Ein viel diskutiertes Thema: Inwieweit kann die KI menschliche Funktionen übernehmen, besonders im künstlerischen Bereich? Seit ChatGPT vor mehr als einem Jahr in die Welt geworfen wurde und scheinbar alles revolutionierte, machen sich Übersetzer, Autorínnen und andere Kulturschaffende Sorgen darum, ob sie nicht binnen Kurzem oder Längerem überflüssig werden könnten. Unter Anderem habe ich dazu bei NDR Kultur einen Beitrag zu einem Roman gefunden, der Ende letzten Jahres veröffentlicht wurde: "Berlin, Miami". "Berlin, Miami": Philosoph Bajohr findet eigenen KI-Roman "saugut" | NDR.de - Kultur - Buch.
Der Autor, Literaturwissenschaftler und Philosoph Hannes Bajohr hat den Roman auf Grundlage von vier anderen Romanen von der KI schreiben lassen. An diesem Roman sieht man aber gut, warum das nicht, nicht so bald oder niemals Wirklichkeit werden wird. Die KI hat nämlich die vier Romane als Trainingsmodell verwendet, ist dabei aber auf Grenzen gestoßen, die ihr immanent innewohnen: Sie verfügt nämlich nicht über das intuitive und erfahrene Wissen eines Menschen, sondern kann nur maschinell wie ein Papagei das nachplappern, was ihr vorgegeben wurde. Sie wird also niemals von sich aus eine neue Idee in die Welt setzen, und wenn, ist sie krude und so wenig lesbar, wie es auch dieser Roman zu sein scheint. Der Autor selbst findet es sprachlich "Saugut" und "witzig", kann aber auch nur hinzusetzen, dass man es schon ein bisschen besoffen am Strand lesen müsste.