
Schreibteufelchen
Blog der Autorin Christa S. Lotz
Sonntag, 14. Mai 2023
Reisen macht glücklich

Montag, 24. April 2023
Abenteuer im tristen Alltag
Sonntag, 26. Februar 2023
Fotografieren-einst und heute!
Samstag, 11. Februar 2023
Der Enkeltrick und andere Betrügereien
Montag, 6. Februar 2023
Kann die KI (Künstliche Intelligenz) Romanautoren ersetzen?
Dienstag, 24. Januar 2023
Eiskalte Förde
1. Tod im Glaswald
Ein historischer Krimi aus dem Schwarzwald von 1521. Vorbilder sind die Umgebung der Klöster Alpirsbach und Wittichen im Kinzigtal.
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Bei Wittichen |
Heustadel im Schwarzwald |
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Glaswaldsee |
Das zweite Projekt, das mir schon seit zwei Jahren im Kopf rumgeht, heißt jetzt: "Eiskalte Förde", als Fortsetzung der "Mörderischen Förde". Auch dafür habe ich ein Projekt angelegt und sammle nebenher Material dazu. Darauf gebracht hat mich ein Zeitungsartikel, der die Zustände in Flensburg im Mai 1945 beschreibt, als sich hier das ganze Nazigesindel und unvorstellbar viele Flüchtlinge befanden. Ein weiterer Zeitungsartikel über gestohlenes Raubgut (Bilder) wies dann die Richtung: Eine Biografin in Wassersleben wird gebeten, in einer familiären Sache zu ermitteln ...
Eiskalte Förde
(Reise mit David 2916)
An der Schusterkate ff. |
Flensburger Hafen |
Freitag, 6. Januar 2023
Wo ist Heimat?
Manchmal, wenn wir im Winter über die grauen Felder laufen und die Krähen sich krächzend im Schwarm erheben, muss ich an das Gedicht von Friedrich Nietzsche denken.
Die Krähen schrei’n
Die Krähen schrei’n
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnei’n –
Wohl dem, der jetzt noch – Heimat hat!
Nun stehst du starr,
Schaust rückwärts ach! wie lange schon!
Was bist du Narr
Vor Winters in die Welt – entflohn?
Die Welt – ein Thor
Zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer Das verlor,
Was du verlorst, macht nirgends Halt.
Nun stehst du bleich,
Zur Winter-Wanderschaft verflucht,
Dem Rauche gleich,
Der stets nach kältern Himmeln sucht.
Flieg’, Vogel, schnarr’
Dein Lied im Wüsten-Vogel-Ton! –
Versteck’, du Narr,
Dein blutend Herz in Eis und Hohn!
Die Krähen schrei’n
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnei’n,
Weh dem, der keine Heimat hat!
FRIEDRICH NIETZSCHE, 1844-1900
Was ist das eigentlich, Heimat? Herrmann Hesse (1877-1962) sagte:
Samstag, 31. Dezember 2022
Ein neues Jahr
Zwischen den Jahren haben wir drei -mein Sohn David, seine Verlobte Dany und ich - einen Spaziergang durch die Altstädte von Berneck und Altensteig gemacht. Was hier vor allem herrschte war FRIEDEN.
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Berneck-auf dem Weg zur Kirche |
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Das Altensteiger Schloss - Es wurde ca. 1230 als Wehranlage gebaut und ist die einzige unzerstörte Burg des Schwarzwalds |
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Die Monhardter Wasserstube an der Nagold im Sommer |
Montag, 26. Dezember 2022
Rückkehr des Schreibteufelchens
😈Heute ist mein alter Freund, das Schreibteufelchen, auf meiner Seite vorbeigekommen und hat sein Näschen, noch vom Ruß geschwärzt, hinter die Kulissen gesteckt. Seit mehr als einem Jahr nichts mehr los hier, hat es sich gesagt und die Statistiken betrachtet. 760 Einträge in ca. 14 Jahren, seit Oktober 2008, das sind pro Jahr etwa 50, das heißt einmal wöchentlich erschien hier durchschnittlich ein Eintrag. Chapeau!, ruft das Schreibteufelchen. Und wieso hat es dann plötzlich aufgehört? Letzten Monat gab es noch über 2000 Zugriffe, obwohl kein Input mehr reinkam. Auch wenn das Robots gewesen sein sollten.
Naja, kann mir schon denken, was los war. Es passierte ja nix mehr, als Corona auftrat, man konnte nirgends mehr hin, nichts erleben. Dann noch der Krieg, die Klimakrise, die schwäbische Alb war so vertrocknet, dass man sie nicht mal mehr fotografieren mochte. Schreibkrise, weil der letzte Verlag dicht gemacht hat. Und die Ideen wollten dann nicht mehr so purzeln bzw. die schienen alle so banal. Mittelalterkrimi im Schwarzwald? Sanatoriumsgeschichte aus dem 19Jahrhundert? Noch ein Ostseekrimi mit Wurzeln in den Wirren des 2. Weltkriegs? Die Leser und Leserinnen haben die Schnauze voll von Krieg, Seuchen und Problemen, hat es in der Buchwelt geheißen. Und schönreden kann man die Wirklichkeit auch nicht. Du musst aber wieder schreiben, flüstert mir das Teufelchen ins Ohr, denn das war und ist dein Leben! Ich habe es ihm versprochen, jawohl, direkt ins schwarze Händchen hinein.
Dann die obligatorische Weihnachtstagswanderung über den Egenhauser Kapf, früher mal mit Schnee und "Schmetterling", mit Sonne oder im Regen und Sturm, dass die Haare flogen. Gestern mutete es fast frühlingshaft an, und dann so ein Sonnenuntergangsspektakel! Ich habe auch meinem Sohn David versprochen, mal wieder was in den Blog zu schreiben, denn den hätten doch so viele gelesen, nicht nur Lektor`innen, Fernsehanstalten, Journalisten, alte Freunde und Kollegìnnen, sondern sogar der "Hausmeister" in Kupfermühle bei Flensburg. Ach ja, und letztes Jahr sprach mich der Feuerwehrmeister des Dorfes darauf an, in dem wir uns die Booster-Impfung abgeholt hatten.
Abschluss im China Garden in Altensteig, einem hübschen, etwas verschlafenen Schwarzwaldstädtchen mit viel schwarz-weißem Fachwerk. Hier gibt es in der Nähe eine original wiederaufgebaute Flößerstube, die schon Kulisse für Filme abgab sowie ein Erinnerungsschaufenster an das "Altensteigerle" eine Schmalspurbahn, die früher von Nagold nach Altensteig führte. Natürlich gab es Gemüsesuppe, Wan Tan, Eierreis mit Ente und verschiedene Schätze, denn sonst gönnt man sich ja nicht viel Fleischliches mehr.👿
Freitag, 13. August 2021
Schwarzwald-Erlebnisse
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Angelsee im Steinachtal |
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Kuckucksblume oder Waldhyazinthe |
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Schafherde nahe der Nagold |
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Die Nagold |
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Panoramaweg im Schwarzwald |
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Unsere idyllische Umgebung |
Samstag, 10. April 2021
Kleine Fluchten in der Krise
Nach einem Jahr Corona-Pandemie ist es jetzt soweit: Das deutsche Infektionsschutzgesetz soll dahingehend geändert werden, als es der Exekutive, nämlich der Bundesregierung, mehr Rechte gibt. Muss nach dem Marsch durch den Bundestag aber noch durch den Bundesrat. Was bedeutet das? Es ist durchgesickert, dass es dann ab Inzidenz 100 Schließungen, weitere Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren ab 21 Uhr geben soll. Mich schreckt das nicht, denn ich gehe in der Regel zu dieser Zeit eh nachts nicht nach draußen. Und in anderen Ländern wurde das ja noch viel strenger gehandhabt. Den 15-Kilometer-Radius hatte ein Gericht gestoppt.
Es fällt nicht leicht, in so ereignisreichen, aber gleichzeitig persönlich so ereignislosen Zeiten etwas zu berichten. Wir haben unsern Rhythmus und unsere Nischen gefunden. Größere Touren sind unattraktiv geworden. Außerdem sind die Plätze auf der schwäbischen Alb, im Schwarzwald und am Bodensee inzwischen so überrannt, dass wir uns nicht mehr wohlfühlen würden. Also nehmen wir, sobald das Thermometer nach oben klettert, unsere alten Drahtesel von der Terrasse meines Partners, fahren das Steinachtal hinauf und hinunter, mal durch den Wald ins nächste Dorf, mal in die Stadt. Kürzlich haben wir sogar eine endlose Steige hinaufgeschoben und sind auf der Hochebene herumgefahren. Das wirkte alles wie neu und frisch gewaschen, denn wir kannten es bisher nur vom Wandern und Spazierengehen. Ein uralter Bauernhof steht dort, der Dürrenhardter Hof, dazu eine Allee mit Frischwindkanal und ein Flugplatz, der sich zum geplanten Landeplatz für Manöver des KSK entwickelt hatte. Eine Bürgerinitiative wehrt sich seit Jahren dagegen. Scheint aber jetzt auf Eis zu liegen. Unterwegs einige nette Begegnungen mit alten Gündringer Bekannten. Der Bauernhof sieht aus wie ein altes Rittergut. Und er ist es auch! Meine Recherche hat ergeben, dass er aus dem 13. Jahrhundert stammt und eine wechselvolle Geschichte hatte. Im 30jährigen Krieg wurde der 70jährige Kechler von dort nach Rottenburg verschleppt und dazu gezwungen, den katholischen Glauben anzunehmen. Und das mussten die Gündringer ihm nachtun und sind noch heute katholisch, während der Nachbarort Schietingen evangelisch ist. Das führte bis in die 90er Jahre dazu, dass auf den Bierfesten Tische umgekippt wurden und die Jugendlichen aufeinander losdroschen. In den beiden Dörfern, die wir jetzt immer besser kennenlernen, ist noch einige Landwirtschaft, es gibt "Misten", und so mancher Trecker knattert herum. Der bis vor einigen Jahren stattfindende Martinsritt, die streitbaren Jugendlichen und ein Mord waren für mich Anregung, 2018 einen Krimi darüber zu veröffentlichen.(Martinsmorde")
Die Steinach im April
Anemonenwald
Dienstag, 12. Januar 2021
Der Blick nach vorn - 2021
Heute hatte ich endlich einmal wieder Muße, in anderen Blogs zu schmökern und bin gleich auf einen sehr menschlichen Artikel in Petra van Cronenburgs Blog gestoßen.
Petra fragt sich unter anderem, was dieses Jahr der Pandemie eigentlich mit uns gemacht hat. Dass es uns verändert hat, und sie überlegt und bemerkt, dass es Ansätze zu einem allmählichen Ausstieg aus der Entfremdung gibt, neue Möglichkeiten, das Leben auf diesem gebeutelten Planeten zu gestalten. Wenn ich an die Zeit um Weihnachten herum denke, sehe ich Parallelen zu dem Bericht. An Heiligabend sind wir -nach dem traditionellen Coq au Vin - trotz des Schmuddelwetters durchs Dorf gelaufen. Einmal in Richtung Spielplatz, vorbei am Dorfplatz mit dem neuen Backhäuschen, das Murmeln der Steinach im Ohr. Vor einem der hingeduckten Häuser hatte jemand eine Tonne mit Holzscheiten befüllt, die jetzt lustig und wärmend loderten. Ein paar Kinder fuhren auf ihren Rollern herum, eine Dame führte ihren Hund spazieren. Wir wechselten ein paar Worte mit ihr. Dann ging es in die andere Richtung. auf das einzige Fabrikchen zu, das dieser Ort zu bieten hatte. Jedes dritte Haus war festlich mit Lichtergirlanden geschmückt, mit Weihnachtsbäumen und sonstigem Glanz. Wir überlegten bei jedem Haus, wer wohl da drin wohnen mochte und wie es ihnen ging. An Silvester haben die Nachbarn bloß ein paar Böller gezündet, es klang wie ein Maschinengewehr. Nur eine einzige verlorene Rakete habe ich in der Ferne gesehen. Ja, ich mag dieses globale Verschwendungs-Freudenfeuer in der Regel auch nicht und habe es doch schmerzlich vermisst. Es gab wahrlich keinen Grund zum Feiern, aber man hätte dieses verdammte Jahr auch mit Rasseln und Weihrauch verabschieden können!
Ja, und es sind Kontakte zustande gekommen, auch mit Fremden. Nie werde ich die Schülerin vergessen, die sich neben mich im Freien auf eine Bank setzte und mir ihr Leid in der Berufsschule mit den Masken klagte und von ihrem Leben mit der Großmutter erzählte. Der Sommer in der Stadt mit dem Fahrrad, als alles wieder so halbwegs normal erschien. Heute musste ich mein Auto in die Werkstatt bringen. Zurück an meinen Wohnort fuhr mich eine junge Frau-in einem desinfizierten Mercedes-Bus-, ich hinten, sie vorn am Steuer. Sie hätten keine Kurzarbeit, sagte sie, es seien alle da, und sie sei froh, dass sie überhaupt arbeiten könne. Manchmal, wenn ich mal wieder zu Hause bin, gucke ich aus dem Fenster wie diese alten Damen mit den weißen Ringellöckchen, die ich früher immer so belächelt habe. Ich beobachte, was draußen vor sich geht, wer vorbeidefiliert, mit oder ohne Sportstöcke. Wann die Arztfamilie von gegenüber spazieren geht, wann sie kurz auf den nächsten Hügel zum Schlittenfahren düst. Umgekehrt werde auch ich beobachtet, wenn ich zum Einkaufen losziehe oder meinen Partner besuche. Manche Nachbarn sehe ich nur noch selten. Aber ich höre es, wenn der Sohn Trompete spielt oder auf dem Schlagzeug herumtrommelt. Aber das wird alles immer seltener. Die alte Frau mit dem Rollator, die es sich bei gutem Wetter nie nehmen ließ, herumzufahren und die Frühlingsprimeln und Krokusse in meinem Garten zu bewundern oder auch mal auf ein Schwätzchen stehenzubleiben, hütet bei den Wetterverhältnissen lieber das Haus. Was wohl aus der anderen alten Damen geworden ist, die letztes Jahr beim Metzger neben mir stand? Mit der ich mich über das Rentendasein unterhalten habe, während sie einen Fünfkilobrocken Rindfleisch kaufte. Das Weihnachtsessen für die ganze Familie! Ja, es ist still geworden, und viele werden über zunehmende Antriebslosigkeit klagen.
Ich spüre diese Zermürbung ebenfalls. Aber ich weiß aus meiner beruflichen Zeit noch sehr gut, was hilft, wenn man angeschlagen ist. Nicht nur Ausschlafen, Erholen und Auftanken sind wichtig, sondern auch ein geregelter Tagesablauf. Für sich selber sorgen mit gutem Essen, interessanten Büchern und Filmen, Spaziergängen, Telefonaten und digitalen Kontakten. Nicht zu viele Nachrichten gucken, aber immer informiert sein. Auch wenn das nicht direkt nützt wie in dem Fall, dass das südafrikanische Virus jetzt im Zollernalbkreis angekommen ist. Es nützt nur zu wissen, dass ich selbst Teil dieses globalen Prozesses bin, bei dem sich Menschen auf der ganzen Welt dem gleichen Ziel verschrieben haben, nämlich diese Pandemie zu besiegen.
Und es sei eine humanitäre Leistung ungeahnten Ausmaßes, so hörte ich kürzlich in einer Sendung, dass sie sich dem Ziel verschrieben haben, ihre Alten und vulnerablen Gruppen zu retten. Ich habe auch noch eine ganz persönliche Methode gefunden, damit umzugehen. Immer, wenn ich Filme über Landschaften, Städte, Kunstschätze, Kirchen, Klöster sehe, wenn ich lese oder auch Wandersendungen sehe, habe ich so ein kleines Gefühl von Verlorenheit im Bauch. Selbst Wörter wirken als Trigger. Ich sehe das alles vor mir und sage mir dann, dass ich das alles, alles gehabt und gesehen habe. Bis ich mir die Fotos ansehe oder auch wieder schreibe, wird wohl noch eine Zeit vergehen.
Die Birnau am Bodensee |
Bodensee |
Leberblümchen am Donau-Wanderweg |
Schloss Lindich bei Hechingen |
Wanderung auf der schwäbischen Alb |
Der Blautopf bei Blaubeuren |
Alte Kapelle bei Grüningen |
Schloss Bronnen |
Küchenschellen |
Hier bei uns ums Eck (Walddorf) |