Sonntag, 2. Januar 2011

Absage

Gestern, an Silvester, war ich an meinem Tatort. Wie bitte? Ja, genau in dem Dorf, das zum Vorbild für meinen neuen Roman, Krimi, Thriller geworden ist.
Früher war da mehr los, da standen hundert Leute rum, drückten sich gegenseitig die Hand und wünschten sich ein gutes neues Jahr, derweil die Jugend und das jugendlich gebliebene Alter sich im Raketenabschießen und Knallen einen Wettbewerb lieferten. Am Schluss war immer ein dicker Nebel und am nächsten Tag eine knallerübersäte Straße und ein Dorfplatz, der bis zum Nachmittag verlassen war. Wo sind sie geblieben? Ich liebe es, am letzten Tag im alten Jahr warme Hände zu drücken, und so landeten wir auch bei den Nachbarn im Dorf im Schwarzwald, die eine Tonne mit Brennholz gefüllt hatten und Sekt ausschenkten und damit weitere Nachbarn anzogen. Wie in der Bronx, lachten sie. Auf einer Schwarzwaldfahrt heute konnte ich dann endlich meine Entscheidung fällen: Ich möchte keinen weiteren Kalender mehr machen, da die Vorgaben nicht dem entsprechen, zu dem wir ursprünglich angetreten sind. Also werde ich am Montag eine Absage an den Verlag schicken und freue mich darauf, meinen eigenen Roman zu schreiben. Er wird, wie alle anderen auch, sein Plätzchen finden.