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Samstag, 11. Mai 2024

Neulich beim Zahnarzt

 

Fahrt nach Marbach und über den Stromberg an Himmelfahrt

Mein Zahnarzt kennt mich seit mehr als zwanzig Jahren, und so fragte er mich bei der letzten Zahnreinigung nach dem Fortgang meines Schreibens und nach meinen Büchern.
"Was haben Sie denn zuletzt geschrieben?"

"Einen historischen Kriminalroma, der im 16. Jahrhundert in einem Schwarzwälder Kloster spielt.
"Wie lange schreiben Sie an so einem Roman?", wollte er wissen. "Täglich? Und wie viele Seiten?"
"Die meisten Romane habe ich innerhalb von vier, fünf Monaten geschrieben. Zwei, fünf oder auch mal zehn Seiten am Tag. Beim letzten Roman hat es ein ganzes Jahr gedauert, bei 430 Seiten also eineinhalb am Tag."
"Und wie sieht es mit einer Veröffentlichung aus?"
"Ich habe den Roman noch keinem Verlag angeboten, weil Mittelalter und frühe Neuzeit momentan nicht gehen."
"Naja, vielleicht kommt es ja wieder."
"Vielleicht schreibe ich in der Zwischenzeit noch etwas anderes."

"Der Harry Potter ist ja gegangen wie geschnitten Brot! Den haben sie sich doch gegenseitig aus den Händen gerissen.
"Ich bin mitten in der Nacht aufgestanden wenn der neue Harry Potter ausgeliefert wurde", warf die junge Zahnarzthelferin ein.

Der Zahnarzt und ich gestanden, ihn nicht gelesen zu haben.

"Und heute, mit dreißig, ist man selbst für die Disco zu alt", neckte er sie.

Da fiel mir etwas ein.

"Als wir Mitte dreißig waren, tönte es uns aus der Nagolder Disco entgegen: "Oje, das kommt das Altersheim!"

Dienstag, 13. Januar 2015

Zauberhafte J.K. Rowling

Zu den überwältigenden und weltumspannenden Ereignissen am letzten Sonntag in Frankreich habe ich im letzten Beitrag einen Link zu Petra van Cronenburg gesetzt. Wer anders als sie könnte das so hautnah beschreiben! Hier ist inzwischen mehr oder weniger wieder der Alltag eingekehrt. Auf den Hinweis einer Kollegin hin habe ich mir vorgestern Abend den biografischen Film über J.K. Rowling angesehen. Was dabei vor allem rüberkam, war die Gewissheit, mit der diese Autorin ihren Weg gegangen ist. Sie hat schon ganz früh gewusst, dass sie Schriftstellerin werden wollte, und dass alle anderen Lebensereignisse nur Umwege zu diesem Ziel sein würden. Die Mauern, die sie einrennen musste, waren dick genug. Eine gescheiterte Ehe, Gewalt durch den Ehemann, alleinerziehende Mutter, kein Geld, kein Job, Sozialhilfe. Die Schreibmaschine, die sie sich vom Mund abgespart hatte. Die Absagen der Agenturen, die unzähligen Absagen, welche die eine Agentur, die an sie glaubte, dann noch erhielt. Dann die Zusage von Bloomsbury, das Schweben durch die Schule, in der sie gerade unterrichtete, das erste Buch in eigenen Händen, wie es duftete, eine Lesung vor wenigen Leuten -und dann der kometenhafte Aufstieg nach Amerika und bis zu 400 Millionen verkauften Büchern bis heute. Alle drei Minuten beginne auf der Welt jemand damit, Harry Potter zu lesen. Ich selbst habe die Bücher nicht gelesen, bin aber überzeugt, dass die Autorin ihr Lebensziel mehr als erreicht hat. Bei einer Besprechung in einem kleinen Verlag sagte uns die Verlegerin, J.K. Rowling habe es geschafft, dass auch Menschen, die sonst nie ein Buch in die Hand nehmen, angefangen hätten zu lesen. Das bekam ich gestern auch von einem ehemaligen Klienten zu hören, dass er seit sechs Jahren nicht mehr gelesen hätte und nun, nach Lektüre eines meiner Bücher, mehr lesen möchte. Für einen Autor - und die Erfolgsgeschichte von Rowling dient ja immer so gern als Mittel gegen Schreibblockaden -ist das auf jeden Fall ein Kompliment.