Donnerstag, 19. April 2012

Meine Print-Bücher versus ebooks

Wenn jemand, der gern schreibt und gern veröffentlichen würde, denkt, das Warten auf die Antworten der Verlage sei nach dem ersten oder spätestens nach dem sechsten Roman zuende, der hat sich getäuscht. Ich habe jetzt eine Überarbeitung der "Köchin" hinter mir und warte zusammen mit meinem Agenten auf die Zusage des Verlages. Eigentlich hätte diese Zusage schon vor einem halben Jahr erteilt werden können, aber da wusste ich noch nicht, wie lange ich brauche. Das wäre nun für die ebookvertreter ein gefundenes Fressen zu sagen: Wenn du dein eigenes ebook herstellst, bist du niemandem mehr ausgeliefert, musst nicht mehr warten und verdienst auch noch mehr. Ich möchte meine Entscheidung für das Printbook noch mal kurz zusammenfassen. Ganz, ganz subjektiv.

Ich liebe gedruckte Bücher.
Ich liebe es, meine Bücher in den Buchhandlungen zu sehen.
Ich mag es, wenn sich ein Lektor, den mir der Verlag kostenlos stellt, so intensiv mit meinem Werk auseinandersetzt.
Ich bin inzwischen daran gewöhnt, mehr als eine bestimmte Menge Bücher zu verkaufen.
Ein Verlag ist eine Größe, mit der im Hintergrund ich relativ unbesorgt schreiben kann.
Mein Agent ist die zuverlässigste Größe für mein Schreiben seit Jahren. Im Zusammenspiel mit ihm kann ich neue Ideen entwickeln, die haargenau auf mich zugeschnitten sind.
Als Nicht-Selbstvermarkterin, die ich nun mal bin, bleiben mir zusätzliche Nackenverspannungen, ausgelöst durch stundenlanges Sitzen am PC, erspart.
Mein Verlag stellt ebooks meiner Bücher her, wenn er das für gut erachtet.
Ich bin froh, wenn ich schreiben kann, ohne mich noch um andere Dinge kümmern zu müssen.
Wenn ich selber eboks herstellen würde, hätten die Plattformen es noch leichter, Kopien davon herzustellen und sie zum illegalen Download bereit zu halten.

Ich bin und bleibe eine hoffnungslose Romantikerin, die sich gern mit Büchern umgibt und einen Kindle nur für die Reise und für unterwegs brauchen könnte. Was die Entwicklung der ebooks betrifft, warte ich erst mal noch ab, bevor ich mir ein Urteil darüber erlauben kann.


2 Kommentare:

  1. Liebe Christa,
    du hast wunderschön und knackig beschrieben, wie die ideale Verlagsautorin aussieht. Das wird in der Diskussion um die ganzen Hypes nämlich immer gern verschwiegen - man muss der Typ für das ein oder andere sein, man kann sich nicht selbst völlig umbiegen. Du zeigst den Unterschied sehr schön - als Self Publisher muss man nicht nur sich selbst vermarkten können, man muss auch Spaß dran haben, sonst wird das nichts.
    Deshalb bin ich der Meinung, dass es immer beides geben wird: Papier und E und Verlagsautoren und Selfpublisher, wobei sich letzteres auch immer mehr mischt. Denn das eine schließt das andere ja nicht aus.
    Herzlichst,
    Petra

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  2. Das hast du jetzt auch wunderschön, kurz und knackig kommentiert, Petra. Und wegen einer möglichen Vermischung spickle ich auch immer wieder bei den anderen rein, so bald ich Zeit habe.

    Herzlichst
    Christa

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