Donnerstag, 23. Februar 2012

Du, lass dich nicht verkabeln!

Gerade könnte ich die Wände hoch und keuzweis an die Decke gehen! Ich drücke auf den Knopf meines CD-Brenners, den ich nie brauche, und es tut sich nichts! Es fehlt auch ein Kabel und es fehlt jede Gebrauchsanleitung und im Netz finde ich auch keine. Dabei habe ich ja gar nicht all die Geräte, die man haben muss: kein Handy, kein DVD, kein Km3, kein iPad, kein iPhone, keinen Kindle, nur Rechner, Monitor, zwei Scanner, eine neue, kleine, kompakte Stereoanlage und das segensreiche digitale Fernsehen. Aber dafür, dass ich jetzt 200 Programme habe, finde ich an manchen Abenden trotzdem kein Programm, das mir gefällt, allenfalls noch bei ZDFneo oder ZDF kultur. Was mich diese Kabelei schon Lebenszeit gekostet hat! Da braucht man Stunden, bevor man irgendwo in einem Forum ein Bild runterladen kann und gibt es dann entnervt auf. Man braucht Stunden, um ein bestimmtes Foto wiederzufinden, das man in seinen Dateien gut sortiert hat. Ständig wechseln die Datenträger, was man heute gekauft hat, ist morgen schon veraltet. Hat man früher an der Tankstelle seinen Sprit bezahlt, muss man heute oft elend lang warten, weil irgendeine Karte nicht funktioniert. Am neuen Computer des Getränkemarktes haben sich die Mitarbeiter monatelang die Zähne ausgebissen. Dabei wäre es doch so einfach, den Preis auf einen Zettel zu schreiben! Das Stärkste war der superneue Golf (150PS), den mir mein Vater mal geschenkt hatte. Das Radio lief und war nicht mehr auszustellen, und ich hätte einen ganzen Abend lang eine dicke Gebrauchsanleitung studieren müssen, um den Wagen überhaupt in Gang zu kriegen! Heute fahre ich einen Wagen, in dem alles klar ist und in den man sich bloß reinsetzen und den Zündschlüpssel betätigen muss, um loszufahren. Ich weiß, dass ich hoffnungslos altmodisch bin. Aber ich will mich nicht weiter verkabeln lassen. Ich will nicht stundenlang am PC sitzen und mir anhören, dass andere gerade Kaffee trinken, nur um dabei zu sein. Dem Computer verdanke ich sehr viel, mein Leben hat sich grundsäätzlich verändert, nicht zuletzt das Schreiben hing immer eng damit zusammen. Und alle diese wunderbaren und segensreichen Funktionen, die ich wirklich brauche, werde ich auch weiterhin nutzen. Aber ich werde jetzt die Kabel, die mich zu erwürgen drohen, vom Hals reißen und sie im hohen Bogen in die Mülltonne schmeißen.

4 Kommentare:

  1. Mach das, liebe Christa. Es gibt nämlich längst kabellose Verbindungen :-P
    Herzlichst, Petra, die sich für solche Fragen und Basteleien Sklaven hält...

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  2. Also, her mit den Sklaven, meldet euch bitte zahlreich!:-)

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  3. Ich verstehe das nur zu gut. Mir treibt diese gigantische Zeitschinderei durch irgendeine dicke Bedienungsanleitung manchmal die Tränen in die Augen - vor Wut!

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  4. Die Sklaven muss man suchen und dann mit gutem Wein und feinem Essen bei Laune halten ;-)

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