Dienstag, 3. Januar 2012

Leben an den Schauplätzen

An Silvester, nach dem dreifachen großen Knallen, waren wir noch in die Dorfkneipe im Schwarzwald eingeladen worden. Das war ein merkwürdiges, aber auch ein gutes Gefühl.
Denn diese Kneipe ist der Schauplatz meines Krimis, der nicht angenommen wurde. Er wäre sicher auch nicht angenommen worden, wenn er in Hamburg oder Buenos Aires gespielt hätte. Ich habe jetzt beschlossen, meine Romane, die keiner haben will und auch die, die jemand haben will, einfach zu leben. Während in den letzten Tagen der Regen vom Himmel fiel, als hätten wir darum gebeten, bin ich vom Schwarzwald nach Paris gereist. Dabei kamen viele Erinnerungen hoch-von der Zwiebelsuppe bei Michel, der Nacht im Freien bei Fontainebleau, den Malern von Sacre Coeur und vor allem vom Louvre. Säle voller feinstem Geschirr, unendlich viele Gemälde und schließlich die Mona Lisa. Ich durfte mit Ludwig XIII. und Kardinal Richelieu an der Tafel des Jagdschlosses im Wald von Versailles speisen und werde das Leben am Hof kennenlernen. Dann geht es wieder zurück an den Oberrhein, wo sich das Drama immer mehr zuspitzen wird. So werde ich den Winter gut und abwechslungsreich verbringen. Und wenn ich einmal denke, ich hätte nur davon geträumt, Bücher geschrieben zu haben, dann werde ich mich an diese Träume liebend gern erinnern.

2 Kommentare:

  1. Du schreibst: "Ich habe jetzt beschlossen, meine Romane, die keiner haben will und auch die, die jemand haben will, einfach zu leben."

    Heiliger Himmel, das wäre bei mir brandgefährlich :-) Aber die Idee gefällt mir trotzdem.

    Liebe Grüsse und alles, alles Gute beim Leben deiner Romane (lass einfach das Sterben aus, gell?)

    Alice

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  2. Oh, Alice, einen Krimi mit richtigen Toten zu leben, daran habe ich ganz vergessen zu denken ...:-) Man kann ja aus den gelebten Romanen wieder auftauchen wie aus einem Film oder einem Traum, auch wenn es Tote gibt.

    Liebe Grüße in die Schweiz
    Christa

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