Dienstag, 3. April 2012

Eduard Mörike und die Liebe

Nach den zähneknirschenden letzten Tagen (manchmal voller Verzweiflung, weil es nichts zu schreiben gab), habe ich mir heute endlich mal wieder meinen Mörike vorgenommen und angefangen, ihn noch einmal persönlich zu sichten. Es waren viele unnötige Absätze zu beseitigen, ansonsten steht dieser Text, weil er schon ein umfangreiches und sorgfältiges Lektorat durchlaufen hat. Es ist ein Buch über einen Dichter, der fast die ganze Zeit seines Lebens nicht uneingeschränkt tun konnte, was er wollte: nämlich schreiben und dichten. Und es ist ein Buch über die Liebe, über das Scheitern und über die Freundschaft. Ich hätte wohl Mörike in einem früheren Leben gekannt, meinte ein mir früher bekannter (moderner) Dichter, eine junge Schweizerin fing zu dichten an, nachdem sie es gelesen hatte und Hannelore Schlaffer bemerkte in der "Süddeutschen", mein Text sei besonders einfühlsam und mache das Leid, das Mörike nach der Trennung von Maria Mayer erlebte, besonders nacherlebbar.

Damit habe ich jetzt also noch zu tun. Was das weitere Schreiben angeht: Eine sehr erfolgeiche Autorin historischer Romane, Petra Durst-Benning, trat heute Abend in der Landesschau auf und meinte, der historische Roman sei von einigen totgesagt, von anderen wiederum nicht. Sie hätte sich angewöhnt, nicht auf fahrende Züge aufzuspringen, sondern eigene Themen zu suchen und zu entwickeln. Möglicherweise entwickelt sich dieses Genre ja fort, wenn nicht immer wieder derselbe Aufguss von etwas Bewährtem gemacht wird.

Als nächstes kommt dann die Überarbeitung des neuen historischen Romans dran. Was den übrigens mit dem Mörike verbindet, sind nicht nur die echten Figuren und Schauplätze (es kommen immerhin ein König, Feldherren, Kardinäle und Bischöfe vor), sondern auch eine starke Liebe, starke Konflikte, eine Schwester wie bei Mörike und immer wieder Menschen, Städte, Dörfer, Land und das gute Essen. Neu sind beide insofern, als der Mörike belletristisch bearbeitet ist, mit biografischen Einlagen. Schauplatz und Figuren des anderen Romans habe ich in der Form auch noch nicht gesehen. Also möchte ich jetzt wirklich rangehen, bevor mich wieder ein anderes Thema einfängt.

5 Kommentare:

  1. Man muss bei dem bleiben, das man liebt. Du machst einem die historischen Romane so schmackhaft, ich bewundere immer dein großes Wissen. Für mich steht fest: Mein nächstes Buch wird ein historischer Roman, und zwar einer von dir. Welchen könntest du mir raten?
    Gruß Annette

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  2. Liebe Annette,

    wenn du noch nie einen historischen Roman gelesen hast, muss ich erst mal nachdenken. Mörike und der Aufbruch sind ja schon vergriffen, die Pilgerin offensichtlich ebenfalls.
    Ich werde das in einem geonderten Beitrag mal darstellen, um potentiellen Lesern eine Orientierung zu geben.

    Freut mich natürlich sehr!

    Grüße
    Christa

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  3. Liebe Christa,
    und möglicherweise lässt du dich vielleicht irgendwann beschwatzen, deinen geliebten Mörike selbst neu aufzulegen - den würde ich dann sofort kaufen. Jetzt.
    Du bist nämlich so mit dem Herzen bei der Sache, verbunden mit deinen Recherchen, dass es einem Lust macht!
    Herzlichst - und frohe Ostern,
    Petra

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  4. Liebe Petra,

    und wenn sie dann alle nur noch den Mörike haben wollen, gerate ich natürlich irgenwann in Zugzwang!:-)

    Herzlichst und ebenfalls schöne Feiertage
    Christa

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  5. Was wäre Mörike ohne seine Landschaften, zu erkunden auf der Mörike-Tour http://kulturreise-ideen.de/literatur/autoren/Tour-eduard-moerike.html

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