Samstag, 24. August 2024

Das alte Tübingen - immer wieder neu!

 Vor ein paar Tagen haben wir mal wieder die Universitätsstadt Tübingen besucht. Dort habe ich studiert und den ganzen Flair der 70er Jahre kennengelernt, einschließlich der politischen Kämpfe gegen den Krieg in Vietnam und den "Muff aus tausend Jahren". Das erste mal war ich hier auf Klassenfahrt ein Jahr vor dem Abitur, und wir haben alles angeschaut, einschließlich des Schlosses und der Wurmlinger Kapelle. Vorher ein Besuch in Stuttgart mit Fernsehturm, nachher im Wasserturm bei Konstanz, daer als Jugendherberge ausgebaut ist. Nach dem  Studienabschluss zogen mein Mann und ich dann in den Schwarzwald, wo ich heute noch nahe einer Kleinstadt lebe.

Kastanienallee im Februar 2023
Seit mehr als 20 Jahren ist Tübingen auch Handlungsort einiger meiner Bücher. Beim Mörike-Roman, beim historischen Krimi und den beiden Schwarzwaldkrimis. Und auch im neuen historischen Krimi "Tod im Glaswald" spielt Tübingen eine größere Rolle. Die Stadt ist mir wieder näher gekommen, weil sie an allen Ecken Kultur ausstrahlt. Natürlich ist vieles verschwunden, zum Beispiel zwei der Osiander-Läden. Der Gebrauchtwarenhändler an der Krummen Brücke mit seinen Büchern und CDs, den wir viele Jahre kannten, macht jetzt dicht und geht in Rente. Den Rimpo gibt es noch und die Antiquariate. Alle geistigen Größen, Philipp Melanchthon, Hermann Hesse, Eduard Mörike, Friedrich Hölderlin und Ernst Bloch waren hier. Die Tangente Jour, die schönen kleinen Biergärten nahe der Ammer sind noch da und bleiben es vermutlich. Als wir zurück zum Parkplatz am Haagtor schlenderten, sah ich einen Mann versteckt an einem Brunnen neben dem Bach sitzen. Mein Partner stoppte und unterhielt sich mit ihm, und plötzlich ertönte ein lautes Lachen. Ich ging zurück und erfuhr, dass der Mann über eine Frau lachte, die ihren Wagen nicht mehr gefunden hatte, was ihn an seine Mutter erinnerte. So wie er dasaß, erinnerte er mich irgendwie an Knulp, den Landstreicher  in Hesses Romanen. Er schwang sich dann auf sein Rad und sauste davon. Tübingen ist immer eine Reise wert, und irgendetwas kann man immer erleben..

Ammergasse

Der kleine Laden an der Krummen Brücke
Stocherkähne auf dem Neckar und am Hölderlinturm





Das Haus in der Neckarasse 2, in dem Mörike Kaffee getrunken und auf das Getriebe unter sich geschaut hat


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