Gestern war ein Brief meines Kalender-Verlages im Kasten. Nanu, zum Kalender kann sich doch noch niemand äußern? Er war von einem Biogärtner, der im Verlagsprospekt von den Holzameisen und dem Rosenrost gelesen hat und mir nun weitere Produkte anbieten wollte. So kann's gehen, und möglicherweise ist die "Zielgruppe" für diesen Kalender größer, als ich bisher dachte. Ich werde dann künftig beim Wandern und Reisen immer ein Exemplar dabeihaben, um es den Leuten zu zeigen.:-)
Warum soll ich es nicht machen wie weiland Heinrich Hansjakob? Der hatte für jeden Aspekt seines Schaffens einen eigenen Verlag, bis hin zu Herder in Freiburg für theologische Schriften. Kürzlich habe ich über die Verfalldaten von Autoren sinniert, heute könnte ich mal über die von meinen Büchern nachdenken. Das erste "verfiel" nach drei bis vier Jahren, das zweite ist ein
langsamer Longseller, bis jetzt noch ohne Verfallsdatum. Nr. drei und vier haben ein Haltbarkeitsdatum von exakt neun Monaten. Die Anthologie ist offen konzipiert. Ich habe einmal gehört, dass man nicht nur bei Geldanlagen auf die Mischform achten sollte. So wird es auch bei mir eine solche Mischform geben. Hansjakob war bescheiden, er pries seine Bücher nicht an und stellte sich eher unter andere als darüber. Trotzdem freute er sich, wenn er auf seine Bücher angesprochen wurde. Wenn ich so die neueren Buchbesprechungen über ihn sehe, ist er eigentlich ein fast schon vergessener Bestsellerautor. Und ich selbst glaube und weiß inzwischen, dass ich nicht auf den "großen Wurf" warte, sondern meine eigenen Brötchen backen werde.
Hier noch Verantstaltungshinweise und Hinweise auf Museen und Gedenkstätten für den Schriftsteller.
Liebe Christa,
AntwortenLöschenAls eine, die in einer "Hansjakob-Schule" Schreiben und Lesen gelernt hat, gebe ich zu bedenken, dass seine Methode vom Licht unterm Scheffel und stillen Schreiben in der Mediengesellschaft leider nicht mehr funktioniert. Der Marktkorb mit den Verlagen jedoch schon, am besten sogar, wenn sie sich gegenseitig ergänzen oder sich ein roter Faden durchzieht, wo man mit dem einen Teilchen das andere bewerben kann.
Was den anderen Marktkorb betrifft: Gerade bei Sachtexten wirst du immer Zuschriften von Menschen bekommen, die sich interessiert zeigen, aber irgendetwas von DIR wollen - nämlich Geld mit dir verdienen, Werbung über dich kostenlos ergattern. Mein härtetes Erlebnis diesbezüglich war ein angeblicher Nachfahr vom Fußnägelbeschneider des Kaisers von China (ernsthaft!), der mich als Partnerin für irgendwelche zwielichtigen Einweihungsseminare gewinnen wollte.
Ich sollte kostenlos lesen und sprechen und ihm dafür honorarfrei die PR machen. Klar doch. Später fand ich heraus, dass der Kerl systematisch weibliche Autorinnen abzugrapschen versuchte, die auch nur irgendwie was Spirituelles geschrieben hatten (mein Buch über Schwarze Madonnen). Bei mir landete er in Ablage P. ;-)
Ich wünsch dir möglichst wenig solcher Zuschriften.
Herzlichst,
Petra
Liebe Petra,
AntwortenLöschenda muss ich mal überlegen, was ich schon so als Zuschrift bekommen habe. Beim ersten war es eine Einladung in ein Hotel in Gran Canaria, da sollte ich jeden Abend den Gästen vorlesen, für Kost und Logis umme. Flug usw. hätte ich selber zahlen müssen. Da ich solchen Urlaub auch nicht gebucht hätte, habe ich die Einladung abgelegt. Sonst kamen wohl auch Kontaktwünsche, Erfahrungsaustausch, aber dafür sollte ich dann auch das Buch desjenigen kaufen. Ganz zu schweigen von der Weihnachtstombola, zu der meine Bücherspende gebraucht wurde. Der Eingang der Sendung wurde noch nicht mal bestätigt! Nie wieder!, habe ich mir geschworen, und so ist auch das letzte Schreiben sofort im Papierkorb gelandet.
ch mach die Augen auf!
Herzlichst
Christa