Sonntag, 1. Februar 2009

Das Exposéschreiben

Nachdem ich das Interview mit Philipp Roth angesehen habe - ich habe einmal mit sehr großem Genuss sein Buch "Der menschliche Makel" gelesen - denke ich über das Exposéschreiben im Allgemeinen und im Besonderen nach. Ich glaube, dass viele lernen wollen, wie man das macht, und auch ich habe es erst im Forum von Montsegur gelernt. Bis dahin hatte ich etwa halbseitige
Handlungsskizzen in meiner Kladde. Nun mag man einwenden, dass Literaten wie Roth oder Leo Tolstoi das einfach nicht nötig haben, weil sie die Handlung allmählich entwickeln.
Ich brauche das Exposé, weil ich mich sonst verzettele. Gleichzeitig aber hemmt es mich auch. Die beiden ersten Romane habe ich viel zügiger aufs Papier gebracht als die folgenden. Meine Vorgehensweise ist jetzt so, dass ich ein Kurzexposé erstelle, das auch als Klappentext-Vorlage dient, dann eine längere Handlungskizze und eine Liste der beteiligten Figuren. Das Kapitelexposé macht mir immer noch die größten Schwierigkeiten. Das habe ich jetzt so gelöst: Ich schreibe ein Kapitel, lasse dann den Film weiterlaufen und skizziere das nächste Kapitel. Dann lege ich alles wieder weg und schreibe. Jetzt bin ich an einem Punkt, an dem es so läuft wie in der Anfangsphase. Das heißt, ich habe mich "warmgeschrieben".

2 Kommentare:

  1. Hallo Christa,
    wenn es dich tröstet: ein Tolstoi hat damals noch keine Lektoren in Publikumsverlagen überzeugen müssen und ein Roth ist in einer Position, wo ihm - falls er das nicht kann (aber wer sagt's denn?) - die Agentur liebend gern eins fertigt.

    Das Exposé ist ein reines Marketinginstrument und eben ein notwendiges Übel. Dementsprechend ändert sich aber auch seine Form ständig mit den Werbemoden. Das "richtig" zu lernen, dürfte so schwer sein wie eine PR-Ausbildung.

    Leider ist es in manchen Verlage schon wichtiger als der Text und man hat nur den einen Schuss. Wohl dem, der Hausautor wird und in Reihe schreibt. Da verkauft sich der Text dann mit zwei drei Sätzen...

    Herzlichst,
    Petra - die gerade ein altes Exposé aus der Schublade in modernstes Lektorenmarketingsprech übersetzt ;-)

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  2. Doch, das tröstet mich, Petra.
    Dass es wichtiger als der Text selbst weden kann, merke ich daran, dass ich jetzt schon so lange dran rummache wie an meinen ganzen ersten Manuskripten.-)
    Alles Gute fpr dein Exposé! Meins wurde ja schon vom Agneten abgesegnet.

    Christa

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