Dienstag, 15. April 2014

Wie man todsicher nicht reich und berühmt wird!

Vor ein paar Tagen habe ich im Autorenforum Montsegur im öffentlichen Bereich
einen Link kommentiert: Über Pseudoverlage und halbseidene Literaturagenten.
Und dabei erfahren, dass es sogar Pseudo-Rezensionsplattformen gibt, für die man 178,- Euro berappen muss. Dabei will mir scheinen, dass die Öffentlichkeitsarbeit und alle Aufklärung über diese Pseudoverlage wirkungslos verpufft ist. Es gab sogar einmal eine Spiegel-Kampagne: Bezahl-Verlage: die schönsten Seiten des Schwachsinns.  

Fazit: es ist nicht allgemein bekannt, dass diese Verlage mit falschen Versprechungen locken und den Autoren, die einmal im Leben ihr eigenes Buch in den Händen halten wollen, eine Menge Geld aus der Tasche ziehen. In dem ersten Bericht gipfelt das zum Schluss darin, dass der Betreffende ein Flugzeug chartert, das mit einem Banner seines Buchtitels über die Städte fliegt. Hätte er das nicht gemacht, wäre er jetzt leicht im Plus. Wie oft erntete ich ungläubiges Erstaunen, wenn meine Gesprächspartner erfuhren, dass man für eine professionelle Veröffentlichung nichts zahlen muss! Und ich selbst habe ja auch mal vor langen Jahren so ein Angebot bekommen, das ich gleich ausschlug, weil ich mir nicht "umsonst" die Mühe gemacht haben wollte. Es sind aber vor allem diejenigen, die genügend Absagen von Verlagen erhalten haben, die dann alles daran setzen, doch noch zu ihrem Ziel zu kommen. Und das wäre ja auch nicht verkehrt, wenn nicht so viele falsche Versprechungen dazukommen würden. Warum soll sich jemand nicht die Erfüllung eines Traumes kaufen?

Bei der Arbeit an meinem E-Book, das aus einem schon veröffentlichten Buch hervorgeht, merke ich, wieviel Arbeit die Verlage tatsächlich in so ein Ding stecken. Da kann man locker schon mal auf 10 000 Euro kommen, was Lektorat, Korrektorat (bei Xinxii würde mich das zum Beispiel allein 900 Euro kosten , das Lektorat bei einem versierten Lektor um die 3000). Kommen noch Cover und Plätze in der Buchhandlung dazu und sonstige Werbemaßnahmen, sind wir schon bei dieser Summe. Meine beiden letzten Verlags-E-Boks waren innerhalb von ca. 3 Wochen erstellt, ich brauche etwas länger, wie man sieht.

Jetzt könnte mich jemand, der dringend veröffentlichen will, ja fragen: Und was ist bei dir herausgekommen? Was hast du denn mit deinen Verlagsbüchern und deinem ersten E-Book erreicht? Bingo: Ich habe keinen Cent investieren müssen. Ich habe geschrieben und damit Geld verdient, das ich zwar bis auf den letzten Penny versteuern muss, aber es ist trotzdem mein selbst verdientes Geld. In den letzten zehn, zwölf Jahren war das eine Menge Arbeit, und allmählich konnte ich damit eine Marke aufbauen. Das ist etwas, das mir bleibt und das ich auch als  Rentnerin noch betreiben kann. Deshalb rate ich zum wiederholten Mal allen Autoren, die veröffentlichen wollen, den traditionellen Weg über einen seriösen Verlag zu wählen oder es möglichst professionell mit Self Publishing zu versuchen. Bei Letzterem muss man zuerst investieren, Zeit und Geld, dafür fallen die endlosen Wartezeiten weg, und man hat die Möglichkeit, ein Vielfaches von dem zu verdienen, was bei einem Verlag anfällt. Ganz persönlich: Wenn mein Schwarzwaldkrimi, der immer noch auf eine Entscheidung meines Verlags wartet, nicht angenommen wird, werde ich ihn bei einem renommierten Regionalkrimiverlag anbieten, bevor ich mir dann überlege, ihn selbst zu publizieren. Ich bin todsicher nicht reich und berühmt geworden, kann aber auf eine höchst kreative Phase des Schaffens zurückblicken, die mir eine Menge, nicht aber einen leeren Geldbeutel gebracht hat. Und darauf kann ich auch in Zukunft bauen.

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