Samstag, 14. April 2012

Ein Bestseller des 19. Jahrhunderts

Dies ist das Geburtshaus der Friederike Hauffe im Flecken Prevorst, Landkreis Ludwigsburg, Hohenlohe. (Heute Gasthof zum Ochsen). Friederike, 1801 geboren, erkrankte nach ihrer Heirat und nach der Geburt zweier Kinder an "Somnambulismus" und wurde von dem Arzt und Dichter Justinus Kerner behandelt. Ihre beiden letzten Jahre verbrachte sie im Kernerhaus in Weinsberg, wo sie nur 28jährig im Jahr 1829 verstarb. Die Krankengeschichte veröffentlichte Kerner unter dem Titel "Die Seherin von Prevorst", einen auch heute noch gelesenen Bestseller mit mehreren Auflagen (habe das Buch kürzlich auf meinem "Haufen" gefunden, aber noch nicht gelesen). Dem Fall Friederike Hauffe wurde ähnliche Aufmerksamkeit zuteil wie dem kranken Hölderlin in Tübingen, Kaspar Hauser in Ansbach sowie der Gottliebin Dittus in Möttlingen, die vom Pfarrer Johann Christph Blumhard behandelt wurde. Ihn suchte auch der Dichter Eduard Mörike auf.
Auch sonst ist die Gegend, sind die Löwensteiner Berge sehenswert, mit den ältesten romanischen Kirchen nördlich der Alpen in Oberstenfeld und der Burg Lichtenberg.

4 Kommentare:

  1. Friederike Hauffe lebte zeitweise bei dem Arzt Justinus Kerner, der ihre Geist-Erlebnisse, Trancezustände und Heilfähigkeiten exakt protokollierte. Sie wurde als "Seherin von Prevorst" berühmt.

    Kerners Buch „Seherin von Prevorst“ beschreibt ihre Wunderheilung. Seine Methoden damals waren rein weltlicher Natur, vielleicht etwas gruselig. Aus heutiger Sicht könnten diese sogar als barbarisch bezeichnet werden, aber die Zeiten ändern sich.

    Alles in Allem ein sehr eigenwilliges aber auch sehr lesenswertes Buch.

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  2. Danke für den Hinweis, Heaven Save, bin selbst sehr gespannt auf das Buch. Die Heilmethoden von Justinus Kerner kann man auch sehr gut in seinem Haus in Weinsberg kennenlernen (Museum). Ich kenne andere Werke von Kerner, dieses habe ich kürzlich geschenkt bekommen, eine Ausgabe vom Steinkopfverlag Stuttgart 1958.

    Herzlichst
    Christa

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  3. Hach, das macht mich neugierig! Denn der Justinus Kerner kommt auch in meinem neuen Buch vor, er war ja auch in Baden-Baden und hat dort enge Kontakte zu den Russen gehabt. Drum danke für die Tipps!
    Herzlichst, Petra

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  4. Hab grad noch mal geguckt: In Baden-Baden schrieb er drei Gedichte über das Kloster Lichtenthal, schon halb blind. Ich kenne noch die Erzählung "Reiseschatten", die sehr schön ist, und sein Buch über "das wilde Bad an der Enz", wo er Badearzt war, bevor er nach Weinsberg kam. Wahrscheilich hat er die Russen behandelt-schön übrigens, wenn sich unsere Figuren begegnen.

    Herzlichst
    Christa

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