Sonntag, 28. Juli 2019

Hitze und faule Tage

Bei der Wallfahrtskirche Birnau
Die Zeit der großen Hitze ist nun erstmal vorbei. Der Höchstwert an Glutofen, der bei uns hier im Schwarzwald gemessen wurde, betrug 38,5 Grad. So viel hatten wir, glaube ich, selbst im Jahr 2003 nicht gehabt. Und im Rheintal ging es über die 40° hinaus. Wie haben wir das überstanden? Ich selbst war abends mal im Freibad oder einen Nachmittag am See, habe Eis und Salat und überhaupt wenig gegessen und viel Sprudel getrunken. Meine Wohnung war schön kühl, da ein Riesenwalnussbaum , Büsche und Oleander im Garten stehen. Ich hoffe, dass sie im Zuge der Erderwärmung auch dort stehen bleiben.

Aber es geht auch noch ganz anders. Da wir alle Regionen Baden-Württembergs und auch andere Bundesländer sehr gut kennen, sind wir jetzt mal andersrum vorgegangen. An einem Tag fuhren wir zur Bärenhöhle auf der schwäbischen Alb, einem Touristenzentrum, das wir zwanzig Jahre lang gemieden hatten wie der Teufel das Weihwasser. Dort saß niemand in dem wunderschönen neuen Biergarten, weil es auch dort noch 30° heiß war. Das beste Getränk gegen die Hitze war eine Holunderschorle mit Eis, Minze und Gurkenraspeln. Schmeckte wie ein Gazpacho (kalte Gemüsesuppe) in Barcelona!
https://www.ausflugslokal-baerentatze.de/



Holunderschorle in Frankfurt-Höchst 2017


Der zweite Moment, der an unbeschwerte frühere Tage erinnerte, ergab sich gestern Abend. Seit dem Nachmittag hatten sich schwere schwarze Wolken aus dem Westen zusammengebraut, zuvor hatte es schon letzte Nacht gewittert und geregnet. Gott seis gelobt und getrommelt! Wir tranken gerade noch eine Cola draußen bei einer Tankstelle, als es losging. Erstmal begann es heftig und heftiger zu schütten. Früher kamen immer Sturmböen, Blitz und Donner zuerst, dann der Regen. Die Blitze zuckten jetzt quer über den Himmel, und wir saßen da wie unter einem Zelt wie früher auf dem Balkon in Iselshausen. Ein gewaltiges Schauspiel- besser als jedes Fernseh- oder Computerprogramm. Auf dem Weg nach Hause wurde fast das Auto weggeschwemmt! Heute bin ich zu Hause und schnaufe richtig durch. Volles Programm, Blogbeitrag, Sofa, ein bisschen Tour de France. Vielleicht fange ich auch erstmalig seit dreieinhalb Monaten wieder an zu schreiben.


Früher habe ich meinen Klienten und Klientinnen oft gesagt, sie sollten sich mal daran erinnern, was sie früher gern getan haben. Hobbies, Outdoor-Aktivitäten, Lieblingsbeschäftigen wie Lesen, Malen Wandern, Schreiben. Dazu kann ich nur jedem raten. In der heutigen fast desorientierten, niedergewirtschafteten Welt und den trüben Zukunftsaussichten ist es -neben dem Kampf gegen diese Zerstörung - wichtiger denn je, auch für sich selbst Nischen zu finden.

Anbei noch ein paar Fotos aus der "heißen Zeit":
Hier um die Ecke

Der Bodensee zwischen Überlingen und Lindau


Ein großer Perlmuttfalter (dem Kaisermantel ähnlich)

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