So, die Rabattaktion ist beendet. Und sie hat mir den Effekt gebracht, den ich damit verfolgte: Das Ebook ist jetzt in seiner Kategorie sichtbar geworden, hat dabei das vorige Buch ein wenig mitgezogen. Neuerdings können wir als Autoren ja direkt mitverfolgen, wieviele Seiten der Bücher gelesen werden. Dabei entsteht lustigerweise ein Konkurrenzspielchen zwischen "Nacht des Wolfes" und "Teufelswerk". Im letzten Monat lief der Teufel dem Wolf davon, jetzt sammelt Letzterer doppelt so viel gelesene Seiten! Amazon kümmert sich sehr um seine Autoren, das muss man ihm lassen. Wahrscheinlich hat es auch allen Grund dazu, denn wie ich gerade wieder einmal in der Selfpulisherbibel gesehen habe, eröffnete kürzlich sogar die Mayersche Buchhandlung eine Self Publishing-Plattform, nach Tolino und diversen anderen. Die Mayersche kannte ich, seit dort ein Buch von mir erhältlich und auf der Plattform "Lies mich" gelistet war. Welche Ziele diese Verlage und die Buchhandlungen damit wohl verfolgen? Erst einmal dem Monopolisten etwas entgegensetzen, das erscheint absolut logisch, und dabei den Autoren mit den Konditonen entgegenzukommen. Außerdem werden sie versuchen, neue, für die Verlagslandschaft hoffnungsvolle Talente zu entdecken. Das Prinzip ist immer dasselbe: Für wen am meisten gevoted wird, wer am meisten Bücher verkauft, dem wird gegeben. So kann man bei der Mayerschen auch ein Buchcover gewinnen, wenn man viel verkauft. Ich schätze aber mal, dass die Leistungen durch Lektorat, Korrektorat, Covergestaltung und Vermarktung dabei in Anspruch genommen werden sollten-und das sicher nicht bei allen umsonst! Es war also für einen Autor nie so einfach wie heute, seine Werke an die Leser zu bringen. Aber der Weg zur nachhaltigen Etablierung hat sich wenig geändert. Außer einem handwerklich einwandfreien Manuskript muss der Autor eine zündende Idee rüberbringen, bereit sein, an seinem Text zu arbeiten. Das Ganze scheint mir ein wenig wie diese Wandlung beim Einkaufen innerhalb der letzten Jahrzehnte: Während früher der Kunde vor der Theke stand und aus den Regalen auswählte, was er brauchte, fährt er jetzt mit einem überdimensionierten Einkaufswagen durch endlose Reihen von Regalen. Auf diesem Weg, der mittlerweile zu einer Fußreise von einer halben Stunde ausarten kann, hat der Kunde (wie auch im übertragenen Sinn der Autor) eine unendliche Menge von Möglichkeiten. Aber seine Ware musste schon immer so gut sein, dass sie Leser überzeugte, und sie muss auch heute noch so gut sein.
Nach Versorgung meines E-Books, die sich einige Zeit hinzog, habe ich mich endlich wieder an meinen neuen Roman gemacht. Ein erstes Kapitel ist entstanden, das Exposé ist im Werden. Für meine bisherigen Bücher hatte ich nie "professionelle" Exposés verfasst, eher Klappentexte. Erst kurz vorm Lektorat bekam der Lektor das gesamte Exposé. Da ich den neuen Roman aber nicht mehr im SP veröffentlichen, sondern eine Agentur oder einen Verlag suchen möchte, komme ich wohl nicht drum herum. Dabei habe ich gelernt, dass ein Exposé kein Handlungsabriss ist, sondern eine Vorstellung der Idee, der Charaktere und des dramatischen Aufbaus. Manche Agenturen und Verlage wollen bis zu drei Seiten, manche nur eine, aber alle wünschen bis zu dreißig Seiten Probetext. Ich finde diese Situation sehr reizvoll. Muss keine Markterwartungen bedienen, kann das Buch schreiben, das ich schon immer mal schreiben wollte. Und mich dann im Supermarkt der Möglichkeiten umschauen, wer den Zuschlag erhalten soll.
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