Dienstag, 27. September 2011

Urlaub in Deutschland



Hier der angekündigte Bilderbogen des Deutschland-Urlaubs im September. Bei einem solchen Jahrhundert-Sonnen-Kaiserwetter ist es durchaus empfehlenswert, im Ländle zu bleiben!
Fangen wir mal an mit dem südlichen Schwarzwald. Dort sieht man jetzt, neben den weißenSpargeln, immer mehr Sonnenkollektoren.



Die Hochburg von Emmendingen.


Altstadt von Tübingen-Ammergässle
 mit dem berühmten "Ammerschlag", in dem ich schon in Studentenzeiten umtrieb. Rechts fließt ein Bächle, hinten links das Gasthaus Rebstock, heute eine Spielothek.





Nächste Station: Oberschwaben mit Wolfegg und dem fürstlichen Schloss.



Biergarten in Wolfegg







                                                                                                                       
Reliquie in Kisslegg



Oldtimer in Waldkirch, Schwarzwald

Ameisenpfad bei Holzelfingen

Das "Posthörnchen", ein Springkraut

Auf der Höri am Bodensee, dem Wohnort von Malern (Otto Dix) und Schriftstellern wie Hermann Hesse. Das Licht und die ständig wechselnde Farbe des Wassers machen diese Gegend zu einer der bezauberndsten, die ich kenne.



Das Schlössli in Hornstaad mit einer Gastwirtschaft direkt am See.


Schiffslände in Steckborn, Schweiz. Hierhin ist Hesse oft gerudert, um Brot undFleisch zu holen, denn in Gaienhofen gegenüber gab es weder Metzger noch Bäcker noch Post noch Eisenbahn.



Unser nachbarlicher Egenhauser Kapf-welch ein Unterschied zu den Winterbildern mit meinem Sohn David! Der Orkan Lothar hat hier viel verwüstet, dabei aber eine ganz neue Landschaft und Pflanzengesellschaft entstehen lassen.



Die Silberdistel


Wanderungen auf der Schwäbischen Alb
Hier vom Fohlenhof zum Gelben Fels




Weg zur Pfulinger Wiese. Die Pfullinger Wiese ist ein Trockenrasengebiet mit einer unglaublichen Vielfalt von Pflanzen. Sie wird nicht gedüngt und nur zweimal im Jahr gemäht. Dort blühen Frühlingsenzian, Orchideen, Küchenschellen, Arznei-Schlüsselblumen, Karthäusernelken, Herbstenzian, Kalkastern und vieles mehr. Bitte nicht mit Mountainbikes und Mopeds die Graswege befahren!




Der Rosengarten von Haigerloch

Kloster Maulbronn




...und der Aalkistensee, das Fischreservoir der Maulbronner Mönche. Es gibt einen anderweg um den See herum und zu einer alten Mühle.




Herbst auf der Alb-das Rot in den Bäumen und die Gärten am Ziel!



Ein Traufweg




Bei der Burg Hohenzollern




Fransenenzian



Herbst- oder Deutscher Enzian.
Unser Klima ist so extrem geworden, dasss ich auf der Pfullinger Wiese gleichzeitig einen Frühlings- und einen Herbstenzian fotografieren konnte.

Samstag, 17. September 2011

Meine "Schatzkiste" ist gekommen

Ich sitze hier, die Terrassentür sperrangelweit offen, die Waschmaschine rugelt. Jetzt stiehlt sich auch die Sonne wieder hervor, vorher war es so dunkel, dass ich kaum die Zeitung lesen konnte. Der gelbe Postwagen kommt herangebraust, wie jeden Tag. Ob er wohl das Paket mit den Belegexemplaren dabei hat? Und schon knallt die Tür, schnelle Schritte, es klingelt. Ah ja, die Büchersendung. Ganz schön schwer. Ich schlage eins der Bücher auf, blättere, auch ins Nachwort. Sieht gut aus, man sieht ihm den Schweiß nicht an, den es gekostet hat. Doch, es ist immer wieder ein gutes Gefühl. Dass man etwas, das im eigenen Kopf entstanden ist, nun vielfach gedruckt vor sich liegen hat und in die Hand nehmen kann.
Früher habe ich die Bücher an Geschwister, Sohn, Freunde und Kollegen verschenkt, manche schrieben auch Rezensionen. Ein Arbeiterverein wollte möglichst viele Exemplare für eine Weihnachtstombola haben, ohne dann eine Rückmeldung zu geben. Muss mir überlegen, wie ich es diesmal mache.

Freitag, 16. September 2011

Ohne Schreiben ist das Leben grau

Bei Amazon gesehen: Ab heute ist mein Roman "Die Hure und der Mönch" im Handel.


Wir haben die sonnigen Septembertage genutzt, nicht, um in andere Länder zu fahren, sondern um uns noch etwas von diesem begnadeten Herbst einzufangen. Hier erstmal ein paar Eindrücke dazu, gewonnen auf unseren gewohnten Spritztouren, manches davon bekannt, deswegen aber nicht weniger schön und liebenswert.
Beim "Schlössli" auf der Höri, Hoornstaad, Bodensee

Weinberg bei Herrenberg, um die Ecke

Der Rosengarten von Haigerloch



Kloster Maulbronn

Das Kloster ist wie ein kleines Dorf

Aalkistensee bei Maulbronn-selbst der Fischadler und der Silberreiher tauchen hier auf!
Ich war die ganze Zeit hin-und hergerissen., dachte abwechselnd an Gottfried Benns Gedicht Danse d'automne und das Beatles-Lied "He's a real nowhereman, sitting in his nowhereland, making all his nowhereplans für nobody."Ich konnte alles so intensiv genießen, fühlte mich aber gleichzeitig so leer und einsam, so unbehaust irgendwie, weil mir das Schreiben einfach fehlt wie der Maus das Fell der Mutter. Alles ist weggefallen, ich bin mir selbst ausgeliefert. Das Schreiben war in so weite Ferne gerückt, dass auch das Tor zu Maulbronn, überhaupt das ganze steingewordene Mittelalter dort heute nicht mehr "zu mir sprach". Und doch hat einmal ein Roman von mir dort angefangen, im Jahr 2004, und er ruht noch heute auf der Festplatte.Nein, ich werde niemals mit dem Schreiben aufhören können, sonst bin ich nicht mehr mit dem Leben verbunden. Übermorgen erscheint mein fünfter Roman. Ich habe Angst, dass er ein Flopp wird, habe Angst, dass er harsch kritisiert wird und freue mich doch gleichzeitig auf all das. Ich freue mich, dass ich dieses Buch mit viel Lust und Enthusiasmus schreiben und dank meines Agenten auch veröffentlichen konnte!

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Sonntag, 11. September 2011

Schwarzwald-Kuh und die Hexe von Waldkirch

Ein Urlaub in Deutschland, sei es nun im Juni oder im September, ist immer mit gewissen Risiken verbunden. Pünktlich zum Rückreiseverkehr werden nämlich die Baustellen auf den Autobahnen konzipiert, so dass man, um zum Beispiel nach Weißenburg im Fränkischen Seenland zu kommen, einen Umweg über die schwäbische Alb in Kauf nehmen muss. Und wer hätte gedacht, dass stundenlang der Regen gegen die Scheibe trommeln würde und man den Abzweiger nach Weißenburg schließlich verpasst, weil eine ganz andere Straßenführung vorliegt und man dann fast in Augsburg landet? Und immer wieder: Baustellen, Umleitungen, das war doch vor zwei, drei Jahren auch schon so, runtergehende Schranken und entnervtes Fluchen meines Begleiters. Die Mission ist also gescheitert.






Neuer Tag, neues Glück. Diesmal in den Schwarzwald, ins Kinzig-und ins Elztal, noch besser geplant, und da sind schließlich keine Autobahnen. Als erstes ein vorzügliches Essen im "Pflug" bei Schiltach, in einem Garten mit südlichem Abiente, bei nahezu 32°.





Auf der Weiterfahrt Richtung Freiburg kommt man über einen Pass auf ca. 690m Höhe. Läuft man in den Wald hinein, sieht man Felsen, Ilexbüsche, Moose und Farne aller Art, gehörnte Hochlandrinder und oben schließlich schaut man in eine fast vergessene Welt


 Waldkirch ist ein sehr hübsches, gastfreundliches Städtchen mit zahllosen Cafés bis zum Marktplatz hinunter. Die Stadt ist für ihre Hexenfasnacht berühmt. Hier kann man die Sage von dem Waldkircher Bauern und seiner Schwiegermutter, der Hexe, lesen. Die letzte deutsche Hexe soll im Jahr 1751 in Endingen im Kaiserstuhl verbrannt worden sein.
 Überall trifft man auf die Zeugen aus der Geschichte. Später kam die Hochburg von Emmendingen in Sicht, eine Ruine, die vor dem Einfall der Franzosen (Melac, der alte Burgenzerstörer!) vorsorglich abgebrannt wurde. Diese imposante Ruine hatten wir seit mehr als 10 Jahren nicht mehr besucht. Also rauf
das heiße, einen halben Kilometer lange Sträßchen zur Burg. Auf halbem Weg standen Kühe. Eine hatte den kahlgefressenen Zweig eines Apfelbaums im Maul und rüttelte unaufhörlich daran. Also, ich habe ja nie geglaubt, dass eine Kuh lachen kann ("La vache qui rit"), und was ich nicht geglaubt hätte: dass Kühe logisch denken können. Sie rüttelte nämlich an dem Ast, um Äpfel herunterzuschütteln! Wir halfen ein wenig nach, die Kühe rannten herbei und fraßen die Äpfel. Ein Radfahrer, den wir aufklärten, war so bezaubert, dass er noch lange da stehen blieb und den Kühen das Obst hinabrüttelte.
Die Hochburg bei Emmendingen, Teilansicht.

 Eine beeindruckende Ruine, fürwahr! Mal wieder eine Hochzeit, stellten wir fest, aber nein, es war die Vorbereitung einer Tatortsendung "Die Kirche im Dorf", wenn ich den Mann am kleinen Kiosk richtig verstanden habe, mit dem Bienzle-Darsteller. Bemerkenswert die Aborttürme, das "Mannloch", diverse Keller, Gräben und der weite Blick ins Rheintal.

 Inzwischen war eine Busladung mit Touristen angekommen, eine Frau jodelte sich glücklich durch die gesamte Anlage.
Rechts die Braut mit Gefolge.
"Aber nicht vor uns bei Facebook einstellen!", riefen sie uns zu.
 Für den Kaiserstuhl war es zu heiß, deshalb wandten wir uns wieder nach Norden. In Mahlberg, einem unbekannten Ort an der Weinstraße, fiel uns ein Schloss-Ensemble auf. Vor der Kirche
kam ein freundlicher Herr auf uns zu und zeigte uns das bezaubernde Rokoko-Kleinod, das in Form eiens Oktagons erbaut ist (siehe Link unten)
"Fränkische" Häuser in Mahlberg

 Das war eine äußerst genussreiche Fahrt, die für den vergangenen Tag voll entschädigte. Bewegt man sich in diesen Gefilden, muss man jedoch mit ganz anderen Störfaktoren rechnen. Am Samstag Abend nach sieben bekommt man im Kinzigtal kein Benzin mehr, oder nur noch an wenigen, unbekannten Stellen. Oder es kann geschehen, dass eine Bahnschranke außer Konrolle gerät und furchterregend über der Straße hängt. Das sind jedoch Abenteuer, die schnell vergessen sind, wenn man an die Städte wie Schiltach, Gengenbach, Haslach, Zell am Harmersbach, an die sonnendurchflutete Landschaft und die gute badische Küche denkt.

Links:
Die Hochburg bei Emmendingen 

Die Kirche von Mahlberg