Neuer Tag, neues Glück. Diesmal in den Schwarzwald, ins Kinzig-und ins Elztal, noch besser geplant, und da sind schließlich keine Autobahnen. Als erstes ein vorzügliches Essen im "Pflug" bei Schiltach, in einem Garten mit südlichem Abiente, bei nahezu 32°.
Auf der Weiterfahrt Richtung Freiburg kommt man über einen Pass auf ca. 690m Höhe. Läuft man in den Wald hinein, sieht man Felsen, Ilexbüsche, Moose und Farne aller Art, gehörnte Hochlandrinder und oben schließlich schaut man in eine fast vergessene Welt
Waldkirch ist ein sehr hübsches, gastfreundliches Städtchen mit zahllosen Cafés bis zum Marktplatz hinunter. Die Stadt ist für ihre Hexenfasnacht berühmt. Hier kann man die Sage von dem Waldkircher Bauern und seiner Schwiegermutter, der Hexe, lesen. Die letzte deutsche Hexe soll im Jahr 1751 in Endingen im Kaiserstuhl verbrannt worden sein.
Überall trifft man auf die Zeugen aus der Geschichte. Später kam die Hochburg von Emmendingen in Sicht, eine Ruine, die vor dem Einfall der Franzosen (Melac, der alte Burgenzerstörer!) vorsorglich abgebrannt wurde. Diese imposante Ruine hatten wir seit mehr als 10 Jahren nicht mehr besucht. Also rauf
das heiße, einen halben Kilometer lange Sträßchen zur Burg. Auf halbem Weg standen Kühe. Eine hatte den kahlgefressenen Zweig eines Apfelbaums im Maul und rüttelte unaufhörlich daran. Also, ich habe ja nie geglaubt, dass eine Kuh lachen kann ("La vache qui rit"), und was ich nicht geglaubt hätte: dass Kühe logisch denken können. Sie rüttelte nämlich an dem Ast, um Äpfel herunterzuschütteln! Wir halfen ein wenig nach, die Kühe rannten herbei und fraßen die Äpfel. Ein Radfahrer, den wir aufklärten, war so bezaubert, dass er noch lange da stehen blieb und den Kühen das Obst hinabrüttelte.
Die Hochburg bei Emmendingen, Teilansicht. |
Eine beeindruckende Ruine, fürwahr! Mal wieder eine Hochzeit, stellten wir fest, aber nein, es war die Vorbereitung einer Tatortsendung "Die Kirche im Dorf", wenn ich den Mann am kleinen Kiosk richtig verstanden habe, mit dem Bienzle-Darsteller. Bemerkenswert die Aborttürme, das "Mannloch", diverse Keller, Gräben und der weite Blick ins Rheintal.
Inzwischen war eine Busladung mit Touristen angekommen, eine Frau jodelte sich glücklich durch die gesamte Anlage.
Rechts die Braut mit Gefolge.
"Aber nicht vor uns bei Facebook einstellen!", riefen sie uns zu.
Für den Kaiserstuhl war es zu heiß, deshalb wandten wir uns wieder nach Norden. In Mahlberg, einem unbekannten Ort an der Weinstraße, fiel uns ein Schloss-Ensemble auf. Vor der Kirche
kam ein freundlicher Herr auf uns zu und zeigte uns das bezaubernde Rokoko-Kleinod, das in Form eiens Oktagons erbaut ist (siehe Link unten)
"Fränkische" Häuser in Mahlberg |
Das war eine äußerst genussreiche Fahrt, die für den vergangenen Tag voll entschädigte. Bewegt man sich in diesen Gefilden, muss man jedoch mit ganz anderen Störfaktoren rechnen. Am Samstag Abend nach sieben bekommt man im Kinzigtal kein Benzin mehr, oder nur noch an wenigen, unbekannten Stellen. Oder es kann geschehen, dass eine Bahnschranke außer Konrolle gerät und furchterregend über der Straße hängt. Das sind jedoch Abenteuer, die schnell vergessen sind, wenn man an die Städte wie Schiltach, Gengenbach, Haslach, Zell am Harmersbach, an die sonnendurchflutete Landschaft und die gute badische Küche denkt.
Links:
Die Hochburg bei Emmendingen
Die Kirche von Mahlberg
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