Freitag, 19. Juli 2013

Die Schmid-Lotz-Romane

Eine harte Arbeitswoche ist -nach dem Urlaub, in dem die Sonne ewig und drei Tage vom Himmel brannte -zu Ende gegangen. Wir hatten es mit den Fallen zu tun, die uns insbesondere persönlichkeitsgestörte Menschen immer wieder stellen. Jetzt ist Freitag, die Gluthitze des Tages ist einer lauen, sternklaren Nacht gewichen. Zeit, sich wieder mal die Nachrichten und später ein paar Google-Einträge anzuschauen. Zwei, eine vom Juni 2004 und vom Oktober 2012, sind jetzt wieder hochgespült worden, und ich kannte sie noch nicht. Eins war eine Besprechung im "Südkurier", in der von "liebevoll romanhafter Gestaltung" meines Mörike die Rede war, die andere aus dem Forum "Capriccio", Literatur, Nr. 53. Ich gebe schon zu, dass solche Rezensionen einem wie Butter runterlaufen und die Begeisterung am eigenen Schreiben erhöhen! Nun stelle ich fest, dass es zwei Gattungen von Romanen bei mir gibt, die Schmid-Lotz-Romane und die S.-Lotz-Romane. Beim Mörike ist durch das selbstpublizierte E-Book eine Vermischung entstanden. Die Romane der ersten Gattung werden im Feuilleton besprochen, erhalten gute Rezensionen und verkaufen sich schlecht. Die zweite Gattung verkauft sich gut und erhält wenig und gemischte Rezensionen. Heute erhielt ich eine Anfrage von Lovelybooks; ich weiß aber nicht, ob eine Leserunde zustandekommt, weil ich sie nicht bedingungslos mitmachen würde.

Am liebsten würde ich jetzt wieder alles auf einmal schreiben: "Feuer im Bauch"-mit einem feurigen, abgründigen Schmied als Vater, keinem Bauer oder Dorfschullehrer-dann das "Sintflut-Komplott" mit den realen Figuren Herzog Ulrich, Dürer, Ratgeb und Luther-und dann.

7 Kommentare:

  1. Macht du eigentlich mit Krimis weiter?

    "Wir hatten es mit den Fallen zu tun, die uns insbesondere persönlichkeitsgestörte Menschen immer wieder stellen."

    Du badest ununterbrochen in dem Stoff, den andere mühsam recherchieren müssen. Ich weiß nun nicht, wie "psycho" der Schwarzwaldkrimi ist, aber würde dich so etwas als Autorin reizen?

    Neugiergruß von Alexina

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  2. Du hast mich sozusagen in einem "historischen Moment" erwischt, Alexina! Bin nämlich gerade dabei, die ersten vierzig Seiten von "Feuer im Bauch" zu überarbeiten und neu zu plotten -und stelle fest, dass ich mich zwischen einem historischen Roman und einem historischen Krimi entscheiden müsste. Immer wieder drängen sich eine Überschwemmung und eine Leiche dazwischen, die gar nicht ins ursprüngliche Konzept passen!
    Ja, der Schwarzwaldkrimi ist recht psychologisch, es gibt eine Messie mit persönlichkeitsgestörter Tochter, einen Haufen durchgeknallter Fresssäcke, eine bigotte, abergläubische Dorfbevölkerung und eine Journalistin, die einem dunklen Geheimnis auf die Spur kommt, das mit ihrer eigenen Vergangenheit zu tun hat. In dem Sinne wollte ich auch weiter Krimis schreiben. Aber ich hänge irgendwie noch in der Luft.

    Dankegruß von Christa

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  3. Jetzt bin ich richtig neugierig auf den Schwarzwaldkrimi und hoffe auf baldige Befreiung von der Festplatte! (Das mit der Tochter und der Messie hatten wir schon mal, ich erinnere mich dunkel.) Du hattest auch mal über Risiken des Genrewechsels nachgedacht, und da würde ich dir gern eine Beruhigungspille schicken, das kann nämlich sehr gut klappen. Bei den Büchereulen habe ich mal an einer Leserunde von Sina Beerwald teilgenommen, war toll. Ich habe sie als Krimi- bzw. Thrillerautorin kennengelernt und erst später mitbekommen, daß andere Eulen Sina schon kannten, sie und ihre historischen Romane. Naja, und je nach Interesse guckt man da dann auch mal oder bleibt bei ihren Krimis. Als Leser denke ich aber nicht sowas wie "Na, hoffentlich kann die Krimis überhaupt, ist doch eigentlich ..." Das Buch muß überzeugen, dann ist alles gut.

    Gruß von Alexina

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  4. Um den Krimi von der Festplatte zu befreien, brauche ich noch einen Anstoß-also ihn entweder noch mal von einem Krimiexperten testlesen zu lassen oder ihn einer Agentur oder einem Verlag anzubieten. Von der ersten Agentur habe ich bis heute keine Nachricht, und nehme an, sie wollen es erst gar nicht prüfen, weil ein Genrewechsel vorliegt (ich hatte
    nur eine allgemeine Anfrage gestellt). Sina Beerwald habe ich beim Googeln auch schon entdeckt. Charlotte Link und Elisabeth George ebenfalls mit Erfolg, wie ich weiß. Ja, macht mir nur Feuer unter dem Allerwertesten! ;-)

    Grüße von Christa

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  5. Feuer kannst du haben, liebe Christa!
    Warum lässt du dich ständig von künstlichen, leserfernen Pseudoschubladen beeinflussen, anstatt einzig und allein auf deine Geschichte zu hören? DIE sagt dir, was sie braucht, das weißt du doch schon lange selbst.

    Und eine gute Geschichte lesen auch die Leute.
    Du wirst aber erst dann eine wirklich passende Agentur finden, wenn du dir selbst deiner und deines Schreibens sicher bist. Denn diese Sicherheit strahlst du aus oder nicht. Allgemeine Anfragen bekommen die hundertfach auf den Tisch, was sollen sie da antworten?

    Lass dich von deiner Geschichte entflammen, BRENNE, dann wird sich deine Hitze auf andere übertragen.

    Und vergiss all dieses dämliche Marktgesabbel! Wer dir diesen Floh ins Ohr gesetzt hat, gehört geteert und mit Buchschnipseln gefedert.

    So. War das genug Feuer? ;-)

    Herzlichst, die Pyromanin, äh Petra

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  6. Hallo, Petra, ja, das war ordentlich eins mit der Feuerspritze. :-) Den Krimi habe ich so geschrieben, wie ich ihn schreiben wollte, mit viel Feuer und ganz anders als viele Krimis, die ich schon gelesen habe. Der neue Roman soll alles kriegen, was er braucht, und das ist keine reine Krimihandlung! So, wie er mir einstmals vage vorschwebte und mit der Zeit immer mehr Konturen annimmt. Danke fürs Zündeln, ich werde dafür sorgen, dass das Feuer nicht mehr ausgeht. ;-)

    Herzlichst
    Christa

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