Montag, 30. Juli 2012

Ein Wochenende ohne Facebook &Co

Wenn ich an all das denke, was hinter mir liegt, denke ich: hast du gut geschafft. Wenn ich an das denke, was noch vor mir liegt, graust es mir das eine und andere Mal. Zwischendurch gelingt es dann doch einmal, ein Wochendende ohne "familiäre Verpflichtungen" hinzuzkriegen.
Wir fahren ja bekanntlich der Sonne nach, können also meist gar nichts planen. So landeten wir gestern auf der Autobahn Stuttgart-Karlsruhe mit Stau. Ettlingen war so etwa das Ziel, das wir dann auch auf Nebenwegen erreichten.




Eine dicke schwarze Wolke stand drohend über der Stadt, aber sie wurde immer wieder von der Sonne zurückgedrängt. Dies ist ein Mönch aus dem 16. Jahrhundert, der den Besuchern den rechten Weg weist.
Ettlingen (bei Karlsruhe) ist ein lebendiges Städtchen mit Renaissance- und Barockschloss, Kirchen, vielen Wirtschaften und dem Flüsschen Alb, das direkt hindurchfließt. Nur an Kaffee war nicht recht heranzukommen, wie immer hier. Die Cafés waren besetzt bis auf den letzten Platz.



So landeten wir im Vogel-Brauhaus,
das sehr überzeugend war-da brauen sie selber Bier nach hergebrachter Art
und geben kleine Speisen wie den
Vogel-Burger-ganz köstlich! - oder die ofenwarme Brezel mit Bierbeißer aus.
Hinten ist ein riesiger Biergarten.




Dieses Lokal hatte allerdings noch geschlossen.





Ettlingen, Rathaus mit Torturm zum Flüsschen Alb hinüber.









Auf der Weiterfahrt äußerte ich den Wunsch, den Rhein zu sehen. Der hatte uns mal beim alten Münster Schwarzach überzeugt, während der Ort sich so gar nicht zum Urlaubmachen eignen wollte. Also fuhren wir dem Rhein zu. Was uns dort erwartete, benahm uns dann fast den Atem. Ich wollte schon immer mal in die Rheinauen, so, wie ich sie im Fernsehen gesehen hatte-und fand sie auch im Taubergießen nicht. Dafür fanden wir jetzt Altarme des Rheins, riesige Seen, Silberweiden und Seeiyllen ohne Ende!









Es fiel schwer, Abschied zu nehmen und in die Arbeits-, Schreib- und Facebookwelt zurückzukehren. Tolles Kontrastprogramm war dann noch der Schwarzwald (vom Murgtal hoch nach Kaltenbronn). Ob man in den Rheinauen Urlaub machen könnte? Nur ganz beschränkt, denke ich, denn Hotels und Restaurants sind rar, nicht einmal Ferienwohnungen haben wir gesehen. Das ist auch gut so für die Natur. Die Auen haben uns aber den Sonntag nachhaltig vergoldet.

Mittwoch, 25. Juli 2012

Autorin im E-Book-Fieber!

Jetzt habt ihr es geschafft, meine werten Autorenkollegen! Ich habe angefangen zu träumen, was ich noch alles an E-Books herausgeben könnte. Wie war das noch mit dem Rechterückruf bei den Verlagen nach fünf Jahren, wenn sie ihr Vervielfältigungsrecht nicht mehr ausüben sollten? Das wären allein 2014 zwei Romane: "Die Nonne und die Hure" und "Die Pilgerin von Montserrat"! Dazu 2012 "Eduadrrd Mörike. Ein Leben auf der Flucht", 2013 "Die Köchin und der Kardinal", noch ganz in der Tradition der historischen Reihenproduktion. Es soll übrigens gerade bei den Historischen einen Wandel geben. Der Markt wird von wenigen VielschreiberInnen beherrscht, wie man auch in den Buchhandlungen sehen kann, aber der historische Roman kommt mitnichten aus der Mode. In Zukunft werden wohl wieder mehr die Inhalte zählen, werden die Bücher nicht mehr so austauschbar sein. Und meine E-Books werden nicht automatisch nach ein paar Monaten aus der Welt verschwinden, sondern ich biete sie an, so lange eine Nachfrage besteht.
Und noch etwas: Gestern fand ich mich bei der Suchmaschine Brandegg wieder, das ist eine Suchmaschine, die Unternehmerprofile zusammenstellt. Als Autor Christa Schmid-Lotz im Internet bin ich also schon eine Marke! Die könnte dann das Regionale vertreten, die Städteführer und Wandertipps, während Christa S. Lotz mit Historischen, Krimis und Thrillern daherkommt. Jetzt aber genug der Träume und des Weihrauchs, der Brötchengeber hat gerufen!:-)

Montag, 23. Juli 2012

Ich will eine Hybrid-Autorin sein!



Hallo, ich bin wieder im Lande. Lange war jetzt das Schreibteufelchen ziemlich verwaist, derweil seine Autorin zwischen Frankfurt und dem Schwarzwald hin und herpendelte bzw.per ICE raste. Es ist, zugegebenermaßen, immer noch zu wenig Zeit da für ein konsequentes Weiterschreiben. Und ich lerne gerade, wie wichtig es ist, nicht ständig über seine Grenzen zu gehen, das endet manchmal tödlich, wie ich erfahren musste. In meinem Arbeitsbereich werden die Termine und die Anforderungen immer umfangreicher, so dass ich noch sorgfältiger planen muss. Immer mehr unserer Kienten haben nämlich einen immer höheren Hilfebedarf. Bevor ich also mit dem Schreiben, der Überarbeitung und der E-Boookplanung fortfahren kann, beschäftige ich mich schon mal ein wenig mit meiner zukünftigen Rolle als Autorin. Dazu fand ich heute einen Artikel der mir gut gefiel:
Das Hybrid-Modell. Bisher kannte ich diesen Begriff nur aus der Botanik: Erdorchideen zum Beispiel können Hybriden sein, wenn die Arten sich untereinander mischen. So kann zum Beispiel eine Spinnen-Ragwurz gleichzeitig die Merkmale einer Hummelragwurz tragen und wird somit zum Hybriden. Lieber wäre mir ein Ausdruck wie zum Beispiel "Wechsel-Autoren" oder "Verlagsautoren mit Self-Publishing" oder so. Bei den Hybrid-Autoren gibt es kein Entweder-Oder, sondern eine friedliche Koexistenz beider Möglichkeiten: für einen Verlag zu schreiben und selbst publizieren, mit allen Vor-und Nachteilen. Der größte Vorteil ist dabei, dass man mit seinem Namen arbeiten und eine Marke entwickeln kann. Man muss also seinen Hausverlag nicht vergrätzen, indem man ihm an den Kopf schmeißt:
Ätsch, ich veröffentliche in Zukunft nur noch selbst!
Sondern man macht ganz normal weiter und gibt seine eigene Backlist oder neue Projekte, die von den Verlagen abgelehnt werden, weil sie angeblich von den Lesern nicht gewünscht oder von den Buchhändlern nicht einsortiert werden können, selbst heraus. Ich habe da schon jede Menge Ideen, allen voran das Mörike-Projekt, nur werde ich immer noch durch andere Verpflichtungen ausgebremst. Heute habe ich beschlossen, dass ab 1.September Start sein soll.

Donnerstag, 12. Juli 2012

Wann ist ein Roman fertig?

Den Abgabetermin des neuen Romans kann ich um einen Monat verschieben, wie ich heute erfuhr. Frage: Wann ist ein Roman wirklich fertig? Wenn ich in Gedanken oder tatsächlich "Ende" darunter geschrieben habe? Wenn ich ihn einmal, zweimal, zwölfmal überarbeitet habe? Beim letzten war letzteres der Fall, und doch musste er mit der Lektorin noch so bearbeitet werden, dass es mir den Schweiß aus den Poren trieb.
Beim ersten Roman fehlten noch Szenen.
Beim zweiten waren die Szenen noch zu wenig ausgebaut.
Beim dritten fehlte die endgültige Auflösung (wer war der Mörder?)
Beim vierten ging es eigentlich nur um Stilistisches.
Beim fünften ging es um die Identität des Bösewichts.
Beim sechsten musste ich Darlings killen - und vieles streichen, vor allem philosophische Debatten:-)
Beim siebten - nun, ich kille wieder Darlings und streiche alles, was zu weit wegführt. Hab schon von 432 auf 406 Seiten gekürzt, das entspricht vorher 518, nachher 487 Normseiten. Gern hätte ich noch eine Karte dazu, das hatte ein Leser bei der "Pilgerin von Montserrat" vermisst. Einen Rezeptanhang brauche ich wohl nicht, denn es wird ja im Buch schon gekocht.

Beim Sachbuch, dem Kalender, war es so, dass der Lektor und ich nach den Quellen von Fotos und Texten fahnden mussten.

Jetzt habe ich also noch Zeit für weitere gründliche Überarbeitungen.
Dann kommt das E-Book dran.

Montag, 9. Juli 2012

Vertrag ist unterzeichnet-ab die Post!

Trotz der Pause, die zwangsläufig eingetreten ist, gelang es mir, noch 300 Seiten des neuen Romans zu überarbeiten. (wiederholt) Heute dann habe ich zwei der Exemplare des Vertrages zu "Die Köchin und der Kardinal" unterzeichnet und werde sie nachher von der Stadt aus wegschicken. Dabei habe ich auf einen Fehler im Vertragswerk hingewiesen, die Lizenzen betreffend und um Überprüfung der Frage gebeten, ob der Abgabetermin nicht noch bis Ende August hinausgeschoben werden könnte. Normalerweise sei das  schwierig, da sich sonst der Veröffentlichungsternmin verschiebe-der liegt im Frühjahr/Sommer 2013. Bei meinem Tempo schaffe ich es natürlich, bis zum 1. August noch 100 Seiten zu überarbeiten.

Sonntag, 1. Juli 2012

Hitzereisen, der Vertrag und das E-Book

Ja, genau, eigentlich habe ich ja auch meinen Jahresurlaub abzufeiern. Das ist jetzt zwei Mal gelungen, einmal in Bodman am Bodensee, am Freitag und Samstag bis ins Fränkische hinein bei 30-34°. Die Kocherstadt Aalen ist außerordentlich gastfreundlich und hat ein Flair, das sich andere, baulisch schönere Städte nur wünschen könnten. Über den Spion, unter dem wir unseren Schweinebraten aßen, das römische Museum und den Dichter Schubart habe ich schon mal einen Bericht verfasst, den ich noch in den "Orten zum Reinschmecken" veröffentlichen werde.
Der "Spion" von Aalen


Ehrlich gesagt, war die hochgepriesene Touristenstadt Dinkelsbühl dagegen eine Enttäuschung. Ständig wurde man fast überfahren, in den malerischen Gassen und auf den schönen Plätzen war es irgendwie tot. Nur die Kirschen platzten fast vor


Dinkelsbü
Leben und Süße! Das heißeste war die Nacht in der Audi-Ingolstadt. Bei tropischen Temperaturen zogen Unmassen von Abiturienten im Anzug, weiß- oder buntgekleidete Mädchen, immer allein oder zu zweit oder in der Gruppe herum, immer auf der Suche nach einem Bier jenseits der 23-Uhr-Grenze. Die neue bayerische Biergartenverordnung hat sich nämlich durchgesetzt. Dazu kamen Nachtwächter-Führungen mit einem ellenlangen Schwanz von Leuten hinter sich und hupende Autokorsos, obwohl die Europameisterschaft doch schon den Bach hinabgegangen war. Kleine Mädchen feierten Jungesellenabschiede wie in Frankfurt, mit einem Spruch auf dem Rücken: Wir heiraten nicht, wir saufen! Drinnen in den heißen Kneipen durfte man dann die halbe Nacht lang Bier trinken. Schweißtreibend! Nun ja, das zufällig gefundene Hotel war teuer, das Frühstück dagegen exzellent. Auf der Rückfahrt verschlug es uns ins fränkische Seenland, das von Rentnerbands überflutet war. Sehr schön und eine Reise wert: Nördlingen. Es liegt inmitten des Nördlinger Rieses, in das vor Millionen von Jahren ein Meteor einschlug und die Erde um Jahrtausende verdunkelte. 1634 fand hier die Schlacht bei Nördlingen statt, ein Ereignis, das auch eine Rolle in meinem neuen Roman spielt. Durch idyllische Gassen und über schöne Plätze gelangt man zum Münsterplatz. Kulinarisch sollte man sich hier vielleicht auf die althergebrachten bayerischen Spezialitäten wie Schweinshaxe beschränken.
Nördlingen, am Münster

Markt in Nördlingen



Vor der Abfahrt hatte ich übrigens noch in den Briefkasten geschaut und siehe da, es lag ein Verträglein drin! Das habe ich jetzt eingehend geprüft und für nicht schlechter befunden als die übrigen. Jetzt gibt es weniger Belegexemplare, aber 20 Stück waren eigentlich auch zu viel, da stapelt sich noch heute manches, was ich nicht unter die Leute werfen konnte. Ich müsste jetzt also bis 1. August den Rest noch überarbeiten und dann abgeben. Erscheinungstermin: Frühjahr/Sommer 2013, vorläufiger Titel: Die Köchin und der Kardinal. Für das Mörike-E-Book habe ich jetzt eine Antwort vom Literaturarchiv Marbach: Die Nutzungsgebühren für das Mörike-Bild betragen 90 Euro. Es gibt aber noch ein gemeinfreies Foto, das ich ebenfalls nehmen könnte, eine Bleistiftzeinung aus Mörikes jungen Jahren.
Wenn ich den Vertrag unterschreibe, wird sich das E-Book noch etwa um einen Monat hinausschieben. Und Hand aufs Herz: Wer würde einen Verlagsvertrag in die Tonne klopfen? Das ist immer ein weiteres gutes Standbein.