Es war ein kalter, nebliger Tag, Samstag, der 16. November. Wir standen uns die Beine in den Bauch beim Warten auf den Dampfzug, der jährlich Tausende auf den Gipfel dieses berühmten Harzer Hexenberges bringt. Also entschlossen wir uns, zu Fuß weiterzugehen. Der Weg sah auch ganz gemütlich aus. Links liefen die Bahngleise, rechts ein aufsteigender Märchenwald mit Steinen, alten Tannen, Moosen und Bächen.
Der Zug kündigte sich mit einer dicken Rußwolke an, die uns und die anderen Wanderer umhüllte. Irgendwann kam dann ein Schild, das auf den Schwierigkeitsgrad des letzten Aufstiegs hinwies. Der kam dann auch wie mit einem Knall. Ein Felsenmeer, 200 Höhenmeter steil hinauf, glitschig, nass, teilweise schneebedeckt. Zwei- dreimal spürte ich meine Grenzen, um uns herum hörte ich Satzfetzen wie "Aber runter gehen wir da nicht!", "Hätten wir uns nicht einen anderen Steig aussuchen können?", und einmal haute es mich hin, als ich zur Seite trat und etwas fotografieren wollte. Die Rippe habe ich noch Tage später gespürt! Endlich waren wir oben auf der Straße, auf der Hunderte Leute Richtung Brockenwirt wanderten. Es zog und zog sich, dazu klirrte uns ein eiskalter Wind um die Ohren. Beim Brockenwirt standen die Leute schon auf der Straße, so voll war es. Nicht viel anders im Hotel weiter oben, aber dort bekamen wir wenigstens einen Sitzplatz und eine heiße Suppe.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit Ihrem Kommentar erkennen sie die Datenschutzerklärung dieses Blogs an.(Oben in der Navigationsleiste)