Jetzt sollte man aber nicht denken, dass ich den Rotkohl zu meiner Weihnachtspute mit Apfelfüllung serviere. Die Zeiten sind vorbei, und der Weihnachtsputer war ein Gericht, das meine Mutter hervorragend zuzubereiten verstand. Noch besser konnte es mein Schwiegervater, und bei ihm bekam jeder auch nicht nur ein kleines Stück vom Bein, der Rest müsste für die Feiertage reichen, sondern so viel man wollte mitsamt knuspriger Haut, Soße und Rotkohl aus dem Glas. Das ist alles schön für die Erinnerungen, wie der Räucheraal, den es bei uns immer zusammen mit Nordseekrabben und Sild am Heiligabend gab. Diese Weihnachten wollten wir es endlich mal wahrmachen - und einfach weg sein. In eine Stadt fahren, übernachten, essen, wo noch etwas offen hat. In meinem Urlaub nach den Feiertagen wollten mein Sohn und ich auf eine ostfriesische Insel, zum Relaxen, zum Wandern am Strand, egal, bei welchem Wetter. Pustekuchen! Schon vor Wochen saß ich am PC und bekam heiße Ohren, so schnell flitzten die Hotelbuchungen an mir vorbei. Schnell buchen, letzte Gelegenheit! Alle Welt sitzt über die Feiertage auf den Nordseeinseln, geht dort am Strand spazieren und überfüllt die Kneipen. Die Alpen kann man ja sowieso vergessen, und im Schwarzwald wohnen wir ja schon, da, wo andere ihren Weihnachtsurlaub machen. Also müsste, nach langen Jahren, mal wieder ein Flug in die Sonne her (mein letzter fand, glaube ich, 2008 statt, nach Zypern im April). Die Suche dauerte Stunden, Tage. Schon immer träumte ich von einem Wanderurlaub auf Madeira. Im Jahr 2001 feierten wir dort einen Familiengeburtstag. Wir fuhren nach Stuttgart, setzten uns in den Flieger und waren nach vier Stunden dort. Aber tempera mutantur, wie es so schön heißt. Die Zeiten ändern sich, und wir uns mit ihnen. Von Stuttgart geht es nur mit Zwischenlandungen in Barcelona, Lissabon, München oder Düsseldorf und dehnt sich dann auf bis zu 20 Stunden. Man müsste also erstmal in aller Herrgottsfrühe nach Frankfurt fahren, um dort einen Flieger zu erwischen, der immerhin auch noch 6-7 Stunden braucht. Die schönsten Hotels auf Madeira sind inzwischen ausgebucht. Genauso ergeht es mir mit allen anderen Flügen, sei es nach Teneriffa, Istanbul oder Sizilien. Allmählich verstehe ich die Leute, die sich in keinen Flieger setzen. Da hockt man inzwischen so eingezwängt, dass man hinterher Muskelkrämpfe zu beklagen hat. Billig, billiger, am billigsten! So, wie die ganze Geizistgeil-Mentalität. Und so wird es kommen, und so wird es bleiben. An Weihnachten naht sich wieder die Warmfront mit Regen oder gar Sturm, wir werden wegfahren, aber bald wiederkommen, unsere Rituale abhalten und mit den Jungen die Fondue Bourgignonne zelebrieren.
Dienstag, 17. Dezember 2013
Kein Entkommen an Weihnachten!
Jetzt sollte man aber nicht denken, dass ich den Rotkohl zu meiner Weihnachtspute mit Apfelfüllung serviere. Die Zeiten sind vorbei, und der Weihnachtsputer war ein Gericht, das meine Mutter hervorragend zuzubereiten verstand. Noch besser konnte es mein Schwiegervater, und bei ihm bekam jeder auch nicht nur ein kleines Stück vom Bein, der Rest müsste für die Feiertage reichen, sondern so viel man wollte mitsamt knuspriger Haut, Soße und Rotkohl aus dem Glas. Das ist alles schön für die Erinnerungen, wie der Räucheraal, den es bei uns immer zusammen mit Nordseekrabben und Sild am Heiligabend gab. Diese Weihnachten wollten wir es endlich mal wahrmachen - und einfach weg sein. In eine Stadt fahren, übernachten, essen, wo noch etwas offen hat. In meinem Urlaub nach den Feiertagen wollten mein Sohn und ich auf eine ostfriesische Insel, zum Relaxen, zum Wandern am Strand, egal, bei welchem Wetter. Pustekuchen! Schon vor Wochen saß ich am PC und bekam heiße Ohren, so schnell flitzten die Hotelbuchungen an mir vorbei. Schnell buchen, letzte Gelegenheit! Alle Welt sitzt über die Feiertage auf den Nordseeinseln, geht dort am Strand spazieren und überfüllt die Kneipen. Die Alpen kann man ja sowieso vergessen, und im Schwarzwald wohnen wir ja schon, da, wo andere ihren Weihnachtsurlaub machen. Also müsste, nach langen Jahren, mal wieder ein Flug in die Sonne her (mein letzter fand, glaube ich, 2008 statt, nach Zypern im April). Die Suche dauerte Stunden, Tage. Schon immer träumte ich von einem Wanderurlaub auf Madeira. Im Jahr 2001 feierten wir dort einen Familiengeburtstag. Wir fuhren nach Stuttgart, setzten uns in den Flieger und waren nach vier Stunden dort. Aber tempera mutantur, wie es so schön heißt. Die Zeiten ändern sich, und wir uns mit ihnen. Von Stuttgart geht es nur mit Zwischenlandungen in Barcelona, Lissabon, München oder Düsseldorf und dehnt sich dann auf bis zu 20 Stunden. Man müsste also erstmal in aller Herrgottsfrühe nach Frankfurt fahren, um dort einen Flieger zu erwischen, der immerhin auch noch 6-7 Stunden braucht. Die schönsten Hotels auf Madeira sind inzwischen ausgebucht. Genauso ergeht es mir mit allen anderen Flügen, sei es nach Teneriffa, Istanbul oder Sizilien. Allmählich verstehe ich die Leute, die sich in keinen Flieger setzen. Da hockt man inzwischen so eingezwängt, dass man hinterher Muskelkrämpfe zu beklagen hat. Billig, billiger, am billigsten! So, wie die ganze Geizistgeil-Mentalität. Und so wird es kommen, und so wird es bleiben. An Weihnachten naht sich wieder die Warmfront mit Regen oder gar Sturm, wir werden wegfahren, aber bald wiederkommen, unsere Rituale abhalten und mit den Jungen die Fondue Bourgignonne zelebrieren.
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Vielleicht versuchst du es mal bei uns im Teutoburger Wald. Da ist es echt noch einsam!
AntwortenLöschenDen Teutoburger Wald kenne ich aus dem Fernsehen, da müssen wir wirklich mal hin. Nachdem ja nun im Schwarzwald der Naturpark kommt und dann noch mehr Massen anziehen wird ...
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