Jetzt ist unser Kreis Calw auch ein Hotspot geworden, neben Pforzheim, Karlsruhe und weiteren Städten und Kreisen in Baden-Württemberg. Unsere Nachbarländer und viele Millionen Menschen haben das ja schon erlebt. Man weiß nie, wie es dazu kam, aber ich las in der Zeitung, dass der Oberbürgermeister unserer Nachbarstadt Nagold erschrocken war, wie viele Leute sich kürzlich beim "Weihnachtsbaumleuchten" und der langen Einkaufsnacht in den Geschäften drängten. Darüber hinaus gibt es neue Infektionen in Altenheimen der Umgebung. Für uns ändert sich nicht viel, selbst wenn eine nächtliche Ausgangssperre kommt. Wir gehen nachts schon lange nicht mehr aus. Das Leben hat sich in einem bestimmten Rhythmus eingespielt und umfasst in der Regel so 20 bis 30 Quadratkilometer Stadt und Land. Man ist enger zusammengerückt, redet mit Nachbarn und alten Bekannten, und auch Weihnachten wird kaum anders verlaufen als sonst. Ich habe mir ein Adventssträußchen aus dem Garten zusammengebastelt, aus Edeltannenzweigen, Kirschlorbeerblättern und Hagebutten, und noch ein paar mattrote Kugeln und Silbersterne drangehängt. Kerzen in einer Schale drapiert. November und Dezember waren schon immer Monate, in denen ich mich mehr zu Hause aufhielt als anderswo. Ich pendle zwischen meinem Wohnort, dem Supermarkt und dem Ort, an dem mein Partner wohnt. Doch so wie im Frühling, im Sommer und im Herbst zu wandern, Fahrrad zu fahren, irgendwo eine Kleinigkeit zu essen oder einen Kaffee zu trinken - das vermisse ich schon. Die Natur noch mehr als die Kultur, denn letztere kann ich auch digital oder beim Bücherlesen erleben. Gute Filme sehen. Einige unserer besten Sendungen sind manchmal die von Markus Lanz. Und inzwischen sind die Städte schon wieder geisterhaft leer, wie ich kürzlich zusammen mit meinem Zahnarzt feststellte.
Ursprünglich hatte ich richtig Angst vor diesem Corona-Winter. Jetzt ist er da, und ich weiß, dass es für alle hart ist. Für viele extrem. Doch weil dieser Winter da ist, habe ich auch keine Angst mehr. Die Pandemie ist Alltag geworden, so war es stellenweise auch im Krieg. Wie man dem entgegensteuern kann, indem man rausgeht und sozusagen einen anderen Blick auf seine Umgebung wirft, hat Petra van Cronenburg vor ein paar Tagen in ihrem Blog beschrieben. Schönheit. Der andere Blick
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