Der Wode reitet auf seinem Schimmel, oft gefolgt von einer grösseren Schar von Männern. Manche erzählen, dass der Wilde Jäger am ganzen Leib brennt oder dass das Wilde Heer von einem feurigen Glanz umgeben ist und eine feurige Spur hinterlässt. Es ist ein Heer von Toten, die in der Zeit zwischen den Jahren Unglück, aber auch Erntesegen verheißen. „Wode“ könnte sich aus dem Namen des germanischen Hauptgottes, des Kriegsgottes Wodan, herleiten, der nordgermanisch Odin heißt. Es ist gefährlich, der Wilden Jagd zu nahe zu kommen, man muss ihr den Weg frei machen, denn es sind schon manche von der Wilden Jagd mitgenommen worden. Wenn das Wilde Heer durch die Dörfer, Häuser und Ställe zieht, soll man die Türen und Fenster schließen, sonst dringt die Schar in das Haus ein. Es ist verboten, in dieser Zeit Wäsche aufzuhängen. Um die bösen Geister zu versöhnen, sollte man ihnen Geschenke machen, auch und vor allem in Form von nahrhaftem Essen. Daher rührt auch unser Brauch der Weihnachtsgeschenke
























Dienstag, 25. Dezember 2012

E-Books: viele kleine Eisen im Feuer

Via Twitter erhielt ich gestern ein paar Nachrichten, von denen ich zwei hier erwähnen will:
Manage your Taschengeld. Der Tübinger Autor Marcus Hammerschmidt beschreibt eine Langzeiterfahrung als E-Book-Autor. Interessant zu lesen! Was ich bestätigen kann: Zunächst einmal kommt normalerweise wirklich nicht viel mehr als ein Taschengeld rüber. Ich habe meine erste Amazon-Abrechnung erhalten, sie entspricht,umgerechnet auf den Monat, etwa dem, was ich anfangs von der VGWort erhielt -nämlich so viel, dass ich zu zweit ein paarmal beim Italiener essen gehen könnte. Bleibt man aber dran und veröffentlicht kontinuierlich, könnte schon etwas mehr dabei herauskommen, das bestätigten mir auch befreundete E-Book-Autoren. Ich fasse meine eigene Erfahrung noch einmal zusammen: Anfang September online gestellt, ein paar tausendmal verschenkt, danach zögerliche Verkäufe, zwei neue Rezensionen, davon eine wohlwollend, obwohl man lieber etwas ala "Michelangelo" von Irving Stone gehabt hätte, die zweite war eine 1-Stern-Rezension, weil keine Zeit zum Lesen da gewesen wäre.

Das zweite ist ein Artikel der Süddeutschen Zeitung:
Kommunikation im Internet-das Echo der Geschwätzigkeit . Darin fand ich einen Satz bemerkenswert, der besagt, dass das Drehen um die eigene digitale Kommunikationsachse die Nicht-Anwesenheit im analogen Leben nach sich ziehen könnte. Nun bin ich als permanente Autorin sowieso gefährdet, fast immer irgendwo anders zu sein als dort, wo ich mich gerade befinde. Das hat durchaus seine Auswirkungen. An anderer Stelle hatte ich schon auf das Social-Media-Burnout hingewiesen. Wie sollte man nun damit umgehen, um nicht eines Tages vollends rauszukippen aus der Wirklichkeit? Sollte man seine ganzen Kontakte, die man geknüpft hat, reinholen in sein reales Leben? Ich selbst merke, dass das vollends das Fass zum Überlaufen bringen würde. Dann würde das Leben nur noch aus Kommunikation bestehen, abgesehen von den vielen Fahrten, die man dann machen müsste. Am Schluss würde weder Zeit zum Arbeiten noch zum Schreiben noch für Beziehungen vor Ort übrig bleiben. Ich persönlich versuche es so zu halten, dass sich alles einigermaßen die Waage hält.

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Versuchter, "wahrhaftiger" Jahresrückblick einer Autorin

Da die Tage jetzt nicht nur dem Weltuntergang entgegen galoppieren, sondern auch der längsten Nacht und dem Jahresende, wird es Zeit, sich einmal kurz auf das vergehende 2012 rückzubesinnen.

°Im letzten Winter - es war eine Zeitlang eisig kalt, wenn ich mich richtig erinnere - so etwa ab Mitte Januar schrieb ich meinen letzten historischen Roman mit Namen "Die Köchin und der Kardinal". Die Recherchen dazu waren schon in den Monaten zuvor gelaufen und liefen nebenher. Es ist der Abschluss einer Quadrologie in rot und grün, die zehntausenden offensichtlich zu vergnügten, unterhaltsamen und nicht anspruchslosen Stunden verholfen haben. Es war ein Flow, ein Schreibrausch, der monatelang, bis etwa Anfang, Mitte Mai anhielt. Da war der Roman aber noch nicht überarbeitet.

°Am 8. Mai bin ich Facebook beigetreten, ermuntert von Autorenkollegen eines Forums. Seitdem habe ich sehr nette und interessante Kontakte bekommen. Selbst mit meinem Sohn in Afghanistan läuft die Kommunikation jetzt besser als über Skype und Handy. Im Moment bin ich gerade dabei zu lernen, mich nicht von jedem Thema, das mich interessiert, "vereinnahmen" zu lassen. Ich staune jeden Morgen, wenn ich reinschaue, wieviele der Leute im Chat sind!

°Im Job ging es kontinuierlich aufwärts. Die schwächeren Klienten bekamen immer häufiger die Hilfebedarfsgruppe 3, was mit zusätzlich externen Weck - und Putzdiensten einherging, Tendenz steigend.

°Am 11. Juni gab es einen unerwarteten Todesfall in der Familie. Die Monate darauf pendelte ich zwischen Frankfurt, Hamburg und Cuxhaven hin und her, es gab unglaublich viel zu erledigen, eine Achterbahnfahrt ohnegleichen.

°Bis dann am 7. Juli der Vertrag für den historischen Roman kam, mit dem Zusatz, bis Ende Juli sei er abzugeben. Ich erbat mir über den Agenten eine Fristverlängerung bis Ende August, die auch gewährt wurde. Abgegeben habe ich ihn dann am 1. August.

°Ende August nahm ich das Projekt "Eduard Mörike. Ein Leben auf der Flucht" als Kindle Edition in Arbeit. Es erschien am 2. September, ungesehen von der Welt, nur von einigen wohlgesonnenen Autoren begleitet, mit Konvertierungsmängeln behaftet. Die Verschenkaktion verlief so stürmisch, dass ich ein paar Tage richtig selig war. Seitdem laufen nachhaltigere Aktionen.

°Im Oktober kam ein neues Projekt hinzu, ein Schwarzwaldkrimi, abgesegnet von meinem Agent, der diesen Genresprung unerwartet mit mir unternahm. Für diesen Roman habe ich keine ungeteilte Zeit. (Sechs Wochen lang musste ich ihn unter dem Getöse des Wärmedämmungseinbaus, der Dachsanierung und dem Einbau einer neuen Heizung schreiben.) Der historische Roman erscheint im Juni 2013, also muss ich im Frühjahr mit dem Lektorat rechnen. Ich habe mir insgesamt ein Jahr Zeit gelassen, um ihn fertig zu schreiben. Er muss auch nicht unbedingt veröffentlicht werden. Es bringt mir einfach Spaß, es in diesem neuen Genre zu probieren.


°Momentan ist Adventszeit, zeitgleich dazu läuft mein Krimi. Fünf Tage vor Weihnachten. Und zwei Tage vor Weltuntergang. Was würde ich noch machen, wenn sie tatsächlich unterginge? Es ist alles geordnet, der Krimi zwar noch unvollendet, aber es existiert ein Exposé. Diesmal haben wir nur zwei Weihnachtsmärkte besucht, in Weil der Stadt und in Ehingen, die sehr schön und individuell waren. Ich habe kein Weihnachtszeug für die Wohnung gekauft, nicht gebacken und keine großen kulinarischen Einkäufe gemacht. Es gibt eine Fondue Bourgignonne am Heiligabend, alles andere ist offen. Aber selbst wenn keine großen Famlienclans mehr bestehen, gibt es doch Missverständnisse hier, Fehlinformationen dort. Die Haut ist dünn und gestresst, wer wann wie mit wem wohin an den Feiertagen? Dazu die Weihnachtskrisen unserer Bewohner, die eine globale Weihnachtskrise zu spiegeln scheinen. Warum sind wir nur dem Beispiel unserer Vermieter nicht gefolgt, die einfach zwei Wochen nach Spanien fahren? Weil wir Weihnachten so lieben? Zugegeben, es hat seine schönen Seiten. Die Traditionen reichen vom Fackelfeuer in Altensteig über die Turmbläser in Herrenberg und heiligabendliche Gänge durch Straßen mit Häusern, in deren Fenstern die Tannenbäume glänzen. Und was uns ebenfalls abhält, wegzufahren: Der Weihnachts- und Feiertagsstrress auf den Straßen. Dann genießen wir einfach die Ruhe, die unweigerlich am Mittag des Heiligen Abends eintreten wird, warten auf die Raunächte, stehen  Silvester wieder am nachbarlichen Feuer und blicken auf ein Jahr zurück, das bewegter war als alle anderen davor!

Sonntag, 16. Dezember 2012

Orte zum Reinschmecken: Schwäbisch Hall, Perle des Hohenloher Landes

Inzwischen ist mein Blog "Orte zum Reinschmecken" alias "Auf Mörikes Spuren" nicht nur mit dem Deutschordensschloss in Bad Mergentheim, sondern auch mit dem Geschichtsverein Köngen und der Stadt Schwäbisch Hall verlinkt. Es gibt ja eine umfangreiche Sammlung von Orten in Baden-Württemberg, die der Musiker Peter Stubenvoll und ich während unserer Touren erstellt haben. Im Jahr 2010 standen wir deswegen in Verhandlungen mit einem Verlag, der die Berichte dann aber doch nicht für ein Buch haben wollte, ebenso wenig für einen Kalender 2012. Es ging dort mehr um Wellness-daraufhin haben wir abgesagt. Diese Reiseberichte habe ich seitdem immer mal wieder in meinem Blog "Orte zum Reinschmecken" gesammelt. Der neueste Beitrag heißt: "Schwäbisch Hall, Perle des Hohenloher Landes." Darin wird eine wunderschöne Stadt beschrieben, in der es sich zu leben lohnen würde. Das hat auch Eduard Mörike im März 1844 gedacht und zog mit seiner Schwester Klara dorthin. Er streifte durch die engen Gassen und durch die schöne Landschaft, sammelte Versteinerungen und musste doch im November sehen, dass das Klima rauer war, als seine angegriffene Gesundheit vertrug. So siedelte er mit Klara in das liebliche Taubertal, nach Bad Mergentheim, um.

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Link im Deutschordensmuseum Bad Mergentheim

Die Kontakte, die ich zu den Mörike-Orten und Museen aufgenommen habe, tragen schon erste Früchte. Das Mörike-Kabinett im Deutschordensmuseum Mergentheim will einen Link zu meinem Blog "Auf Mörikes Spuren" setzen!

Im Gegenzug verlinke ich das Mörike-Kabinett hier und auf meinem Ausflugsblog. Es besteht seit 2004 und enthält neben vielen anderen Exponaten das äußerst sehenswerte Haushaltungsbuch der Mörikes. Es werden auch Kostümführungen mit Margarethe Mörike angeboten. Hier noch ein Link zu dem Faltblatt der Führungen.

Dienstag, 11. Dezember 2012

Erster Entwurf eines Mörike-Werbeplakats


        
Sie suchen noch nach einem ungewöhnlichen Weihnachtsgeschenk? Dann empfehle ich Ihnen das E-Book "Eduard Mörike. Ein Leben auf der Flucht", für nur 4,99 Euro bei Amazon erhältlich (ursprünglich 16,95). Einen spannenden Einstieg in ein Dichterleben und ein friedliches Fest wünscht Ihnen die Autorin Christa S. Lotz!





Freitag, 7. Dezember 2012

Mein E-Book als Geburtshelfer-ich staune!

Die Autoren, die mit E-Books so richtig groß durchstarten, könne man  an einer Hand abzählen, las ich kürzlich in einem Blog. Aber wie ich inzwischen sehe, kann es nicht das einzige Ziel für einen Autor sein, E-Book-Bestseller zu schreiben. Das Ganze könnte sich zu einer wirklich nachhaltigen Sache auswirken. Nehmen wir einmal mein Beispiel: Das Buch "Eduard Mörike. Ein Leben auf der Flucht" wurde vor acht Jahren veröffentlicht. Es fand seine Aufmerksamkeit bei der Presse (es war schließlich der 200. Geburtstag des Dichters), tauchte in einigen Bibliotheken und im Literaturmueum Marbach auf, verkaufte sich aber nur schleppend. Acht Jahre später, nach Rückfall der Rechte, habe ich es als Kindle-Edition wieder neu aufgelegt. Und es verkauft sich wieder, wenn auch nicht so rasant wie die Taschenbücher! Jetzt sehe ich einen Trend, der mich doch ein wenig staunen lässt: Das alte Printbuch taucht wieder auf, in Bibliotheken in Östereich, an der Stanford University, einer der renommiertesten und forschungsintensivsten Universitäten der Welt, und dazu wird es in den Börsennachrichten vorgestellt. Dabei frage ich mich, wo die das Printbuch herhaben. Dazu ein paar Links:
Als gedrucktes Buch ist es hier zu finden
Libraries of the Stanford University
Alsatica. Portail des Savoirs en Alsace 

Als E-Book zum Beispiel hier:
Film, Kunst und Kultur
Bullenbrief
So kann also die Neuauflage als E-Book eine Neubelebung des ganzen Werkes nach sich ziehen. Jetzt können die Studenten in Kalifornien sich mein Buch ausleihen-schade, dass es nicht das neue Cover hat! Oder die Leser in St. Pölten.
Es bestärkt mich in meiner Arbeitsweise, nach der ich schon viele Jahre vorgehe:

Ich schreibe alle Bücher ohne Vertrag, erstmal nur für mich. Da muss ich zwar jedesmal bangen, ob es nicht in der Schublade verschwindet, aber im Endeffekt wird aus dem Ganzen ein wirkungsvolles Gespinst von Büchern, die sich untereinander vernetzen können.

Dienstag, 4. Dezember 2012

Was wäre gewesen, wenn ich keinen Verlag gefunden hätte?

Der schon viel diskutierte Beitrag von Richard K. Breuer„Eine Gesellschaft bekommt jene Bücher, die sie verdient", den ich bei Gesine von Prittwitz gelesen habe, hat mich auf einen Gedanken gebracht. Was wäre vor zehn Jahren gewesen, wenn kein Verlag meinen ersten Roman angenommen hätte? Damals war ich felsenfest davon überzeugt, dass ich ihn dann in der Schublade lassen würde und ihn niemals selbst herausgegeben hätte, auch nicht bei BoD - und natürlich schon gar nicht bei einem Druckkostenzuschussverlag. Dabei wäre es so einfach gewesen, darauf hereinzufallen! Im Jahr 2002 sah das natürlich noch ganz anders aus. Ein Klosterbibliothekar schrieb mir ein paar Verlage auf, denen ich mein Manuskript anbot. Darunter war auch ein Kieler Verleger, der mir schrieb, er könne das finanzielle Risiko nicht eingehen - ich müsste mich mit 4000 DM an den Druckkosten beteiligen. Ich war ja schon immer erklärte Romantikerin und eine Helferin dazu. Sollte ich diesen armen Verleger wirklich in die Verlegenheit bringen, mit meinem Buch einen Flopp zu produzieren? Nein, sagte ich mir, bei dem Aufwand, den ich hineingesteckt habe, wäre es ein Aberwitz, auch noch dafür zu bezahlen, das würde ja nie im Leben wieder rumkommen. Und so habe ich es seitdem gehalten. Und der DKZVler hat recht behalten: Das Buch wurde kein "Erfolg" im kommerziellen Sinn, sondern wurde nach ein paar Jahren dem modernen Antiquariat zugeführt, wie es autorenseelenschonend so nett ausgedrückt wird.

Im verlegerischen Sinn erfolgreicher waren die Bücher, die ich danach in einem großen Verlag herausgegeben habe. Das vierte erscheint im nächsten Sommer. Damit war und bin ich auch zufrieden bis auf die Cover, die ein Wiedererkennungszeichen für Buchhändler und Leser sein sollen. Inhaltlich kann ich so ziemlich alles unterbringen, was in diesem Rahmen möglich ist. Aber eben auch nur in diesem Rahmen! Es gibt noch sehr viel auf meiner Festplatte und in meinem Kopf, was eben nicht in diesen Rahmen passt. Und so habe ich den ersten Roman im September 2012 noch einmal als E-Book herausgebracht. Hätte ich das vor zehn Jahren auch getan, wenn kein Verlag ihn genommen hätte? Wenn es die heutigen Möglichkeiten schon gegeben hätte? Ich glaube schon, denn ich hatte damals schon Verbindungen, die mir hätten weiterhelfen können. Da es die heutigen Möglichkeiten aber nicht in dem Masse gab, wie ich es gebraucht hätte, wäre ich mit meinen Kurzgeschichten und Romane in meinem Autorenkämmerlein geblieben, umgeben von ein paar handvoll Gleichgesinnten. Oder ich hätte mich aufs Fotografieren oder aufs Malen verlegt. Es ist aber, wie man sieht, anders gelaufen. Heute gehöre ich zu den arrivierteren Autorinnen, die solche neuen Wege beschreiten. Und auch mit Lust und Überzeugung beschreiten. Das Umdenken für Autoren (und auch für Verlage) müsste in dem Kerngedanken bestehen, den ich im Beitrag von Richard K. Breuer gefunden habe: Beim Bücherschreiben und -veröffentlichen sollte in Zukunft nicht mehr der rein kommerzielle Aspekt im Vordergrund stehen. Bücher, unabhängig von der Form, in der sie herausgegeben werden, sind ein humanes Kulturgut und werden es bleiben. Viel Geld verdienen kann man auch mit ganz anderen Dingen.