Figur am Portal des Heilig-Kreuz-Münsters in Schwäbisch Gmünd |
Donnerstag, 25. Januar 2018
Eine Frage des Alters?
Sonntag, 14. Januar 2018
Hinterm Horizont gehts weiter
Beurener Heide (schwäbische Alb) 2013 |
Nichtsdestoweniger sollen Stare, die in den Süden fliegen, weniger oft sterben als ihre Artgenossen, die im alten, dunklen Nordwinter bleiben. Was also bleibt einer Autorin übrig, die sich einfach nur nach der Sonne sehnt und auch kein größeres Projekt an der Hand hat, mit dem sie in andere Gefilde abheben könnte? Nach achtzehn Jahren des intensiven Schreibens, nach einer Zeit des Überarbeitens der letzten zu veröffentlichenden Texte ist sie zunächst einmal frei, die Welt steht ihr offen. Persönlich hat sie Wertschätzung durch die Verlage erfahren, man hat sie nie rausgeschmissen, man hat sich um ihre Werke gekümmert. Was die finanzielle Seite angeht, hat sie wie meisten Autoren eine solche Wertschätzung nicht erhalten, und auch andere Künstler und Kreative nicht. Doch das ist eine andere Geschichte, die an anderer Stelle schon diskutiert wurde. Ich versuche die Kollegen zu unterstützen, indem ich die Bücher derer kaufe, die ich schätze. Ich halte meine Augen auf. Die größte Wertschätzung aber erfahre ich von einem Verlag, der mir nach achtzehn Jahren immer noch einen Weihnachtsgruß schickt und von der Leiterin des Verlages, die Interesse an meinen vier letzten Büchern gezeigt hat. (Leider ist sie Ende des Jahres dort ausgeschieden). Sie schrieb, sie freue sich darüber, dass ich bei der Unterbringung meiner Werke auch in ihren Verlag gedacht hätte.
Ach so, ja, was bleibt einer solchen Autorin übrig? Sie wird fahren und die Sonne putzen.
Dienstag, 2. Januar 2018
Lichtblicke
Alte Zollstraße in Wassersleben |
Der zweite Lichtpunkt war der Besuch unseres Lieblingslokals in Reutlingen, Alexandre. Für uns ist es immer ein Genuss, dort zu sitzen, ob drinnen oder draußen, die Leute zu beobachten und mit den stets dienstbereiten und freundlichen Kellnern zu plaudern. Über das Essen können wir wenig sagen, aber ein oder zweimal war es gut. Wir bestellen meist zu zweit einen Pfannkuchen mit Apfelmus, Schokoladensoße und Vanilleeis. Die Bedienung war diesmal eine junge Frau, die in Villingen das Hotelfach studiert. Mir wurde klar, wo der Unterschied zwischen einer solchen Kraft und ungelernten Bedienungen liegt. Die haben wir leider bei einem Chinesen erleben müssen, der im Lauf des Jahres immer schlechter wird und sich trotzdem ungemeiner Beliebtheit erfreut. Das falsche Essen, das mir serviert wurde, riss die unfreundliche Kellnerin mir aus der Hand, um mir kurz darauf das richtige zu bringen, nur war die Ente dann ungemein knorfelig und kostete auch noch fünf Euro extra.
Und nun zu Nummer drei, einem Besuch in Esslingen am gestrigen Neujahrstag. Die Stadt war voller Lichter, Menschen bummelten friedlich umher. Es hatten nur wenige Cafés geöffnet, aber bei Segafredo ging es sehr familiär zu. Höhepunkt war ein Besuch der Stadtkirche St. Dionys. Rechts und links des Altars standen leuchtende Christbäume, die romanischen Säulen, der gotische Chor und das Gestühl sind einzigartig. Zwei junge Männer fragten uns, ob sie auch in den Chorraum hinter dem Altar gehen dürften, sie seien orthodox. Die Einladung, sich alles anzuschauen, nahmen sie mit Staunen entgegen. So ist dieses Jahr 2017 voller Licht zu Ende gegangen. Die paar Raketen im Städtle machten den Kohl dann auch nicht mehr fett. Wichtiger war für mich die Überarbeitung des Schwarzwaldkrimis, in dem von Raunächten und einem verschwundenen Pfarrer die Rede ist. Und für mich bedeutet das Ganze vor allem, dass es jetzt jeden Tag ein paar Minuten später dunkel wird. Allen meinen Lesern und Leserinnen wünsche ich viele solcher Licht-Blicke im Jahr 2018, das gerade erst begonnen hat.
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