Mittwoch, 1. September 2010

September-ein Neuanfang

Der September ist auch bei mir ein Monat, auf den ich mit Spannung blicke.
Einerseits ist da noch diese spinnwebfeine Nostalgie, tauchen Bilder vor mir auf von Kürbissen, Kamille und Klatschmohn am Wegrand und Rilkes Worte
"...wer jetzt kein Haus hat, baut auch keines mehr, wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, und lesen, lange Briefe schreiben."
Es ist ein Abschied, aber in jedem Ende ist ein Anfang enthalten. Was geht denn eigentlich zu Ende? Ich glaube, die Ära des Stapelschreibens geht zu Ende. Nicht, dass meine Bücher nie mehr auf einem Stapel liegen oder in die Regale der Buchhandlungen eingereiht sein sollten. Aber in Zukunft werde ich mich darüber freuen, meine kleinen Werke in den regionalen Abteilungen zu sehen. Oder auch mal gar nicht. Ich bin immer wieder ein wenig entsetzt, wie austauschbar die Bücher auf dem Stapel sind. Und ich selbst bin da genauso grausam: Gestern habe ich die Bücher, die ich gewiss nie mehr lesen werde, aus meinem Regal genommen, um Platz für Neues zu schaffen. Mit dem Lesen ging es mir danach gar nicht gut: Es waren neue Krimis hereingekommen (aus dem Bücherei-Flohmarkt), aber der einzige, den ich lesen konnte, war einer von Agatha Christie (Die Schneewittchen-Party). Ausgelesen, erstmal, aber noch lange nicht ausgeschrieben. Ich möchte in diesem Monat Kurzgeschichten, Erzählungen und szenische Skizzen schreiben, über historische und literarische Persönlichkeiten.
Der Anfang ist schon konzipiert: Der berühmte Astronom Johannes Kepler aus Weil der Stadt (hier in der Nähe) und der Hexenprozess gegen seine Mutter. Jetzt bin ich gespannt, ob vom Verlag eine Antwort kommt. Das ist fast spannender als ein Krimi.

5 Kommentare:

  1. Meine Glückwünsche, liebe Christa!
    Und wie du sagst, ist das keine Entscheidung gegen Stapel, denn es gibt noch genügend feine Buchhandlungen, die ganz andere Stapel bilden, als wir das gewohnt sind.
    Jedenfalls merkt man deinen Beiträgen an, dass du vor Begeisterung und Kreativität nur so sprühst und so wünsche ich dir einen fruchtbaren Ernteherbst und einen arbeitsreichen Winter!
    Herzlichst,
    Petra (im Sommerland: 25 Grad, Freunde im Süden stöhnen über fast 40 Grad)

    AntwortenLöschen
  2. Danke, liebe Petra, du hast mich ja auch immer wieder unterstützt.
    Ja, hier ist es auch fast schon ein wenig herbstlich.
    Christa

    AntwortenLöschen
  3. Keppler, Hexenprozess, Weil der Stadt ... Spannend! Toll, dass du so ein Thema gefunden hast. Da freut man sich endlich einmal wieder auf eine historische Geschichte! Viel Spaß beim Schreiben!

    AntwortenLöschen
  4. @Matthias: Die Geschichte war mir schon lange geläufig-ich stieß
    während meines Romans über den Dreißigjährigen Krieg darauf. Da brannten mehr Hexen als je zuvor. Für Keplers Mutter ging es glimpflich aus, aber sie starb trotzdem ein Jahr später.
    Bei meinen Recherchen stoße ich auf so viele spannende Geschichten, dass ich gar nicht nachkommen würde, wollte ich sie alle verwerten ...
    Christa

    AntwortenLöschen
  5. P.S.: Ich habevor ein paar Jahren den "Hexenhammer" von Sprenger und Insistoris gelesen, das Buch der Inquisition. Ein grausiger Hammer! Und Grimmelshausen.

    AntwortenLöschen

Mit Ihrem Kommentar erkennen sie die Datenschutzerklärung dieses Blogs an.(Oben in der Navigationsleiste)