Dienstag, 25. Dezember 2012

E-Books: viele kleine Eisen im Feuer

Via Twitter erhielt ich gestern ein paar Nachrichten, von denen ich zwei hier erwähnen will:
Manage your Taschengeld. Der Tübinger Autor Marcus Hammerschmidt beschreibt eine Langzeiterfahrung als E-Book-Autor. Interessant zu lesen! Was ich bestätigen kann: Zunächst einmal kommt normalerweise wirklich nicht viel mehr als ein Taschengeld rüber. Ich habe meine erste Amazon-Abrechnung erhalten, sie entspricht,umgerechnet auf den Monat, etwa dem, was ich anfangs von der VGWort erhielt -nämlich so viel, dass ich zu zweit ein paarmal beim Italiener essen gehen könnte. Bleibt man aber dran und veröffentlicht kontinuierlich, könnte schon etwas mehr dabei herauskommen, das bestätigten mir auch befreundete E-Book-Autoren. Ich fasse meine eigene Erfahrung noch einmal zusammen: Anfang September online gestellt, ein paar tausendmal verschenkt, danach zögerliche Verkäufe, zwei neue Rezensionen, davon eine wohlwollend, obwohl man lieber etwas ala "Michelangelo" von Irving Stone gehabt hätte, die zweite war eine 1-Stern-Rezension, weil keine Zeit zum Lesen da gewesen wäre.

Das zweite ist ein Artikel der Süddeutschen Zeitung:
Kommunikation im Internet-das Echo der Geschwätzigkeit . Darin fand ich einen Satz bemerkenswert, der besagt, dass das Drehen um die eigene digitale Kommunikationsachse die Nicht-Anwesenheit im analogen Leben nach sich ziehen könnte. Nun bin ich als permanente Autorin sowieso gefährdet, fast immer irgendwo anders zu sein als dort, wo ich mich gerade befinde. Das hat durchaus seine Auswirkungen. An anderer Stelle hatte ich schon auf das Social-Media-Burnout hingewiesen. Wie sollte man nun damit umgehen, um nicht eines Tages vollends rauszukippen aus der Wirklichkeit? Sollte man seine ganzen Kontakte, die man geknüpft hat, reinholen in sein reales Leben? Ich selbst merke, dass das vollends das Fass zum Überlaufen bringen würde. Dann würde das Leben nur noch aus Kommunikation bestehen, abgesehen von den vielen Fahrten, die man dann machen müsste. Am Schluss würde weder Zeit zum Arbeiten noch zum Schreiben noch für Beziehungen vor Ort übrig bleiben. Ich persönlich versuche es so zu halten, dass sich alles einigermaßen die Waage hält.