Dienstag, 18. Februar 2014

Was kostet mich mein Buch?

Ab und zu schaue ich noch bei Facebook rein und machte heute eine weniger gute Entdeckung. Es ist ein Gastbeitrag, den der Rechtswissenschaftler und Autor Thomas Elbel im Blog von Lars Sobiraj geschrieben hat. Von einem, der auszog, ganz allein ein Buch zu veröffentlichen. Ich war doch ziemlich perplex, welche Kosten auf einen Autor zukommen, der sein Buch selbst veröffentlicht und dabei die Dienste auslagern muss - und wie lange es dauert, bis diese Kosten wieder reingespielt sind! Die mehr als 300 Kommentare dazu konnte ich noch nicht lesen, konnte aber aus den Reaktionen bei FB ersehen, dass es da vor Ignoranz und Beschimpfungen nur so hagelt. In einem Kommentar wurde zum Beispiel geschrieben, die Autoren sollten doch mit etwas anderem Geld verdienen wollen als mit ihren Büchern. Ich kann da wenig Fundiertes beitragen, aber das hat Thomas Elbel mit seinem Bericht ja schon getan. Ein Blick auf eine der neuesten Piratenplattformen hat gezeigt, dass meine beiden Verlags-E-Books, die am 13. Februar dieses Jahres erschienen sind, dort ebenfalls schon angepriesen werden, und zwar für 10 Cent das Stück.

Was könnte ein Autor, der über einige Erfahrung verfügt, Neuautoren in dieser Situation raten? Schmeißt eure Bücher auf den Markt, ohne alle Korrekturen, denn alles andere hat ja eh keinen Wert und wird abgefischt? Schreibt nur Sachen, die sich eh nicht verkaufen, weil sie ein Nischenthema bedienen und somit auch für die Plattformen nicht interessant sind? Arbeitet euch bei den Verlagen hoch und veröffentlicht dann die Bücher, deren Rechte ihr zurückbekommen habt? Schreibt ruhig, aber hütet euch vorm Veröffentlichen, denn es gibt ja nicht nur Piraten, die Bücher klauen, sondern auch die Verlage fahren die Produktion zurück und geben Neuautoren kaum noch eine Chance? Für ein Buch tausende von Euro zu bezahlen und es dann auf Umsonst - und 0,1-0,10 Euro-Plattformen zu sehen ist auch nicht lukrativer als bei einem DKZV zu veröffentlichen. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, was ich mir selber oder anderen raten würde. Eines weiß ich gewiss: Sollte ich meinen Krimi und weitere Bücher veröffentlichen, werden sie davon betroffen sein. Und sind sie nicht davon betroffen, werden sie nicht "marktfähig" sein, eine Tatsache, die auch Verlage davon abhalten wird, sie zu veröffentlichen. Ein Teufelskreis. Vielleicht sollte ich die Probe aufs Exempel machen und jeweils ein Buch mit Kurzgeschichten, eines mit Wanderungen in Baden-Württemberg und das Buch "Orte zum Reinschmecken" selbst veröffentlichen. Da hätte ich wenigstens die Gewissheit, dass sie nicht geklaut werden, wenn sie schon keiner kauft.