Bis heute habe ich neun Bücher veröffentlicht, einschließlich einer Anthologie und eines Kalenders. Und bisher durfte ich, was die Titel betraf, eigentlich auch immer mitreden. Die Cover wurden mir
zumindest von den kleineren Verlagen vorgelegt, bei den ersten zwei habe
ich sie sogar selber ausgesucht. Die vier Cover des größeren Verlages
hätte ich nicht genommen, wenn ich die Wahl gehabt hätte. Erst kürzlich
wurde öffentlich bekannt, dass sie nach rein markttechnischen Gesichtspunkten
ausgewählt wurden. Schon bevor mein erstes Buch herauskam, hatte ich mit
leisem Schaudern diese grün- und rotgekleideten Frauen mit den
abgeschnittenen Köpfen auf den Stapeln liegen sehen, die einen
Wiedererkennungswert für LeserInnen und Buchhändler garantieren sollten.
Man mag darüber denken, was man will und hat auch Verständnis dafür,
wenn ein Verlag kein Risiko eingehen möchte. Aber eins ist klar: Diese
Cover hatten mit dem Inhalt des Buches und mit der jeweiligen dort
dagestellten Frau nichts zu tun! Besonders krass war das bei der "Hure
und der Mönch". Der Titel war von mir, das Cover war etwas lasziv und
entsprach nicht dem Inhalt, der alles andere als pornografisch ist. Es
führte sogar dazu, dass die katholische Kirsche wegen "solcher Bücher"
ihr Imperium Weltbild verkaufen wollte. Schließlich sollte niemand sagen
können, dass sie damit Geld verdiene, gegen das sie am Sonntag von der
Kanzel wettere. Ja, verkaufsfördernd war das ungeheuer! Inzwischen ist
Weltbild bekanntlich in die Insolvenz gegangen, aber nicht wegen der
"erotischen Literatur", sondern wegen eines falschen Managements. Das zeigt
dieser neue Artikel in der
Augsburger Allgemeinen.
Und letztendlich profitieren die mehr als 600 entlassenen Mitarbeiter vom
starken Arm der Kirche, denn keiner von ihnen muss in die
Arbeitslosigleit gehen wie seinerzeit etwa die Schlecker- Frauen. Die
Klappentexte meiner Bücher waren eigentlich immer in Ordnung, nur betonten sie
manchmal zu sehr, dass es eine Liebesgeschichte sei. Natürlich gibt es
meist auch eine Liebesgeschichte, aber ich schreibe keine reinen
Liebesromane und werde es auch niemals tun.
Dass es
nicht einfach ist, ein Cover zu finden, das den Kern eines Romans trifft
und keine Mogelpackung ist, habe ich gestern und heute gemerkt, als ich
in Wikimedia Commons nach gemeinfreien Bildern zu bestimmten
Stichworten gesucht habe. Aber ich bin - zunächst einmal-fündig
geworden. Diese Bilder entsprechen sehr stark dem Inhalt des Romans. Als
Distributor könnte ich mir Xinxii vorstellen, die konvertieren es auf
Wunsch in alle möglichen Shops. Dort habe ich auch eine historische Autorenkollegin entdeckt, bei der ich anfragen könnte. Sich allein dem Riesen Amazon
auszuliefern ist wohl nicht mehr so angesagt. Neobooks habe ich schon
geprüft, da scheint die Bindung an das Forum sehr zeitraubend zu sein. Die
lektorierte Fassung liegt mir vor. Leider ist die Endfassung auf
Diskette gespeichert, so dass ich mir wohl noch ein externes
Diskettenlaufwerk kaufen muss. Konnte ich denn im August 2011 ahnen,
dass ich den Roman einmal selbst herausbringen würde? Hier noch einmal zum
Vergleich das urprüngliche Verlagscover und der Titel. Frage an meine
Blogleser: Welches Cover, welcher Titel könnte am ansprechendsten sein?
Klappentext (von mir):
Als die Blitze eines Unwetters die elterliche Burg treffen und alle
Bewohner töten, beginnt ein schweres Leben für die Tochter einer
verarmten Ritterfamilie. Julia überlebt mit viel Glück und kommt bei
einer Tante in der Stadt unter. Um die junge Frau entspinnt sich ein
Gewirr von Intrigen, und nur durch die Hilfe einer Novizin entkommt sie
einem Giftmord. Was treibt die ungeliebte Tante und die Äbtissin des
Klosters zu ihrem teuflischen Spiel? Zusammen mit dem Stadtschreiber
Wolfram sucht Julia nach der Lösung des Rätsels. Die beiden finden
schließlich eine Spur, die sie zu einem Bischof in Rottenburg führt. Der
spannende Roman spielt im späten Mittelalter zwischen Sulz am Neckar,
Rottenburg, Tübingen und Staufen.
Edit: Es wäre für mich auch kein Problem, mir kostenpflichtige Angebote einzuholen.