Anmerkung: Sollte auch dieser Text nicht
lesbar sein (nach HTML_Bereinigung) kann ich ihn gern als Doc.-Datei per
Email senden. Voriger Beitrag: KDP-Termine, E-Books werden teurer
Aufgrund eines Formatierungsfehlers war für einige der Beitrag, den ich vor einigen Tagen eingestellt hatte, nicht lesbar. Deshalb noch einmal, erweitert um einige Infos und Überlegungen zu den Ereignissen, die sich kürzlich in Tübingen bei einer Mädchenclique abgespielt haben. Vor Kurzem hatten wir uns im Team die Frage gestellt, wie sich intensive Internetnutzung auf Menschen auswirkt, die schon eine gestörte Beziehung zur realen Welt aufweisen. Via Internet bin ich auf einen Vortrag gestoßen, den der Diplom-Psychologe Kai W. Müller vor der Landespsychotherapeutenkammer Mainz im Jahr 2013 gehalten hat: Internet und virtuelle Beziehungen. Und versuche das für mich Wichtigste mal kurz zusammenzufassen. Fangen wir mit ein paar Fakten an.
Aufgrund eines Formatierungsfehlers war für einige der Beitrag, den ich vor einigen Tagen eingestellt hatte, nicht lesbar. Deshalb noch einmal, erweitert um einige Infos und Überlegungen zu den Ereignissen, die sich kürzlich in Tübingen bei einer Mädchenclique abgespielt haben. Vor Kurzem hatten wir uns im Team die Frage gestellt, wie sich intensive Internetnutzung auf Menschen auswirkt, die schon eine gestörte Beziehung zur realen Welt aufweisen. Via Internet bin ich auf einen Vortrag gestoßen, den der Diplom-Psychologe Kai W. Müller vor der Landespsychotherapeutenkammer Mainz im Jahr 2013 gehalten hat: Internet und virtuelle Beziehungen. Und versuche das für mich Wichtigste mal kurz zusammenzufassen. Fangen wir mit ein paar Fakten an.
99% der deutschen Jugendlichen nutzen das Internet regelmäßig. Sie verbringen durchschnittlich 132 Minuten am Tag im Netz
65% der Erwachsenen verbringen durchschnittlich 115 Minuten im Netz.
Was sind die Vorteile?
Soziale Unterstützung kann unmittelbar erfolgen
Die Kommunikation mit Freunden wird erleichtert
Kontakte sind schneller verfügbar
Es fällt leichter, auf andere zuzugehen.
Facebook:
Es
gibt 800 Millionen Facebooknutzer. Ein junger Mann hatte auf eine Frage
nach der Bedeutung dieses sozialen Netzwerkes erklärt, wer nicht bei
Facebook sei, existiere gar nicht wirklich. Das Aussteigen aus so einem
sozialen Netzwerk kommt also einem "virtuellen Suizid" gleich. Du bist
einfach nicht mehr da, wirst nicht mehr wahrgenommen. Die Bedeutung
dessen hängt natürlich mit dem Stellenwert zusammen, den derjenige dem
Netzwerk unterstellt. Und den seine soziale Bezugsgruppe ihm
unterstellt. Hand aufs Herz: Ist heute nicht einer, der sein Handy
ausgeschaltet lässt oder erst gar keins besitzt, von einem Großteil der
allgemeinen Kommunikation ausgeschlossen? Twittert nicht auch ein
Minister wichtige erste Botschaften, bevor sie in die Tagesschau kommen?
Was unterscheidet nun diejenigen, die den "virtuellen Suizid" begangen
haben und aus dem sozialen Netzwerk ausgestiegen sind von denen, die
bleiben? Die Leute, die ihr Profil gelöscht haben, hätten eine höhere
Fähigkeit zur Selbstregulation und legten mehr Wert auf ihre
Privatsphäre. Wahrscheinlich überwiegen auch die realen Kontakte bzw.
sind in genügender Form offline verfügbar.
Nachteile
sozialer Netzwerke: Sozialer Schaden entstehe eigentlich nur, wenn der
User stark introvertiert ist. Dann kann es zur Abnahme realer
Kommunikation in der Außenwelt kommen. Extrovertierte User korrigieren
die Onlinezeiten nach unten und halten gleichzeitig den Kontakt zu
Onlinebekanntschaften.
Vorteile: Man
muss nicht gleich antworten, die Regeln sind weniger stringent (können
MMn aber ganz schön streng sein, besonders in Gruppen. Und im Internet
kann man jemanden durch Knopfdruck viel schneller entfernen als in der
Realität!) Im Internet sagten und täten Menschen Dinge, die sie im
realen Kontakt so nicht sagen oder tun würden. Sie seien lockerer,
ungezwungener, weniger gehemmt und drückten sich offener aus. Dieses
Phänomen werde als der "Online Disinhibition Effect"bezeichnet. Was ist
das für ein Effekt?
Durch die Anonymität kann ein anderes Selbst gebildet werden.
Man ist unsichtbar, im Internet sind anscheinend alle gleich.
Man muss nicht immer gleich reagieren.
Es gibt zwei Varianten dieses Effekts:
1. Ungefährliche Enthemmung
Der User gibt sich leichter preis, er kann Wünsche, Hoffnungen und Träume entwickeln,
die er in der realen Welt wahrscheinlich mit niemandem teilen würde.
2. Toxische Enthemmung
Es kommt zu Beschimpfungen, zu Bedrohungen und Beleidigungen,
sogar zu devianten und antisozialen Handlungen und zu Cybermobbing.
Jüngstes
Beispiel: die Mädchenclique in Tübingen, die vor Kurzem eine
gleichaltrige 14jaährige verprügelte, ins Gesicht und in den Magen trat,
das reihum mit dem Handy filmte
und
bei Facebook einstellte. Gestern wurde das in "Zur Sache
Baden-Württemberg" noch einmal aufgerollt. Das Video wurde so oft
geteilt, dass es bei FB inzwischen nicht mehr zu entfernen ist. Eines
der Mädchen ist inzwischen selber verprügelt worden. Dem ging ein
längeres Cybermobbing voraus, gegenseitig wurden die Eltern beleidigt
usw. Ein Viertel aller Jugendlichen habe schon einmal erlebt, dass eine
Clique jemanden fertig gemacht hat. Das Einstellen bei Facebook wurde
von den Mädchen zunächst als "cool" empfunden, man wurde gesehen und
beachtet. Später, als die Lawine ins Rollen gekommen war, schämten sie
sich sehr und würden es nie wieder machen. Dazu fällt mir ein eigener
Begriff ein: Es hat wahrscheinlich eine Entfremdung von sozialer Nähe
und Empathie stattgefunden, die Gefühle scheinen oberflächlich oder
verniedlicht. So haben wir einmal erlebt, dass zwei Mädchen am Albtrauf
standen und die Gedenkschrift an einen Mountainbiker lasen, der hier
senkrecht in die Tiefe gestürzt ist. Ich meine, sie hätten daraufhin
"cool" oder "wow!" gesagt. Das sind die Auswüchse, die auch vorher schon
bestanden, aber sich durch die Cyberwelt weiter entpersonalisiert
haben.
Andererseits
sieht Müller Chancen, angstgestörte, Patienten mit sozialer Phobie oder
internetsüchtige Menschen zunächst über eben dieses Medium zu
erreichen. Es ist weniger angstbesetzt. Das Fazit ist, dass sich durch
das Internet die soziale Kommunikation verändert hat. Sie ist nicht
schlechter, sondern anders geworden. Der Austausch mit anderen wird
erleichtert, ersetzt allerdings nicht die Bezugspersonen, die man im
Ernstfall dann wirklich physisch braucht. Für den durchschnittlich
selbstbewussten Menschen dürfte das Internet kaum Gefahren bergen.
Gefährlich wird es erst, wenn jemand Störungen wie eine soziale Phobie
hat oder dazu neigt, sich in Parallelwelten zu flüchten, ohne sich davon
distanzieren zu können.
Mein persönliches Fazit:
Das
Internet und der Computer haben mein Leben von Grund aus
revolutioniert, verändert und bereichert. Durch diese Medien wurde es
mir überhaupt erst möglich, meinen Traum vom Schreiben zu ermöglichen.
Das Schreiben ist allerdings auch Schwerpunktthema gewesen und ist es
noch. Ich habe das Internet also in der Regel mehr sach - als allgemein
kommunikationsbezogen genutzt, habe nie gespielt oder Kontaktbörsen
jeglicher Art besucht. Einmal war ich kurze Zeit Mitglied in einer
Kochgruppe, deren Regeln mir aber zu rigid waren. Da musste man für das
Kochen den Großteil seiner Zeit und seines Geldes einsetzen. Durch die
Kommunikation mit anderen habe ich dieses Medium erst einmal begriffen.
Der Austausch mit anderen Autoren führte zum regelmäßigen Schreiben,
gegenseitigem Korrekturlesen und zu Veröffentlichungen. Einige
Mitautoren habe ich auch im realen Leben kennengelernt. Mit Verlagen und
mit der Agentur lief vieles über Emails ab, gerade auch Lektorate. Für
Autoren ist dieses Medium ideal, fast schon unverzichtbar als
Recherchequelle! Und solange ich über meine selbstregulierenden
Mechanismen verfüge, brauche ich nicht zu befürchten, in der virtuellen
Welt zu versinken.
Er ist immer noch nicht lesbar. Siehst du dein Endergebnis nicht? Ich würde mal das html korrigieren ;-)
AntwortenLöschenLiebe Petra,
AntwortenLöschenich weiß auch nicht, was mit dem Text passiert ist - ich habe bei beiden Versionen das Endergebnis problemlos lesen können! Jetzt schicke ich den HTML-Text mal an einen Experten.
Herzlichst
Christa
Christa,
AntwortenLöschendu müsstest doch einen Unterschied zwischen Text und Kommentaren sehen, wenn du die Einzelseite des Postings aufrufst. Da ist das ganz klar - der Blogtext ist um einige Punkt kleiner und außerdem nicht in Arial gesetzt, sondern einer Serifenschrift. Womöglich bist du beim Verfassen aus Versehen auf die Formatierung gekommen (sieht aus wie Bildtextformatierung). Musst also im Edit-Modus entweder alles mit der Maus markieren und wieder die Normtextformatierung wählen und neu speichern - oder die falschen Formatierungen händisch löschen.
Herzlichst, Petra
Also ich habe beide Versionen problemlos lesen können!
AntwortenLöschenHerzlichst
Marie
Hat mein Helfer im Hintergund jetzt gemacht, liebe Petra. Auf jeden Fall stimmte was nicht, auch wenn Marie und ich den Text lesen konnten. :-)
AntwortenLöschenSchön, dass du mal wieder hier warst, Marie!
Herzlichst
Christa
Ich verfolge deinen Blog weiterhin regelmäßig und sehr interessiert, liebe Christa. Ich "rede" nur nicht mehr so viel wie früher ;).
AntwortenLöschenEin sehr interessanter Artikel übrigens - das hatte ich ganz zu schreiben vergessen.
Lieben Gruß noch einmal
Marie