Im Pressebericht vom Börsenverein des deutschen Buchhandels (September 2010 für die Buchmesse) werden Trends für den Buchmarkt aufgezeigt. Offensichtlich wird, allen Unkenrufen zum Trotz, immer noch gelesen, Lesen ist eine der liebsten Freizeitbeschäftigungen der Deuschen, und das wird sich sicher auch auf die Dauer nicht ändern. Die Belletristik und Ratgeber haben demnach zugelegt, immer auf den Umsatz bezogen, Sachbücher, zunehmend politisch, etwas abgenommen. Seit den Bestsellern von Frank Schätzing und Dan Brown "Das verlorene Symbol" und "Limit"ist nach wie vor Spannung gefragt: Krimis scheinen Dauerbrenner zu sein! Daneben ist die Fantasy am Kommen, wie ich es auch schon in den Buchhandlungen gesehen habe. War die, vor J.B. Rowling, nicht schon mal totgesagt? Bei den Ratgebern mit ihren Themen Essen, Gesundheit und Lebenshilfe ist das Kochbuch weiterhin am stärksten im Aufwind. Ach ja, und das Geschichtsinteresse schwindet, dabei werden die historischen Romane nicht mal mehr erwähnt. Wie sagte mir ein Freund vor einiger Zeit? Wer weiß, ob dieses totgesagte Genre sich nicht wieder erhebt wie eine Bremse, nachdem man sie erwischt zu haben glaubte.
Was kann nun ein Autor, der bereits mehrere Bücher veröffentlich hat, daraus für Schlüsse ziehen? Soll er jetzt Krimis, Fantasy und Kochbücher schreiben, weil dafür ein gesellschaftliches Interesse besteht? Ich selbst lese ja sehr gerne Krimis, Kochbücher brauche ich weniger zum Kochen, eher zur Recherche. Dazu ein Beispiel: Kürzlich suchte ich ein fränkisches Kochbuch und konnte es weder in kleinen noch in großen Buchhandlungen finden. Ich durfte es bestellen, und es wurde mir kostenlos drei Städte weiter geliefert. Sie sind sehr schön, dabei preiswert, gut bebildert und sicher gut für mein anderes Projekt zu verwerten. Meine historischen Romane hatten immer auch einen Touch von Krimi, manchmal sogar Fantasy und Kochbuch. Reiseliteratur gehört sicher zu den Ratgebern und wurde nicht besonders hevorgehoben. Genremix geht nicht, hat es geheißen, die Leser wollen reines Genre. Im Klappentext des Spiegel-Bestsellers von P.D. James steht, die Autorin gehe abermals weit über das Niveau des Detektivromans hinaus, ohne die Konventionen des Genres selbst zu verletzen. Das liest sich auch gut zur Beruhigung und vor dem Einschlafen, ohne allerdings den Nachtschlaf zu rauben.
Mein Fazit aus diesen Trendmeldungen: Ich bin als Leserin immer selbst drin im Trend, mache mir also mein eigenes Bett. Mein Haupttrend war immer, Historie und Krimi zu schreiben. Letzter Stand dazu: Inzwischen habe ich drei krimimäßige Plots auseinandergedröselt und dabei ist ein neuer hinzugekommen, den ich jetzt im Kopf herumtrage und ihn weiterentwickle.
Agenturen lehnen nicht umsonst immer wieder Kochbuch-Manuskripte ab. Wie viele anderen Ratgeber auch entsteht so etwas nämlich meist als Auftragsware, die großen Kochbuchverlage arbeiten sogar mit eigenen festen Redaktionen.
AntwortenLöschenNicht alles, was als Trend erscheint, sit auch einer für Autoren.
Herzlichst,
Petra
Verstehe, ein Hotel-und Restaurantführer kann demnach auch ein Auftrag sein. Und Kochbücher gibt es ja wirklich so viele, dass ich noch nie auf den Gedanken gekommen bin, eins zu schreiben.
AntwortenLöschenHerzlichst
Christa
Kochbücher sättigen also nicht nur den Menschen, sondern auch den Markt. ;)
AntwortenLöschenWie sieht es dann mit Diätbüchern aus? Die Deutschen werden doch angeblich immer dicker? Aber vermutlich wegen der tausend Diäten, die alle nur JoJo spielen. ;)
Gruß Heinrich
Die Diätbücher waren immer sehr gefragt, lieber Heinrich, ich erinnere mich sehr gut auch an die Brigitte-Diät, die in der Zeitschrift pünktlich jedes Jahr Anfang Januar erschien, später als Buch. Ich hatte damals sogar die Rezepte gesammelt und auch nachgekocht, was nicht unbedingt so gut ankam im Familienkreis (Mit Reis gefüllte Tomaten, zum Beispiel).
AntwortenLöschenJa, Diätbücher sind das Alibi für die Kochbücher, die Schweinebraten, blauen Zipfel,
Maultaschen, Reutlinger Kalbspasteten und Labskaus im Norden und vieles, vieles mehr dem Schlemmer bieten. Mittelmeerküche und asiatische Wokgerichte (Basis Gemüse, Reis, Pasta ohne fette Soßen und mit wenig Fleisch) würden den Bäuchen schon helfen, denke ich. Ich selbst habe nur ein Wämpchen, obwohl ich so ziemlich alles esse. Wer zu Wampen und Speckröllchen neigt, sollte sich die regionalen (fränkischen, schwäbischen, elsässischen usw.) Küchen nicht reinziehen,
sondern auch mal vom Computertisch aufstehen und sich in der Welt bewegen!:-)
Ist es nicht so, dass man fragen könnte, ein Volk fragen könnte: Zeige mir, was du liest und ich sage dir, wer du bist?
Christa
Liebe Christa,
AntwortenLöschenja, die Brigitte Diät kenne ich auch! Das war die erste Diät, die ich ausprobiert habe. Sie wäre eine der sehr guten Ernährungsweisen, wenn man sie NICHT als Diät bezeichnen würde. Das Wort Diät ist Schuld daran, dass viele Menschen sich nur ein paar Wochen danach richten, und dann ist die Diät beendet, sie fallen in alte Gewohnheiten und habe ihre Ernährung nicht "umgestellt".
Der Kopf darf das Wort DIÄT gar nicht kennen!
Ich kämpfe seit meiner Geburt mit Übergewicht. Theoretisch weiß ich genau Becheid, aber praktisch spiele ich auch JoJo.
Leider "fresse" ich sowohl aus Frust als auch bei Freude. Das ist doppelt ärgerlich. Auch seit ich nicht mehr rauche, ist das Naschen immer noch Ersatzbefriedigung.
Ich schreibe das nicht, weil ich nun öffentlich eine Therapie machen will, sondern einfach nur, um nicht als "Besserwisser" über so ein Thema zu schreiben.
Ich weiß, dass man alles von Asien über Elsass bis Nordseeküste essen darf, wenn nicht einseitig und zu viel verschlungen wird. ;)
Aber abschließend noch eine Anmerkung zu den Kochbüchern und "Diätrezepten"
Ich bin bei uns für das Einkaufen und Kochen zuständig. Die vielen, kleinen Positionen in den Rezepten, halten mich oft davon ab, sehr abwechselungsreich zu kochen, da das Einkaufen und die Vorratshaltung für mich schwierig ist. Viele Dinge bekommt man nur in 100g und benötigt nur 5g ... usw selbst wenn man Traubenkernö duch ein anders ersetzen darf *mit Zwinker an PvC*
Gruß Heinrich
Nach ihren Worten zu urteilen, lieber Heinrich, fehlt es an Kochbüchern, deren Inhalt nicht dick macht und gleichzeitig nicht diätetisch abschreckt. Mir sausen da Unwörterfetzen wie Slimslow, Wellnessfood, schlemm dich schlank usw. im Kopf herum.
AntwortenLöschenVielleicht: Die besten Rezepte der Welt, von denen Sie garantiert nicht dick werden?
Das ist zu lang, ich weiß. Ha, ich hab's:
Fettauge, sei wachsam!:-)
Christa
Cool :)
AntwortenLöschenNehmen Sie schon Vorbestellungen an?
"Nehmen Sie schon Vorbestellungen an?"
AntwortenLöschenNur, wenn Sie "Achtung, jetzt kommt ein Karton" schreiben und ich es auch vorbestellen darf!:-)