Donnerstag, 30. Juli 2015

Rabattaktion für die "Nacht des Wolfes"

Jetzt ist es soweit! Ab sofort bis Sonntag 24 Uhr gibt es das E-Book "Nacht des Wolfes" für 99 Cent statt für 3,99 Euro. Süddeutschland im Jahr 1787. Ein Despot regiert das Land, zwei grausame Morde geschehen in Tübingen, ein weißer Wolf taucht auf. Intrigen, Gewalt und ein tödliches Geheimnis.
Hier ist die URL: goo.gl/8SANXk


Klappentext: Württemberg im Jahr 1787. In der kleinen Universitätsstadt Tübingen geschehen grausame Morde. Wer ist das unbekannte Mädchen mit dem weißen Wolf, das immer in der Nähe des Tatortes gesehen wird? Ist es eine Geistererscheinung oder ein Mensch aus Fleisch und Blut? Die Tübinger Studenten Andreas und Claudius, vom despotischen Herzog Carl Eugen von Württemberg verfolgt, versuchen das Rätsel zu lösen. Doch irgend jemand versucht mit allen Mitteln, das zu verhindern. Zusammen mit ihren Freunden Laura und deren Vater Professor Pfeiffer geraten sie in ein Netz aus Intrigen und Gewalt, und die Suche nach dem Mädchen wird für alle zu einer tödlichen Gefahr.


Mittwoch, 29. Juli 2015

Oliver Sacks bewegender Abschied von der Welt

Heute Morgen bei Petra van Cronenburg gelesen: Texte fürs Leben.Ganz verstehen konnte ich den Artikel mit Hilfe meines Langenscheid. Ich wusste bisher nichts über diesen großen Wissenschaftler und Autor. Es gab ein großes Medienecho, unter anderem fand ich noch diesen Beitrag aus der Welt vom 20. 2. 2015: Oliver-Sacks-bewegender-Abschied-vom-Leben. 
Da ich gerade selbst Abschied von einem nahestehenden Menschen nehmen muss und einen Lebenslauf für ihn geschrieben habe, der mich in die eigene Kindheit und Jugend zurückgebracht hat, war ich besonders berührt. Ein Zitat, das für mich wesentlich und sinngebend ist:
"Ich kann nicht behaupten, ohne Furcht zu sein", schreibt Sacks. "Aber mein vorherrschendes Gefühl ist das der Dankbarkeit. Ich habe geliebt und bin geliebt worden; mir wurde viel gegeben und ich habe etwas zurückgegeben; ich habe gelesen und bin gereist und habe gedacht und geschrieben."
Ein solcher Rückblick ist für mich wie eine Vollendung.

Donnerstag, 23. Juli 2015

Sichtbarkeit der Titel bei Amazon

Kleine Bemerkung am Rande:
Gestern hat Amazon an seine Autoren eine Umfragemail geschickt, wie zufrieden man mit den Diensten des Internetbuchhändlers sei. Ich habe daran teilgenommen und u.a. die mangelnde Sichtbarkeit der Bücher moniert. Insgesamt bin ich nicht mehr zufrieden, vor allem deswegen nicht, weil die Vekäufe seit Januar 2015 zurückgegangen sind. Die Einführung von Kindle unlimited war im Oktober 2014. Seit Juli werden die gelesenen Seiten angezeigt statt der Zahl der Ausleihen. Um in den Genuss eines Bonus von 500,- Euro zu kommen, müssteman monatlich 220 000 gelesene Seiten vorweisen. Zudem scheinen die gelesenen Seiten auch das Ranking nicht zu beeinflussen. Ab heute sehe ich nun bei meinen Ebooks 3 Kategorien. Das sieht dann zum Beispiel beim "Teufelswerk" so aus:
 Auch die anderen E-Books sind jetzt sichtbarer (wenn sich ein Leser die Mühe macht, weit über die Topp 100 hinaus zu suchen). Selbst mein MörikeE-Book ist wieder aus der Versenkung aufgetaucht und wurde verkauft. Eins muss man Amazon lassen: Sie reagieren schnell auf Autorenwünsche und haben somit also ein Interesse daran, sie sich zu erhalten und zufrieden zu stellen. Wahrscheinlich sind viele SP-Autorn nach Einführung der Seitenlösung abgewandert, weil sich mit kurzen Texten die Teilname an Kindle Unlimited nicht mehr lohnte. Wahrscheinlich sind sie zu anderen Anbietern gegangen, denn darauf lag der Fokus der Umfrage. Am 15. August sollen die Abrechnungen kommen, dann kann jeder sehen, was für ihn dabei herauskommt.

Freitag, 17. Juli 2015

Nacht des Wolfes-im neuen Gewand




Auf Anraten eines Self Publishing-Fachmanns haben meine Illustratorin und ich das Cover des Ebooks "Nacht des Wolfes" inzwischen umgestaltet. Anderer Hintergrund, größere Schrift.Vom 31.7. bis 2.8. gibt es dann eine Rabattaktion - 99 Cent statt 3.99. Ich werde noch mal an den Termin erinnern  bis dahin kann man das Ebook aber auch gern kaufen oder ausleihen!
http://tinyurl.com/pkvv8ew

Klappentext: Württemberg im Jahr 1787. Wer ist das unbekannte Mädchen mit dem weißen Wolf, das immer dann auftaucht, wenn in der Stadt ein grausamer Mord geschieht? Ist es eine Geistererscheinung oder ein Mensch aus Fleisch und Blut? Die Tübinger Studenten Andreas und Claudius, vom despotischen Herzog Carl Eugen von Württemberg verfolgt, versuchen das Rätsel zu lösen. Doch eine unsichtbare Kraft versucht mit allen Mitteln, das zu verhindern. Zusammen mit ihren Freunden Laura und deren Vater Professor Pfeiffer kommen sie einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur. Sie wissen nicht, dass sie sich damit in eine tödliche Gefahr begeben.

Dienstag, 14. Juli 2015

Fünf Tage im Abseits

Jetzt ist es schon zehn Tage her, dass ich zuletzt einen Beitrag geschrieben habe. Das war nicht freiwillig und hing auch nicht mit Überlastung irgendeiner Art zusammen. In meinem alten Acer-Laptop, einem jahrelang hilfreichen Erbstück, war nämlich seit Monaten der Wurm drin. Vorne links war so ein blaues Licht, ein Strich und ein Kreis, die den Betrieb des PCs anzeigten. Das hatte mit der Zeit einen immer stärkeren Wackelkontakt. Die nötigen Konsequenzen habe ich so lange wie möglich rausgeschoben, denn ich wusste, was mir geblüht hätte. Tagelang hätte ich ohne meine Arbeitsinstrumente auskommen müssen. Am Schluss hatte ich das Kabel mit Tesafilm festgeklebt. Als er dann wieder abstürzte, war es soweit. Ich rief meinen Spezialisten an, einen Computerfachmann aus den Jugendtagen meines Sohnes, der mir schon oft weitergeholfen hatte. Ja, ich soll ihn vorbeibringen. Bis zum Zeitpunt der Übergabe ließ ich auch noch den Servicemann vom Media-Markt draufgucken. Nein, es sei nicht das Kabel, sondern drinnen die Buchse sei kaputt, womöglich über das ganze Board, das könne teuer werden. Beim Herumstochern mit dem Schraubenzieher ging dann der Rest auch noch kaputt. Auf jeden Fall, langer Rede kurzer Sinn, der Computer blieb zur Begutachtung bei meinem PC-Fachmann. Obwohl ich mitten in einer Rabattaktion für mein Ebook stand und dafür gerade das Cover zusammen mit meiner Designerin neu gestaltete. Passen tut es sowieso nie! Nach zwei Tagen stand fest: Der alte Laptop war eigentlich nicht mehr zu gebrauchen, ein neuer musste her. Ich hatte schon Entzugserscheinungen und manchmal schlechte Laune. Glücklicherweise fand am Freitag ein wunderbares Fest des Vereins statt, bei dem ich fünfzehn Jahre lang beschäftigt war, ganz romantisch auf einer Burg mit blauem Himmel, blühenden Winterlinden, Musik und dem Duft nach gegrilltem Fleisch und Würsten. Ich hatte einmal angeboten, dem Verein auch weiterhin behilflich zu sein mit Zeitungsartikeln und so, und schon war ich schwuppdiwupp zur Pressefrau ernannt worden. Aber wie sollte ich diesen Artikel schreiben bzw. an die richtigen Stellen und zur Redaktion befördern? Ich schrieb ihn mit der Hand, immer mit der Option vor Augen, ihn per Auto in die Stadt befördern und dort abgeben zu müssen, in der Hoffnung dass jemand meine Klaue lesen könnte, zu der meine Handschrift verkommen ist. Derweil dauerte die Übertragung der alten Dateien auf den neuen Computer und dauerte. Mein Spezialist musste sich das ganze Wochenende damit herumschlagen. Allmählich begann ich mich an den Zustand zu gewöhnen. Ich schrieb sogar die ersten Seiten meines neuen Romans per Hand in einen DIN A4-Block mit kariertem Papier, wohl darauf achtend, dass ich es später selber noch lesen konnte. Ja, man könnte ohne Computer leben. Man muss nur längere Wege in Kauf nehmen. Nicht mal geschwind nach etwas gucken, wonach einem gerade ist, eine Recherche, wie das Wetter wird, wer eine Mail geschrieben hat oder was in dem und dem Forum gepostet wurde. Wie sich denn die Bücher verkaufen und ausleihen. Man müsste sein Leben komplett wieder umstellen und auf das Niveau der sechziger bis achtziger Jahre zurückschrauben. Als dann gestern der neue Laptop kam, etwas kleiner, leistungsstark und schnuckelig, war ich überglücklich. Schrieb den Artikel und schickte ihn per Mail ab, schaute in alle Foren und Blogs. Und ich muss sagen: Eigentlich hatte sich nicht viel getan in den fünf Tagen. Eine Mail wegen des Covers, eine Einladung zu einem Treffen. Fazit: Als Arbeitsinstrument ist der PC unentbehrlich, auch für Recherchen. Auch für die Kommunikation, aber mit Abstrichen. Ich habe festgestellt, dass ich am Samstag die Zeitung (ich habe sie nur am Samstag) ganz gelesen habe, dass mein Garten viel besser gestaltet aussieht und dass ich offline einiges gelernt, mehr mit Realmenschen gesprochen habe. Und trotzdem ist es ein beruhigendes Gefühl, dass der Neue jetzt da steht, wo er steht. Denn man kann, wann immer man will, etwas mit ihm anfangen.

Samstag, 4. Juli 2015

Vernetzt, gefangen, ausgespäht


Einen Vorteil hat diese Sommergluthitze ja: Man kann zuhause im abgedunkelten Zimmer sitzen und sich auf das Wesentliche konzentieren. So bin ich auf eine Diskussion bei Facebook gestoßen, die den Finger auf genau die Wunde legt, die Amazon seinen Autoren (und Lesern!) mit seinem neuen Abrechnungsmodus beschert hat. In einem Interview weist Nina George auch noch auf andere Dinge hin, die im Zusammenhang damit aufgeworfen werden können. Literatur-wird-eine-andere
Worum geht es? Vielleicht kann ich es mal aus ganz naiv-persönlicher Sicht schildern: Als ich gestern von einem erfrischenden dreitätigen Ausflug ins Allgäu zurückkam, erwartete mich eine herbe Überraschung. Die Ausleihanzeigen meiner Ebooks waren vollkommen verschwunden, da war nur ein langer Strich, wie diese Lethal-Anzeigen im Krankenhaus, ein langgezogenes Piiiiiiiep und aus. Für den 1., 2. und 3. Juli gab es die gewohnten blauen Kurven, aber nicht mit der Anzahl der Ausleihen, sondern mit der Zahl der Seiten, die von den Lesern gelesen wurden. Hat da einer tatsächlich 515 Seiten gelesen, in einem Rutsch? Oder haben 10 Leser jeweils 51,5 Seiten gelesen? Aber so viele Ausleihen auf einmal gab es doch früher nicht? Wenn Amazon wirklich mehr Gerechtigkeit ins SP-System bringen wollte, dann hätte der Konzern das für alle durchsichtiger machen müssen. So, wie es bis jetzt aussieht, fühlt es sich an wie wachsende Kontrolle (und damit Macht) des Konzerns, Ausspähen von Lesegewohnheiten und weniger Kontrolle und Übersicht für den Autor. Liest der Leser weniger als 10%, erscheint das Buch gar nicht in der Ausleihe und wird auch nicht vergütet. Angeblich sollte es für die Autoren mit längeren Texten einen Ausgleich schaffen, weil solche mit 99-Cent-Büchern das Gleiche an Tantiemen bekamen. Kontrolle, Macht, Ausspähen, Eigenkonrolle - das führt mich unweigerlich zum Nächsten.

Ein Interview mit dem Informatiker, Komponisten,  bildendenden Künstler, Autor und Träger des Friedenspreises des deutschen Buchhandels Jaron Lanier im FAZ-Feuilleton: Warum wollt ihr unseren Quatsch? Da geht es um die sozialen Netzwerke und Konzerne wie Facebook, Amazon und Google. Ursprünglich einmal von jungen, begeisterten Technikfreaks erfunden, um den Leuten das Leben zu erleichtern und vielleicht sogar die Welt zu verändern. Während du früher umständlich auf den Nachbarn zugehen musstest, kannst du dich heute mit der ganzen Welt verbrüdern, dir deine Ware ins Haus bestellen (mich stört es übrigens eher, wenn die Briefträgerin dauernd klingelt!) und an Selbst-und Globalbewusstsein gewinnen. Dich selbst schneller, besser, intensiver verwirklichen. Für dich und deine Produkte problemlos werben. Der Nachteil ist schon jetzt, dass du ausgespäht, selber als Werbeobjekt und Geldspeier ausgepresst wirst. Oder woher kommen diese Tausende von Spammails, warum haben die Anrufe obskurer Umfragen so rasant zugenommen? Über den guten alten Briefkasten lohnt es sich ja schon nicht mehr, da guckt wohl kaum noch jemand rein. Es ist ein super stimmiges Bild vom "Silicon Valley", von dem aus die Menschen und sogar Politiker gesteuert werden. Hätte es diese Netzwerke im dritten Reich schon gegeben, hätten die Macht und die Tötungsmaschinerie noch viel effektiver ausgebaut werden können. Selbst Terroristen mussten früher ans Telefon gehen, um sich zu verabreden. Da fällt mir gerade auf, wie rasant schnell sich die Welt verändert hat: Ich schreibe gerade an einem Exposé, dass in den Jahren 1969 und 1934 spielt, in Hamburg, Buenos Aires und im Urwald von Misiones. Völlig unbedacht haben sich da eine "Kita" und eine Kommunikation per Facebook eingeschlichen! Dabei war ich doch 1969 selbst in Argentinien und habe gesehen, dass der Strom von einem brummenden Gerät im Garten geliefert wurde. Und die Grüße an die Lieben daheim wurden per Telegramm übermittelt. Ob ein heutiger Jugendlicher das Wort überhaupt noch kennt?

Ich habe ja schon viel über Social Media geschrieben und es nie grundsätzlich verteufelt. Das mache ich auch jetzt nicht. Es wird immer das bleiben, was die Einzelnen daraus machen. Die Informationsübertragung hat sich für mich eindeutig verbessert, als Autorin sind mir Emails eh lieber als ständige Telefonate. Aber man sollte sich überlegen, wem man sich jeweils ausliefert und was man von sich preisgibt. Und was einem wirklich bei der Weiterentwicklung hilft. Deshalb ist auch dieser ein Lieblingssatz für mich: Wenn du dich selbst kennenlernen willst, solltest du Facebook verlassen, für eine ausreichende Zeit. Nicht aus dem Glauben heraus, dass es falsch oder böse ist. Sondern einfach als ein Experiment. Um herauszufinden, was Facebook wirklich ist. Und wer du wirklich bist." In den letzten drei Tagen im Allgäu habe ich zwar ein Handy dabeigehabt, es wurde aber nur einmal wegen eines Treffens benutzt. Drei Tage lang war ich mit keinem Netz verbunden. Statt uns weiter dem Touristenzirkus auszuliefern, haben wir eine Nische gefunden. Ich habe den Vögeln und Schmetterlingen an einem grün schäumenden Gebirgsfluss zugeschaut und die erhitzten Glieder im eiskalten Wasser gekühlt. Abends saßen wir auf dem Balkon unserer Ferienwohnung und schauten dem Mond zu, der als ein riesiger Ball über die Bergspitze stieg. Es geschah nichts und doch so viel, dass es keinen Moment langweilig wurde, bis die Kälte vom Gebirge herabkroch und uns in die Betten trieb. Die Grillen zirpten unermüdlich, zerfetzte Wolken zogen vorüber, der Mond stieg höher und verschwand hinter dem Dachgiebel. Drei Kühe standen unbeweglich in der Wiese, ich wusste gar nicht mehr, dass sie im Stehen schlafen. Ihre Glocken hatten aufgehört zu bimmeln. Und über allen Gipfeln war Ruh.