Ich merke einen großen Unterschied darin, wie es ist, Romane oder Sachbücher zu schreiben. Während der letzten acht Jahre war ich eigentlich immer irgendwie auf Tauchstation, und es ist mir nicht leicht gefallen, schnell in die Gegenwart rüberzuwechseln, brauchte dann Rituale wie ins Café gehen und dort lesen oder schreiben, bevor ich zur Arbeit gehen konnte. Es blieb auch viel liegen. Jetzt betrachte ich alles wirklich vom heutigen Standpunkt aus. Bei den historischen Romanen war ich mehr oder weniger in der entsprechenden Rolle drin, habe das erlebt und gelitten,was die Figuren erlebt und gelitten haben.
Heute Morgen habe ich die Konzeption für den Kalender so ziemlich fertig gemacht. Der Trend ist eindeutig: Es geht mehr hin zur Realität, in letzter Zeit habe ich wieder viel mehr mit realen Menschen zu tun. Es fand und findet ein Austausch statt, auch mit Kollegen, Arbeits-und Autorenkollegen. Ich habe das Gefühl, als sei ich irgendwie "geerdet"!
Dabei ist das Konzept noch sehr veränderbar, zum Beispiel habe ich mich heute spontan entschieden, keinen Besuch beim "Albbüffel-Bauern" in Hohenstein zu machen, sondern lieber das Lokal "Hirsch" in Gächingen zu besuchen, in dem diese Albbüffel zubereitet werden (Saure Nierle und Ochsenkotelett, zu moderaten Preisen) und mit den Wirtsleuten zu sprechen. Der Albbüffel-Cowboy, wie er sich selber nennt, ist nämlich schon ziemlich ausgebucht. Statt dessen werde ich gern am Wochenende etwas von meinem aufgelaufenen Urlaub nehmen, nach Hayingen gehen und dort über Bauern einst und jetzt mit einer Bäuerin reden, die sich schon vielfach eingesetzt hat und zudem noch über Kartoffelsalatwissen verfügt. Schön die Namen, die ich mir notiert habe: Goldener Ochsen in Hohenstaufen, Bäck-Schwarz in Altensteig, Rosengarten in Genkingen, Lamm und Sonne in Salmendingen, Eyachperle in Imnau sowie
Hirsch in St. Johann-Gächingen, wo wir einkehren wollen ...alles Wirtschaften, die
traditionell gut kochen (herrlich auch die Maultaschen im Goldenen Ochsen in Hohenstaufen, ein Königreich für das Rezept!)Das sind Geheimtipps, die sich diese Gasthäuser verdient haben.
Dienstag, 27. Oktober 2009
Donnerstag, 15. Oktober 2009
Das Schreibteufelchen kehrt zurück
Fast sehne ich mich nach den Zeiten, in denen ich noch so richtig zweifeln konnte. Vielleicht sollte ich mal wieder mein Teufelchen befragen. Aber es ist mir abhanden gekommen. Den ganzen Sommer hat es sich nicht blicken lassen. Wahrscheinlich saß es bei einem Antiquar, hat ihn über die schlechten Zeiten hinweggetröstet, die Leute auf die besten Bücher hingewiesen und sich einen Ast gelacht, wenn welche vorbeigingen, die den Herrn der Ringe verschmähten, weil sie dabei den Schlachtenlärm nicht hören konnten.
Ich öffne meine Terrassentür. Eiskalte Luft strömt herein, Deutschland im Herbst 2009, es ist Winter. Die Zweige der Bäume starren zum Himmel hinauf. Und richtig, statt der Schnecken, Kröten, Grashüpfer, Spinnen und Asseln spaziert schlotternd das Teufelchen herein, blaugefroren.
Wo warst du denn die ganze Zeit, Teufelchen?
Ich habe versucht, etwas zu retten, was kaum noch zu retten ist.
Ich nehme es mit spitzen Fingern, weil es so kalt ist, und setze es auf die Heizung. Gleich taut es auf, reckt und streckt sich.
Was ist nicht zu retten?
Na, die Bücher.
Warum sollen die nicht zu retten sein? Wir Autoren schreiben uns doch täglich die Finger wund!
Na, weil die Bücher nur noch auf Märkten verscherbelt werden, die gehen über die Theken wie Butter nach dem Krieg.
Das ist doch gut so. Wie sollen sie sonst an die Leser kommen?
Aber verstehst du nicht-du, ihr alle seid die Deppen! Ihr bildet euch ein, Kulturträger zu sein, dabei seid ihr Zuträger des Profits! Für wenige, versteht sich.
Teufelchen, jetzt komm mal runter von der Heizung. Das war mir doch immer klar. Doch wie sollen wir die Leser erreichen, wenn wir nicht in den Buchhandlungen sind?
Das Teufelchen schnaubt. Es ist jetzt wieder warm, wendig und wonnig, wie ich es von früher her kenne.
Erinnere dich, sagt es eindringlich und hebt pädagogisch seinen Zeigefinger. Über dich hat mal eine Schreibfrau gesagt, du würdest nicht für die Massen schreiben. Deine Seegeschichte, da fehlten einer Leserin die Drachen in der Schlucht. Was wolltest du erreichen?
Ich wollte immer nur schreiben und gelesen werden.
Also, was tust du dann bei den Ketten? Das Teufelchen hüpft auf den Tisch, tanzt einen Walzer und singt. Die Kette kettet dich, zwei drei, im Nu bist du ein Nonamename,zwei drei, es kommt aus dem Takt, weil es ja kein Dreivierteltakt ist, stolpert und fliegt auf die Nase.
Mal im Ernst, frage ich, als es wieder senkrecht steht. Was soll ich machen, was sollen wir machen?
Nicht springen wie ein Fisch an die Angel, sagt es mit einer Leichtigkeit, die nun wieder mich erstaunt. Du musst nicht in jeden Köder beißen, es könnte dein letzter sein. Such deine Fischgründe aus, es gibt noch reichlich, nicht nur in Oberbayern, jage deine Beute und biete sie demjenigen an, der noch weiß, wie man Fische richtig räuchert. Karpfen, Schleie, Forellen. Oder fahr ans Meer, aber an eins, das noch nicht leergefischt ist. Dort kannst du vielleicht noch einen Fisch finden, mit dem du deinen Kampf ausfechten kannst.
Aber wer findet diese Fische, wenn niemand weiß, dass es sie gibt?
Wenn du gefunden werden willst, finden sie dich. Wenn du Kohle brauchst, pack deine Fische in liebesapfelrotes Bonbonpapier und lege sie in den Ketten aus. Das ist ein super Markt.
Teufelchen, du bist verrückt. Aber ich liebe dich, verlass mich nicht!
Ich öffne meine Terrassentür. Eiskalte Luft strömt herein, Deutschland im Herbst 2009, es ist Winter. Die Zweige der Bäume starren zum Himmel hinauf. Und richtig, statt der Schnecken, Kröten, Grashüpfer, Spinnen und Asseln spaziert schlotternd das Teufelchen herein, blaugefroren.
Wo warst du denn die ganze Zeit, Teufelchen?
Ich habe versucht, etwas zu retten, was kaum noch zu retten ist.
Ich nehme es mit spitzen Fingern, weil es so kalt ist, und setze es auf die Heizung. Gleich taut es auf, reckt und streckt sich.
Was ist nicht zu retten?
Na, die Bücher.
Warum sollen die nicht zu retten sein? Wir Autoren schreiben uns doch täglich die Finger wund!
Na, weil die Bücher nur noch auf Märkten verscherbelt werden, die gehen über die Theken wie Butter nach dem Krieg.
Das ist doch gut so. Wie sollen sie sonst an die Leser kommen?
Aber verstehst du nicht-du, ihr alle seid die Deppen! Ihr bildet euch ein, Kulturträger zu sein, dabei seid ihr Zuträger des Profits! Für wenige, versteht sich.
Teufelchen, jetzt komm mal runter von der Heizung. Das war mir doch immer klar. Doch wie sollen wir die Leser erreichen, wenn wir nicht in den Buchhandlungen sind?
Das Teufelchen schnaubt. Es ist jetzt wieder warm, wendig und wonnig, wie ich es von früher her kenne.
Erinnere dich, sagt es eindringlich und hebt pädagogisch seinen Zeigefinger. Über dich hat mal eine Schreibfrau gesagt, du würdest nicht für die Massen schreiben. Deine Seegeschichte, da fehlten einer Leserin die Drachen in der Schlucht. Was wolltest du erreichen?
Ich wollte immer nur schreiben und gelesen werden.
Also, was tust du dann bei den Ketten? Das Teufelchen hüpft auf den Tisch, tanzt einen Walzer und singt. Die Kette kettet dich, zwei drei, im Nu bist du ein Nonamename,zwei drei, es kommt aus dem Takt, weil es ja kein Dreivierteltakt ist, stolpert und fliegt auf die Nase.
Mal im Ernst, frage ich, als es wieder senkrecht steht. Was soll ich machen, was sollen wir machen?
Nicht springen wie ein Fisch an die Angel, sagt es mit einer Leichtigkeit, die nun wieder mich erstaunt. Du musst nicht in jeden Köder beißen, es könnte dein letzter sein. Such deine Fischgründe aus, es gibt noch reichlich, nicht nur in Oberbayern, jage deine Beute und biete sie demjenigen an, der noch weiß, wie man Fische richtig räuchert. Karpfen, Schleie, Forellen. Oder fahr ans Meer, aber an eins, das noch nicht leergefischt ist. Dort kannst du vielleicht noch einen Fisch finden, mit dem du deinen Kampf ausfechten kannst.
Aber wer findet diese Fische, wenn niemand weiß, dass es sie gibt?
Wenn du gefunden werden willst, finden sie dich. Wenn du Kohle brauchst, pack deine Fische in liebesapfelrotes Bonbonpapier und lege sie in den Ketten aus. Das ist ein super Markt.
Teufelchen, du bist verrückt. Aber ich liebe dich, verlass mich nicht!
Donnerstag, 17. September 2009
Literatur und Unterhaltung
Ich hatte noch etwas vergessen, was die Begegnung mit der alten Freundin betraf.
Als sie Julia Frank erwähnte, die den deutschen Buchpreis bekommen hat, meinte ich: Aber ich schreibe mehr Unterhaltung (weil sie mal gesagt hatte, sie interessiere sich weniger für historische Romane usw., sondern für Literatur.) Daraufhin antwortete sie: Aber Julia Frank ist auch sehr unterhaltend! (Analog zu Marcel Reich-Ranitzki, der einmal sagte: Literatur ist immerUnterhaltung!)
In Zukunft werde ich nie mehr eine Unterscheidung diesbezüglich machen, sondern nur noch danach entscheiden, ob ein Buch, ein Roman, ein Gedicht, eine Kurzgeschichte, ein Zitat oder ein sonstiger Text mich in irgendeiner Weise berühren.
Als sie Julia Frank erwähnte, die den deutschen Buchpreis bekommen hat, meinte ich: Aber ich schreibe mehr Unterhaltung (weil sie mal gesagt hatte, sie interessiere sich weniger für historische Romane usw., sondern für Literatur.) Daraufhin antwortete sie: Aber Julia Frank ist auch sehr unterhaltend! (Analog zu Marcel Reich-Ranitzki, der einmal sagte: Literatur ist immerUnterhaltung!)
In Zukunft werde ich nie mehr eine Unterscheidung diesbezüglich machen, sondern nur noch danach entscheiden, ob ein Buch, ein Roman, ein Gedicht, eine Kurzgeschichte, ein Zitat oder ein sonstiger Text mich in irgendeiner Weise berühren.
Mittwoch, 9. September 2009
Der gute Dieb

Heute möchte ich mal ein Buch empfehlen, das ganz anders in seiner Lesart ist, als ich es bisher gewohnt war: "Der gute Dieb" vom Matthiew Dicks, übersetzt von Andreas Helweg, einem langjährigen Freund von mir. Die Detailgenauigkeit, mit welcher der Autor vorgeht, ebenso die fehlenden Dialoge sind anfangs gewöhnungsbedürftig, die Geschichte und der Protagonist ziehen aber zunehmend in ihren Bann. Vorhin konnte ich gar nicht mehr aufhören und vergaß alles um mich herum. (Doch die Arbeit und das eigene Schreiben rufen).
Montag, 31. August 2009
Wie finde ich den richtigen Verlag?
Immer noch kommen Google-Anfragen an meinen Blog: "Wie finde ich einen Verlag?"
Ich möchte meine Erfahrungen dazu noch einmal kurz zusammenfassen.
1. Überlegen Sie sich, was Sie mit Ihrer Veröffentlichung erreichen wollen.
Warum schreibe ich?
Für wen schreibe ich?
Was bin ich bereit, dafür zu investieren-an Zeit, Geduld und Erlernen handwerklicher Fähigkeiten?(Anmerkung: Sie brauchen dafür auf gar keinen Fall Geld zu investieren, abgesehen von Computer, Recherchematerial u.ä.!)
2. Wenn Sie ein fertiges Manuskript und ein Exposé haben, schauen Sie sich um, welcher Verlag dazu passen würde. Ein Kleinverlag, ein Mittlerer, ein Großverlag? Belletristik oder Sachbuch? Schauen Sie sich die Internetauftritte und Bücher des betreffenden Verlages genau an. Was steht von ihnen in den Buchhandlungen? Ist Ihr Thema bereits abgedeckt? Gibt es Dienstleistungen, die bezahlt weren müssen, auch einmalig für Porto usw.? Gibt es ein externes Lektorat? (Muss meist bezahlt werden.) Wie man Exposés herstellt und Manuskripte so überarbeitet, dass sie veröffentlichungsfähig sind, können Sie verschiedenen Foren entnehmen. Zu den Großverlagen gelangt man heute fast ausschließlich nur noch mit einem Agenten. Listen sind im Internet zu finden oder in den Autoren-Handbüchern vom Autorenhaus Verlag und Sandra Uschtrin. Es ist allerdings ebenso schwer, eine gute Agentur zu finden wie einen guten Verlag.
3. Zunächst einmal sollten Sie telefonisch oder per Email Kontakt zu dem entsprechenden Verlag/ Agenten aufnehmen. Wird Interesse signalisiert,schicken Sie in der Regel das Exposé und eine Textprobe von 20-50 Seiten. Besteht weiterhin Interesse, wird, besonders bei einem Erstautor, oft das ganze Manuskript angefordert. Aber auch das ist noch nicht die Gewissheit, dass es auch gedruckt wird. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass, je eher eine Antwort kommt, es desto eher auch eine Zusage ist. Manchmal kommt aber auch nach drei Monaten oder auch einem Jahr noch eine Zusage, aber das ist die absolute Ausnahme. Faustregel: Je länger es dauert, desto geringer ist die Chance auf positive Antwort. Wenn Sie nun einen Agenten und/ oder einen Verlag gefunden haben, gehören Sie zu den Glücklichen, die "einen Fuß hineinbekommen " haben. Diesen Platz gilt es dann zu halten. Es heißt auch nicht automatisch, dass Sie gleich in die Buchläden kommen. Darüber entscheidet die Vertreterkonferenz der jeweiligen Verlage. Sie müssen also immer am Ball bleiben, weiterschreiben, präsent sein. Für den Normalautoren kann das Schreiben und Veröffentlichen durchaus die Verwirklichung eines Lebenstraumes sein. Die dazugehörigen Eigenschaften wie Talent, handwerkliches Können, Durchhaltevermögen muss er allerdings mitbringen.
Ich möchte meine Erfahrungen dazu noch einmal kurz zusammenfassen.
1. Überlegen Sie sich, was Sie mit Ihrer Veröffentlichung erreichen wollen.
Warum schreibe ich?
Für wen schreibe ich?
Was bin ich bereit, dafür zu investieren-an Zeit, Geduld und Erlernen handwerklicher Fähigkeiten?(Anmerkung: Sie brauchen dafür auf gar keinen Fall Geld zu investieren, abgesehen von Computer, Recherchematerial u.ä.!)
2. Wenn Sie ein fertiges Manuskript und ein Exposé haben, schauen Sie sich um, welcher Verlag dazu passen würde. Ein Kleinverlag, ein Mittlerer, ein Großverlag? Belletristik oder Sachbuch? Schauen Sie sich die Internetauftritte und Bücher des betreffenden Verlages genau an. Was steht von ihnen in den Buchhandlungen? Ist Ihr Thema bereits abgedeckt? Gibt es Dienstleistungen, die bezahlt weren müssen, auch einmalig für Porto usw.? Gibt es ein externes Lektorat? (Muss meist bezahlt werden.) Wie man Exposés herstellt und Manuskripte so überarbeitet, dass sie veröffentlichungsfähig sind, können Sie verschiedenen Foren entnehmen. Zu den Großverlagen gelangt man heute fast ausschließlich nur noch mit einem Agenten. Listen sind im Internet zu finden oder in den Autoren-Handbüchern vom Autorenhaus Verlag und Sandra Uschtrin. Es ist allerdings ebenso schwer, eine gute Agentur zu finden wie einen guten Verlag.
3. Zunächst einmal sollten Sie telefonisch oder per Email Kontakt zu dem entsprechenden Verlag/ Agenten aufnehmen. Wird Interesse signalisiert,schicken Sie in der Regel das Exposé und eine Textprobe von 20-50 Seiten. Besteht weiterhin Interesse, wird, besonders bei einem Erstautor, oft das ganze Manuskript angefordert. Aber auch das ist noch nicht die Gewissheit, dass es auch gedruckt wird. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass, je eher eine Antwort kommt, es desto eher auch eine Zusage ist. Manchmal kommt aber auch nach drei Monaten oder auch einem Jahr noch eine Zusage, aber das ist die absolute Ausnahme. Faustregel: Je länger es dauert, desto geringer ist die Chance auf positive Antwort. Wenn Sie nun einen Agenten und/ oder einen Verlag gefunden haben, gehören Sie zu den Glücklichen, die "einen Fuß hineinbekommen " haben. Diesen Platz gilt es dann zu halten. Es heißt auch nicht automatisch, dass Sie gleich in die Buchläden kommen. Darüber entscheidet die Vertreterkonferenz der jeweiligen Verlage. Sie müssen also immer am Ball bleiben, weiterschreiben, präsent sein. Für den Normalautoren kann das Schreiben und Veröffentlichen durchaus die Verwirklichung eines Lebenstraumes sein. Die dazugehörigen Eigenschaften wie Talent, handwerkliches Können, Durchhaltevermögen muss er allerdings mitbringen.
Mittwoch, 12. August 2009
Amman Verlag gibt auf
Diesen Verlag kenne ich doch, dachte ich gerade, als ich hörte, dass dieser renommierte Schweizer Verlag im Jahr 2010 aufhören will.
Mein erstes Buch hätte ich gern bei ihm verlegt, bekam jedoch die freundliche Antwort, dass die Programmplätze auf Jahre hinaus an Hausautoren vergeben seien.
Der Schweizer Thomas Hürlimann erregte seinerzeit mit seinem Buch "Die Tessinerin" einiges Aufsehen. Wenn ich wiederum den Namen Thomas Hürlimann lese, denke ich an die Zeit in Berlin, dicht an der damals noch stehenden Mauer, als meine Schwester und ich mit ihm die halbe Nacht hindurchphilosophierten.
Ich fürchte, dass es nicht der letzte literarische Verlag sein wird, der aufgibt.
Mein erstes Buch hätte ich gern bei ihm verlegt, bekam jedoch die freundliche Antwort, dass die Programmplätze auf Jahre hinaus an Hausautoren vergeben seien.
Der Schweizer Thomas Hürlimann erregte seinerzeit mit seinem Buch "Die Tessinerin" einiges Aufsehen. Wenn ich wiederum den Namen Thomas Hürlimann lese, denke ich an die Zeit in Berlin, dicht an der damals noch stehenden Mauer, als meine Schwester und ich mit ihm die halbe Nacht hindurchphilosophierten.
Ich fürchte, dass es nicht der letzte literarische Verlag sein wird, der aufgibt.
Dienstag, 11. August 2009
Urlaub in Deutschland (Nr.2)
Was kann man machen, wenn man Urlaub hat-von der Arbeit und vom Schreiben, jedoch die Massen- und Lastminuteziele vermeiden will? Am Mittelmeer schmoren die Urlauber bei 40° Hitze, wenn sie nicht vor Angst bibbern müssen wegen der Schweinegrippe oder den Anschlägen der ETA. So hatte ich also kurzentschlossen eine Pension im Fränkischen Seenland gebucht, nicht weit von Wolframs-Eschenbach, der Heimat des Parzival-Dichters. In der Rückschau besehen, hätten wir auch gleich angesichts des ersten Monumentalstaus umkehren können. Doch dann hätten wir einen wahnsinnigen Tripp verpasst.
Deutschland hat sich zu einem überdimensionierten Baustellenland gemausert. Natürlich, Ferien, sonst haben wir diese Zeit tunlichst vermieden, aber wir mussten ja. Bis Stuttgart brauchten wir 1 1/2 Stunden und schlichen uns auf Nebenstrecken durchs Gebirge bis Aalen. Dort kamen erstmals Urlaubsgefühle auf, im Gasthaus zum Spion in der Fußgängerzone. Weiter gings ins Fränkische hinein, und hier endlich leere Straßen. Aber irgendwie blieb das Land dann auch leer und staubig. Im Pensionszimmer fiel uns gleich die Türklinke in die Hand, der Blick vom Balkon ging auf eine Fabrik. Shame over me!:-)Der See, an dem wir einstmals mit einer Gruppe um ein Feuer saßen, war mit Wohnmobilen verrammelt. Also schnell der wütenden Wirtin etwas in die Hand gedrückt und ab Richtung Ingolstadt! Das Altmühltal ist eine Reise wert, insbesondere Weißenburg und Pappenheim, ja,das mit den Pappenheimern. Ingolstadt sehr weitläufig und belebt, es fehlte nicht an Freiluftkneipen, aber an Unterkünften. Highlight war das Kloster Weltenburg mit dem Donaudurchbruch. Eine naiv buntüberladene Kirche und ein übervoller Klosterhof. Gewimmel und Bratendüfte. Es zählt zum Weltkulturerbe und darf deswegen auch seine Speisekarte auf der Internetseite offerieren (merke: Einen bayerischen Schweinebraten kriegt man sonst schon ab 4.90 Euro!)Im Renaissancestädtchen Neuburg an der Donau das Gleiche: Niemand bietet Unterkünfte an, obwohl sich der Donauradweg inzwischen zur Autobahn hochstilisiert hat. Schließlich tat sich etwas auf in Donauwörth, dort saßen wir dann beim Italiener unter einer Palme wie im Süden, mit Meeresfrüchtesalat und Pappardelle.
Die große Frage am nächsten Tag: Sollten wir durch all die Baustellen und Staus zurückfahren oder weiter nach Bayern eindringen? Das Wetter hielt, die Temperatur lag bei etwa 30°, und die Sachen klebten am Körper. Regensburg, ein Mittelaltertraum, ebenfalls uns bekanntes Weltkulturerbe, aber es spuckte uns aus. Vielleicht würden die Seen bei Rosenheim etwas für uns bereit halten. Aber dort kamen wir nie hin. Es ging kreuz und quer durchs Land, auch hier in jedem Nest eine Baustelle mit Umleitung, so dass wir nicht mehr wussten, wo wir waren. Umkehren zwecklos. Kurz vor Wasserburg ein Badesee mit freundlichen Wirtsleuten. Dort kann man Urlaub machen, frohlockten wir. Beim Huberwirt war auch noch ein Zimmer frei, hoch über dem wunderschönen Städtchen Wasserburg am Inn. Völlig fertig streckten wir uns auf die Betten hin. Da ging es los, Trommelwirbel klangen aus der Stadt herauf. Da mussten wir uns druntermischen, keine Frage. Die ganze Stadt war ein einziges Schauspiel, Pferdewagen mit Salzsäcken beladen, ja, so roch es auch in meinem Roman, Ritter, Trommler, Ratsherren und ein Mann, der vom Dach des Ratshauses herunterschrie.
Ganz früh am Morgen schon wach, ein Blick in einen Urwald vor dem Fenster und ein reichhaltiges Frühstück. Radler sausten im Frühnebel vorbei. Wohlgemut versuchten wir uns Rosenheim und seinen Seen zu nähern. Wir haben sie niemals gefunden! Gleich wieder eine Umleitung über 30 Kilometer, an jeder Ecke eine Baustelle. Ob die erhöhten Krankenkassenbeiträge dazu verwendet werden, um die Leute krank zu machen? Überall umherirrende Urlauber. Drohende Wolken bauten sich von allen Seiten auf. Geschlagene Stunden irrten wir nun, von Heimweh geplagt, um München herum, zwischendurch von Unwettern halb von der Straße gefegt (das hatten wir doch schon mal?)Umleitungen, Staus, ein Alptraum, eine Apokalypse! Einzige Lichtblicke waren die Schönen Erding und Landsberg/ Lech. Vertraut am Abend, nach langen Kämpfen, die Schwäbische Alb. Aber was sahen die entzündeten Augen? Umleitungen, Baustellen überall. Was ist nur in dieses Land gefahren? Bauen sie Straßen, um die abzuschrecken, die darauf fahren sollen? Zuhause dann der Horror aus den Nachrichten.
Tropische Wirbelstürme, ETA-Anschläge, Schweingrippenimpfungstests und Terrorgruppen.
Deutschland, deine Straßen, denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht ...
Deutschland hat sich zu einem überdimensionierten Baustellenland gemausert. Natürlich, Ferien, sonst haben wir diese Zeit tunlichst vermieden, aber wir mussten ja. Bis Stuttgart brauchten wir 1 1/2 Stunden und schlichen uns auf Nebenstrecken durchs Gebirge bis Aalen. Dort kamen erstmals Urlaubsgefühle auf, im Gasthaus zum Spion in der Fußgängerzone. Weiter gings ins Fränkische hinein, und hier endlich leere Straßen. Aber irgendwie blieb das Land dann auch leer und staubig. Im Pensionszimmer fiel uns gleich die Türklinke in die Hand, der Blick vom Balkon ging auf eine Fabrik. Shame over me!:-)Der See, an dem wir einstmals mit einer Gruppe um ein Feuer saßen, war mit Wohnmobilen verrammelt. Also schnell der wütenden Wirtin etwas in die Hand gedrückt und ab Richtung Ingolstadt! Das Altmühltal ist eine Reise wert, insbesondere Weißenburg und Pappenheim, ja,das mit den Pappenheimern. Ingolstadt sehr weitläufig und belebt, es fehlte nicht an Freiluftkneipen, aber an Unterkünften. Highlight war das Kloster Weltenburg mit dem Donaudurchbruch. Eine naiv buntüberladene Kirche und ein übervoller Klosterhof. Gewimmel und Bratendüfte. Es zählt zum Weltkulturerbe und darf deswegen auch seine Speisekarte auf der Internetseite offerieren (merke: Einen bayerischen Schweinebraten kriegt man sonst schon ab 4.90 Euro!)Im Renaissancestädtchen Neuburg an der Donau das Gleiche: Niemand bietet Unterkünfte an, obwohl sich der Donauradweg inzwischen zur Autobahn hochstilisiert hat. Schließlich tat sich etwas auf in Donauwörth, dort saßen wir dann beim Italiener unter einer Palme wie im Süden, mit Meeresfrüchtesalat und Pappardelle.
Die große Frage am nächsten Tag: Sollten wir durch all die Baustellen und Staus zurückfahren oder weiter nach Bayern eindringen? Das Wetter hielt, die Temperatur lag bei etwa 30°, und die Sachen klebten am Körper. Regensburg, ein Mittelaltertraum, ebenfalls uns bekanntes Weltkulturerbe, aber es spuckte uns aus. Vielleicht würden die Seen bei Rosenheim etwas für uns bereit halten. Aber dort kamen wir nie hin. Es ging kreuz und quer durchs Land, auch hier in jedem Nest eine Baustelle mit Umleitung, so dass wir nicht mehr wussten, wo wir waren. Umkehren zwecklos. Kurz vor Wasserburg ein Badesee mit freundlichen Wirtsleuten. Dort kann man Urlaub machen, frohlockten wir. Beim Huberwirt war auch noch ein Zimmer frei, hoch über dem wunderschönen Städtchen Wasserburg am Inn. Völlig fertig streckten wir uns auf die Betten hin. Da ging es los, Trommelwirbel klangen aus der Stadt herauf. Da mussten wir uns druntermischen, keine Frage. Die ganze Stadt war ein einziges Schauspiel, Pferdewagen mit Salzsäcken beladen, ja, so roch es auch in meinem Roman, Ritter, Trommler, Ratsherren und ein Mann, der vom Dach des Ratshauses herunterschrie.
Ganz früh am Morgen schon wach, ein Blick in einen Urwald vor dem Fenster und ein reichhaltiges Frühstück. Radler sausten im Frühnebel vorbei. Wohlgemut versuchten wir uns Rosenheim und seinen Seen zu nähern. Wir haben sie niemals gefunden! Gleich wieder eine Umleitung über 30 Kilometer, an jeder Ecke eine Baustelle. Ob die erhöhten Krankenkassenbeiträge dazu verwendet werden, um die Leute krank zu machen? Überall umherirrende Urlauber. Drohende Wolken bauten sich von allen Seiten auf. Geschlagene Stunden irrten wir nun, von Heimweh geplagt, um München herum, zwischendurch von Unwettern halb von der Straße gefegt (das hatten wir doch schon mal?)Umleitungen, Staus, ein Alptraum, eine Apokalypse! Einzige Lichtblicke waren die Schönen Erding und Landsberg/ Lech. Vertraut am Abend, nach langen Kämpfen, die Schwäbische Alb. Aber was sahen die entzündeten Augen? Umleitungen, Baustellen überall. Was ist nur in dieses Land gefahren? Bauen sie Straßen, um die abzuschrecken, die darauf fahren sollen? Zuhause dann der Horror aus den Nachrichten.
Tropische Wirbelstürme, ETA-Anschläge, Schweingrippenimpfungstests und Terrorgruppen.
Deutschland, deine Straßen, denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht ...
Mittwoch, 5. August 2009
Lösungsorientiert leben
Manchmal hat man einen Gedanken und stellt fest, dass andere schon ein Buch darüber geschrieben haben. So ging es mir eben mit dem oben Genannten. Eigentlich muss man auch kein Buch darüber lesen oder schreiben. Es ist doch klar, dass es nicht weitergeht, wenn man in seinen Problemen hängenbleibt.
Ich hätte die Überschrift auch nennen können: Über allen Gipfeln ist Ruh. Aber das klingt dann so nach Goethe und Todesnähe. Nein, da sei Gott vor. Also, wie lebt man lösungsorientiert, wie lebe ich lösungsorientiert? Wenn eine Sache nicht funktioniert, solle man eine andere anfangen, heißt es. Und ich sage: Was du allein nicht zustandekriegst, kriegst du vielleicht mit anderen zustande. Vertrauen und Kommunikation sind die Zauberwörter, um neue Türen zu öffnen. Ich habe es geschafft: Für den Moment mal wieder, bis sich neue Berge in den Weg stellen. Und auch die müssen, können, wollen immer wieder bewältigt werden. Der Weg ist frei, es ist alles geschafft, frei in den Urlaub, in neue Bereiche.
Oder doch nicht? Wo werden wir am Samstag unsere Zelte aufschlagen? In der Umgebung des Wolfram von Eschenbach, natürlich, Kaspar Hauser lässt grüßen. Bis dahin ist noch einiges zu ordnen. Und was macht das Schreiben, wird sich vielleicht dieser oder jener Leser fragen, besonders diejenigen Leser, die selbst zur schreibenden Zunft gehören? Das ist erstmal abgeschlossen, die Bücher müssen nun ihren Weiterweg gehen. Das Schreiben hat nie aufgehört, es findet tagtäglich statt, nicht nur hier im Blog, und es wird niemals aufhören. Ob ich Lust habe, die 160 Seiten des Neuen noch einmal grundsätzlich zu überarbeiten? Natürlich, ich habe ja schon angefangen, mit einer neuen Perspektive und einem neuen Hintergrund. Das, was ich gerade lese, gehört auch zu diesem Prozess. Auf eine faszinierende, oft selbstzerstörerische Art rasen die Figuren einem Abgrund entgegen. Dafür hat die Autorin sieben Jahre gebraucht.
Ich bin bereit, mich immer wieder neu in dieses Abenteuer zu stürzen, auch in die Abgründe, auch an der Oberfläche zu schwimmen! Beides ist notwendig und legitim.
Ich hätte die Überschrift auch nennen können: Über allen Gipfeln ist Ruh. Aber das klingt dann so nach Goethe und Todesnähe. Nein, da sei Gott vor. Also, wie lebt man lösungsorientiert, wie lebe ich lösungsorientiert? Wenn eine Sache nicht funktioniert, solle man eine andere anfangen, heißt es. Und ich sage: Was du allein nicht zustandekriegst, kriegst du vielleicht mit anderen zustande. Vertrauen und Kommunikation sind die Zauberwörter, um neue Türen zu öffnen. Ich habe es geschafft: Für den Moment mal wieder, bis sich neue Berge in den Weg stellen. Und auch die müssen, können, wollen immer wieder bewältigt werden. Der Weg ist frei, es ist alles geschafft, frei in den Urlaub, in neue Bereiche.
Oder doch nicht? Wo werden wir am Samstag unsere Zelte aufschlagen? In der Umgebung des Wolfram von Eschenbach, natürlich, Kaspar Hauser lässt grüßen. Bis dahin ist noch einiges zu ordnen. Und was macht das Schreiben, wird sich vielleicht dieser oder jener Leser fragen, besonders diejenigen Leser, die selbst zur schreibenden Zunft gehören? Das ist erstmal abgeschlossen, die Bücher müssen nun ihren Weiterweg gehen. Das Schreiben hat nie aufgehört, es findet tagtäglich statt, nicht nur hier im Blog, und es wird niemals aufhören. Ob ich Lust habe, die 160 Seiten des Neuen noch einmal grundsätzlich zu überarbeiten? Natürlich, ich habe ja schon angefangen, mit einer neuen Perspektive und einem neuen Hintergrund. Das, was ich gerade lese, gehört auch zu diesem Prozess. Auf eine faszinierende, oft selbstzerstörerische Art rasen die Figuren einem Abgrund entgegen. Dafür hat die Autorin sieben Jahre gebraucht.
Ich bin bereit, mich immer wieder neu in dieses Abenteuer zu stürzen, auch in die Abgründe, auch an der Oberfläche zu schwimmen! Beides ist notwendig und legitim.
Montag, 3. August 2009
Mein Frankfurt
Vor fast genau fünf Jahren habe ich eine Kurzgeschichte über Frankfurt veröffentlicht: Glasbetonkörper.An diese Geschichte musste ich denken, als wir gestern auf der Zeil in dem brandneuen Glasbetonkörper waren. Man fährt auf der längsten Rolltreppe Europas in einen Glasbetonhimmel hinein; dort steht aber nichts als die handelsüblichen Geschäfte und Imbissbuden. Eine moderne Version der Kathedralen, nehme ich an.
Aber sonst ist in meiner Stadt Frankfurt eigenlich alles wie immer gewesen: Der Park nahe der Ostendstraße mit seinen Hasen, den Obdachlosen auf den Bänken, dem Lessing- und dem Schopenhauerdenkmal, dem Literaturhaus am Main, den vielen Brücken einschließlich des Eisernen Steges, den Märkten, dem Äppelwoiexpress und dem Museumsufer, dem schwärzlichen Wasser des Flusses mit seinen Schlepplastkähnen, den krachenden Bahnen und über, unter und neben allem Das Grundrauschen der Zivilisation!
Da ist die Insel im Main, da sind wir mal drumrumgerudert, David, weißt du noch? Und dass wir alle mit einem Schiff um die Welt fahren wollten? Es gab "Umsonst und Draußen", Musik im Park und keins der Museen hatte damals Eintritt gekostet. Am Mainufer wurde "Pink Floyd in Pompeji" auf Großleinwand übertragen. Geblieben sind die Wasserhäuschen, die Kneipen und das Hardrockcafé in Sachsenhausen. Der Römer und die Paulskirche, in der u.a. Uhland sich für die Revolution einsetzte. Ein Schmelztiegel aller Völker, liebenswert, bunt und quirlig, aber auch voller Gewalt, Suff, Drogen und Polizeipräsenz. Das Neueste sind die "Jungesellenabschiede": Da laufen sie alle mit grünem Hemd herum, gröhlen wie nach einem Fußballspiel, oder sie haben Teufelshörner auf den Köpfen und betteln die Pasanten an. Es gibt schon Lokale, wo sie als unerwünscht gelten. Und trotzdem war im Schwarzwald alles so regennass, öd und leer, als ich zurückkehrte. Es ist sicher nicht mein letzter Besuch dort gewesen, immer kehre ich an einen vertrauten Platz zurück. Das nächste Mal werde ich wohl zur Buchmesse kommen.
Aber sonst ist in meiner Stadt Frankfurt eigenlich alles wie immer gewesen: Der Park nahe der Ostendstraße mit seinen Hasen, den Obdachlosen auf den Bänken, dem Lessing- und dem Schopenhauerdenkmal, dem Literaturhaus am Main, den vielen Brücken einschließlich des Eisernen Steges, den Märkten, dem Äppelwoiexpress und dem Museumsufer, dem schwärzlichen Wasser des Flusses mit seinen Schlepplastkähnen, den krachenden Bahnen und über, unter und neben allem Das Grundrauschen der Zivilisation!
Da ist die Insel im Main, da sind wir mal drumrumgerudert, David, weißt du noch? Und dass wir alle mit einem Schiff um die Welt fahren wollten? Es gab "Umsonst und Draußen", Musik im Park und keins der Museen hatte damals Eintritt gekostet. Am Mainufer wurde "Pink Floyd in Pompeji" auf Großleinwand übertragen. Geblieben sind die Wasserhäuschen, die Kneipen und das Hardrockcafé in Sachsenhausen. Der Römer und die Paulskirche, in der u.a. Uhland sich für die Revolution einsetzte. Ein Schmelztiegel aller Völker, liebenswert, bunt und quirlig, aber auch voller Gewalt, Suff, Drogen und Polizeipräsenz. Das Neueste sind die "Jungesellenabschiede": Da laufen sie alle mit grünem Hemd herum, gröhlen wie nach einem Fußballspiel, oder sie haben Teufelshörner auf den Köpfen und betteln die Pasanten an. Es gibt schon Lokale, wo sie als unerwünscht gelten. Und trotzdem war im Schwarzwald alles so regennass, öd und leer, als ich zurückkehrte. Es ist sicher nicht mein letzter Besuch dort gewesen, immer kehre ich an einen vertrauten Platz zurück. Das nächste Mal werde ich wohl zur Buchmesse kommen.
Samstag, 11. Juli 2009
Backpulver und Zimt für Holzameisen,Marderschreck
Ich will noch mal einen Kommentar von Petra aufgreifen, der ein wenig weit nach hinten gerutscht ist. Man kann Ameisen vertreiben, indem man Zimt auf die Straßen streut. Nein, nicht die Fahrstraßen, wie ich zuerst dachte, auf die Ameisen- Laufstraßen! Ob nun Holzameisen auch darauf reagieren, weiß ich nicht, auf die Döschen mit dem Gift, das sie an ihre Jungen verfüttern sollen, reagierten sie in meiner letzten Wohnung auf jeden Fall nicht. Eine viel drastischere Methode wurde gestern in unserer Gruppe diskutiert: Backpulver, davon platzen sie. Ich habe es, glaube ich nicht ausprobiert.
Dagegen verriet mir der Autoabschlepper, der lange einen Marder hatte, dass er ein viereckiges Stück Maschendraht unters Auto gelegt hätte. Der Marder, als Hundetier,
hätte dann gedacht, das sei ein Loch und habe Reißaus genommen. Diesen Tipp fand ich übrigens auch hier.
Und noch einen: Den Hund ans Auto binden, der solle mal was tun für sein Futter!
Vielleicht könnte es auch die Katze richten ...:-)
Dagegen verriet mir der Autoabschlepper, der lange einen Marder hatte, dass er ein viereckiges Stück Maschendraht unters Auto gelegt hätte. Der Marder, als Hundetier,
hätte dann gedacht, das sei ein Loch und habe Reißaus genommen. Diesen Tipp fand ich übrigens auch hier.
Und noch einen: Den Hund ans Auto binden, der solle mal was tun für sein Futter!
Vielleicht könnte es auch die Katze richten ...:-)
Sonntag, 5. Juli 2009
Vernetzung von Autorenblogs
Der Urlaub geht zu Ende-heute haben wir noch mal einen sehr heißen, aber sehr interessanten Tag im Kraichgau verbracht. Das Beste: Ein Stadtfest in Wiesloch, mit friedlichen Menschen, viel Sonne und Cuba-Jazz.
Oliver Gasser, ein Literatur-Koordinator, hat darum gebeten, ein Projekt von ihm bekannt zu machen, das er bei den Literaturtagen in Konstanz vorstellen will. Es handelt sich um eine virtuelle Autorenplattform, die soziale Vernetzung von Autorenblogs, insbesondere im süddeutschen Raum, in Österreich und der Schweiz. Aus der Testphase stach mir ein Beitrag ins Auge: "Warum antwortet mir niemand?"
Ich habe den Eindruck gewonnen, dass viele Autoren, die ich kenne, ihre Blogs aus eben diesem Grund wieder aufgegeben haben (analog zu der Vorstellung: Warum soll ich schreiben, wenn niemand es lesen will?)
Ich denke, dass sich Blogs, auch Autorenblogs, irgendwann zum Selbstlauf entwickeln können, wenn sie nicht immerfort neue Impulse bekommen. Die können aus sich selbst heraus entstehen, durch Kommentare anderer oder durch immerwährende Auseinandersetzung mit der den Autor umgebenden Welt. Das Wissen um eine Stammleserschaft ist dabei sicher sehr förderlich. Ob dabei auch nur ein einziges Buch verkauft wird, bleibt dahingestellt. Und viele Besucher, die durch Google-Anfragen kommen, bleiben nicht. Was also kann der Sinn und Zweck eines Autorenblogs sein, wenn nicht reine Selbstdarstellung? Für mich persönlich ist dieser Blog seit Langem eine Auseinandersetzung mit meinem Autor-Sein.
Der Gedanke, Autoren mehr miteinander zu vernetzen, hat schon etwas Bestechendes. Nur hat sich in der Praxis gezeigt, dass die Kollegen neben ihrem Schreiben, ihrem sonstigen Leben und der Teilnahme an verschiedenen Foren gar nicht mehr die Zeit haben, sich so intensiv anderen Inhalten zu widmen. Ich begrüße die Idee also ausdrücklich, weiß aber nicht, ob ich an diesem Projekt teilnehmen werde.
Oliver Gasser, ein Literatur-Koordinator, hat darum gebeten, ein Projekt von ihm bekannt zu machen, das er bei den Literaturtagen in Konstanz vorstellen will. Es handelt sich um eine virtuelle Autorenplattform, die soziale Vernetzung von Autorenblogs, insbesondere im süddeutschen Raum, in Österreich und der Schweiz. Aus der Testphase stach mir ein Beitrag ins Auge: "Warum antwortet mir niemand?"
Ich habe den Eindruck gewonnen, dass viele Autoren, die ich kenne, ihre Blogs aus eben diesem Grund wieder aufgegeben haben (analog zu der Vorstellung: Warum soll ich schreiben, wenn niemand es lesen will?)
Ich denke, dass sich Blogs, auch Autorenblogs, irgendwann zum Selbstlauf entwickeln können, wenn sie nicht immerfort neue Impulse bekommen. Die können aus sich selbst heraus entstehen, durch Kommentare anderer oder durch immerwährende Auseinandersetzung mit der den Autor umgebenden Welt. Das Wissen um eine Stammleserschaft ist dabei sicher sehr förderlich. Ob dabei auch nur ein einziges Buch verkauft wird, bleibt dahingestellt. Und viele Besucher, die durch Google-Anfragen kommen, bleiben nicht. Was also kann der Sinn und Zweck eines Autorenblogs sein, wenn nicht reine Selbstdarstellung? Für mich persönlich ist dieser Blog seit Langem eine Auseinandersetzung mit meinem Autor-Sein.
Der Gedanke, Autoren mehr miteinander zu vernetzen, hat schon etwas Bestechendes. Nur hat sich in der Praxis gezeigt, dass die Kollegen neben ihrem Schreiben, ihrem sonstigen Leben und der Teilnahme an verschiedenen Foren gar nicht mehr die Zeit haben, sich so intensiv anderen Inhalten zu widmen. Ich begrüße die Idee also ausdrücklich, weiß aber nicht, ob ich an diesem Projekt teilnehmen werde.
Freitag, 3. Juli 2009
Urheberrecht: Antwort aus der Schweiz
Peter Löbel von Silverlight Travel hat inzwischen geantwortet- in Form eines Kommentars an der entsprechenden Stelle.
Donnerstag, 2. Juli 2009
Historisches zur Schreibblockade
Der wohl vergessene Schulmeister und Dichter Samuel Friedrich Sauter aus dem Kraichgau schrieb im 18. Jahrhundert:
"Es kostet wahrlich manches Weh,
bis nach und nach die Verse fließen,
Wenn unser Dichterross soll traben,
muss Laune es und Muße haben.
Wer es zur Unzeit reiten will,
dem steht es alle Tritte still."
"Es kostet wahrlich manches Weh,
bis nach und nach die Verse fließen,
Wenn unser Dichterross soll traben,
muss Laune es und Muße haben.
Wer es zur Unzeit reiten will,
dem steht es alle Tritte still."
Abonnieren
Posts (Atom)