Es gibt nur einen einzigen "Schreibratgeber" in meinem Besitz, und das ist das Buch "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt" von James F. Frey. Er hat es vor 8 Jahren geschafft, zusammen mit Stephen Kings "Das Leben und das Schreiben" ("Fossile ausgraben") , mich zum Schreiben und Veröffentlichen zweier Romane zu animieren. Ich habe ihn gerade noch einmal in die Hand genommen. Oberflächlich betrachtet entsteht der Eindruck, dass jeder mit etwas Talent und sehr viel Disziplin, mit einem 8-Stunden-Job und Familie, in einem Jahr einen 400-Seiten Roman schreiben könnte, und zwar einen verdammt guten, wenn er gewisse Dinge beachten würde. Eigentlich habe ich mich kaum je an etwas gehalten, außer an den zentralen Konflikt und der ist für mich fast gleichbedeutend mit der "Prämisse". Das heißt, ich habe mich zwischendurch immer wieder gefragt: "Worüber wolltest du eigentlich schreiben?" Jaja, ich weiß, Abweichungen können auch reizvoll sein. Aber sie müssen im Zusammenhang des Gefüges stehen. Von Sol Stein habe ich bekanntlich das "Zeigen, nicht Behaupten und erklären" übernommen. Und ich lese immer noch nicht gerne Texte, die behaupten (Tellen). Damit möchte ich auch hier keine Diskussion lostreten, ich fasse nur das zusammen,was für mich persönlich hilfreich war.
Für meine jetzt zu schreibende Geschichte stelle ich mir ein paar Dinge zusammen, die von Frey eigentlich als "Checkliste zur Überprüfung der Rohfasssung" gedacht ist. Es sind Dinge, die ich im Hinterkopf behalten möchte. Vieles davon habe ich schon immer eher unbewusst angewendet.
-Bestätigung der Prämisse (wenn man bewusst damit arbeitet)
-Gefühle und Identifikation mit den Figuren
-Motivation der Hauptfiguren
-Sind die Charaktere mehrdimensional und glaubwürdig?
-sich entwickelnde, sich steigernde Konflikte, Höhepunkte und Lösungen
-Wiederholungen bei Szenen und Episoden vermeiden
-Sind die Metaphern stimmig und unverbraucht?
-Fängt die Geschichte zu früh oder zu spät an? (Es kann einerseits zu lange dauern, bis der Konflikt zutage tritt, andererseits hat der Leser bei zu schnellem Konflikteinsatz keine Zeit, sich mit den Figuren vertraut zu machen)
-Bauen die Ereignisse aufeinander auf?
-Notwendigkeit von Rückblenden?
-Lebendige, konfliktreiche Dialoge
-Spricht der Text die Sinne an? Auch den sechsten Sinn, die Psyche?
Als Vorarbeit sind für mich jetzt noch nötig: Figurenentwicklung, Handlungsentwurf in einem etwas veränderten Kapitelexposé.
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