Dienstag, 25. Juni 2024

Unser Egenhauser Kapf


 


Normalerweise sollte man ja nicht über Paradiese schreiben, weil dann die Massen kommen und es womöglich zerstören. Das Stückchen Erde, von dem ich erzählen will, ist aber schon so bekannt, dass ich damit keine Geheimnisse preisgebe. Den Egenhauser Kapf kenne ich schon seit ca. 45 Jahren. Als ich von Freiburg in den nördlichen Schwarzwald zog, war der Kapf ein ziemlich dicht bewaldetes Gebiet, das schon damals unter Naturschutz stand. Der Untergrund besteht aus Muschelkalk, und das brachte schon immer selten gewordene Pflanzen, Schmetterlinge, Vögel und Insekten hervor. Unzählige Spaziergänge und Wanderungen verbinde ich damit, und immer ist der Ausblick auf Egenhausen und den Schwarzwald einmalig. 

Im Jahr 1986 grillten wir dort und wussten nicht, dass kurz zuvor der Atommeiler in Tschernobyl hochgegangen war. Wir habenn aber keine Folgen vom Fallout bemerkt. 1999 schlug der Sturm Lothar sehr viel an Gehölz kurz und klein. Aber das war nicht das Ende. Ein paar Jahre später waren alte und neue Arten wieder da, aufgrund der größeren Lichtfülle auch seltene Orchideen, die zuvor nicht dort vorgekommen waren. Natürlich hat sich auch etwas verändert. Die Ignis-Klinik hat sich vergrößert, so dass die Zufahrt enger geworden ist. Und es sausen viele Radfahrer herum, die bei ausparkenden Autos auf dem Parkplatz stark bremsen müssen, wenn sie in voller Fahrt den Teerweg heruntersausen. Es gibt aber alle alten Wege noch bis hinüber nach Walddorf in die Obstbauwiesen und in den Wald.






Pyramidenorchis
Riemenzunge


Hummelragwurz

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