Donnerstag, 5. Mai 2011

Leseprobe-ja oder nein?

Gerade sehe ich, dass ich mit meinen Blogeinträgen nicht mehr nachkomme, bin wohl ziemlich von anderen Dingen absorbiert. Warum ich mich jetzt mit Leseproben beschäftige? Weil kürzlich eine Suchanfrage zu einer Leseprobe der "Pilgerin" kam. Von meinem ersten Roman hatte ich eine Leseprobe auf die Homepage gestellt, in Abprache mit demVerlag. Die wollten ja, dass ich "es" überall rausposaune und ordentlich Werbung mache, was ja eigentlich nicht, wie ich heute weiß, meine Aufgabe gewesen wäre. Ob diese Leseprobe jemals jemand gelesen hat, weiß ich nicht. Doch, in der Schreibwerkstatt, ich erinnere mich, hatten sie ein paar gelesen, und eine Autorin schrieb mir, die (grammatikalisch richtige) Folge von zwei, drei "hatte" und "habe" seien stilistisch unschön. Ich selbst lese so gut wie nie Leseproben. In der Buchhandlung stelle ich mich hin und schaue zuerst nach den Titeln, weniger eigentlich nach den Covern. Das heißt, ich schaue insofern auf die Cover, dass ich einheitsgrelle, laut um sich werbende englische Thrillertitel zum Beispiel nicht anrühre. Das Wichtigste: der Klappentext. Dann schaue ich noch die erste Seite an, ob mir der Stil gefällt und irgendetwas mein Interesse weckt.Ich komme nicht auf die Idee, eine Leseprobe von dem Buch zu suchen. Vielleicht muss man das, wenn man ein Buch im Internet kauft, da kann man ja nicht reinschauen oder nur bei Googlebooks, was ja auch wieder so eine Sache ist. Dann habe ich gestern Abend mal die ersten Seiten der "Pilgerin" durchgelesen. Ja, die könnte ich als Leseprobe reinstellen, aber ich verspeche mir nichts davon. Die Leute, die meinen Blog besuchen, wollen in der Regel keine Bücher kaufen, sondern meine Entwicklung als Autorin verfolgen, sich vielleicht ein paar Tipps und Tricks abschauen. Wobei durchaus auch nach Marderabwehr, Holzameisen, Gedichten usw. gesucht wird. Diejenigen, die meinen zweiten Blog "Orte zum Reinschmecken" besuchen, halten Ausschau nach Kirschen, Spargel, dem Weltulturerbe Maulbronn oder anderen exponierten Orten.

7 Kommentare:

  1. Ich mag Leseproben. Cover, Titel, Klappentext sind heute zwar immer noch wichtig, aber ich bin damit als Leser und Käufer so oft auf die Nase gefallen, daß ich inzwischen gern die Leseprobe entscheiden lasse. Da hat sich bei mir auch was verändert: Früher bin ich viel mehr in der Buchhandlung stöbern gegangen, in letzter Zeit komme ich oft vorinformiert durchs Internet zu meinem Lieblingsbuchhändler. (Dem bleibe ich allerdings treu.) Und im Netz weiß ich es sehr zu schätzen, wenn ich schon mal schmulen kann, wenn ich angefüttert oder manchmal auch gewarnt werde.

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  2. Das schützt natürlich vor unliebsamen Überraschungen. Ich mache es gerade umgekehrt: Wenn ich ein Buch gelesen habe, schaue ich nach Rezensionen-und finde mich in meinem Urteil oft bestätigt.

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  3. Liebe Christa,

    Untersuchungen zeigen, dass heutzutage (korrigierte, satzreife) Leseproben absolut unverzichtbar sind: weil 1. immer mehr Menschen online kaufen und 2. immer weniger Bücher Titel tatsächlich in den Kettenbuchhandlungen ausliegen. Leseproben sollten aber primär ganz zentral vom Verlag auf dessen Website und bei den entsprechenden Onlinehändlern eingestellt werden. Vertut der Verlag die Chance (machen leider viele), kann man das bei Amazon auch selbst machen - und natürlich zentral und leicht findbar bei sich. GERADE weil du ja ein Trendthema bearbeitest, unter dessen Label mittlerweile alles verkauft wird, könnte eine Leseprobe Unterscheidung im Genre historischer Roman bringen!

    Ich selbst kaufe auch nur noch nach Leseprobe - ich bin schon zu oft mit Zufalls- oder Empfehlungskäufen hereingefallen. Und ich lese ja auch in der Buchhandlung Bücher an. Trotz absolutem Nischenthema wurde meine (unlektorierte) Vorableseprobe zum Nijinsky (http://issuu.com/scrivana/docs/nijinsky) bereits knapp 500 mal gelesen - die Leute suchen nach so etwas!

    Weißt du, es geht ja nicht darum, aus zufälligen Google-Abfragen zufällige Interessen hrausinterpretieren zu wollen - du bist es, die mit dem Blog die Menschen lenkt, eines Tages genau das abzufragen, was du selbst für wichtig erachtest. Erst wenn eine Leseprobe vorhanden und entsprechend beworben wird, kann der Algorithmus von Google auch die Wortkombination dazu errechnen.

    Es ist schön, über Autoren und ihr Schreiben zu lesen - aber noch schöner ist es, wenn man auch ihren Stil kennenlernen kann!

    Herzlichst,
    Petra

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  4. Ich glaube, ihr habt mich überzeugt!:-) Deine Leseprobe hatte ich ja gelesen, Petra. Hab sie mir jetzt noch mal gespeichert
    und werde mich demnächst eingehender mit dem Thema befassen.
    Herzlichst
    Christa

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  5. Ich mache es beim Kauf wie du, Christa. Titel lesen, Klappentext lesen und im Buch rumschnüffeln. Eine Leseprobe habe ich noch nie gelesen.
    Naja...
    Gruß Annette

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  6. Wär gut, wenn man dazu noch mehr Meinungen hören könnte ...
    Grüße
    Christa

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  7. @Anette Weber
    "Im Buch rumschnüffeln" - ist das nicht "in einer Leseprobe herumschnüffeln", wenn ich das Buch nicht in Händen halten kann?

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