Denn neben der Hin - droht auch jedes Mal die Rückfahrt. Das Hohenloher Land ist leider nicht mehr die ruhige paradiesische Oase zum Entfalten der Sinne, auch wenn es das Hallesche Landschwein immer noch gibt. An der Autobahn staubt es kilometerlang aus den Baustellen, in Schwäbisch Gmünd, von mir als mittelalterlicher gewaltiger Schöpfungsakt beschrieben, bricht viertelstundenweise der gesamte Verkahr zusammen. Eine Apokalypse! Und das nur, weil man seit der Landesgartenschau verkehrsmäßig viel verbessert, extra einen Tunnel gebaut hat, in dem es einen Unfall gab, zu dem der ADAC nicht mehr durchkam. Auf einem anderen Tripp, bei dem wir uns durch Umleitungen immer weiter entfernten, sahen wir die Auswirkungen von Stuttgart 21. Eine Schneise der Verwüstung, glücklicherweise nur auf einem ca. 300m breiten Streifen hoch oben auf der Schwäbischen Alb. Alles Leben, was man sich eingesaugt hatte, wurde wieder ausgepresst wie aus einer Zitrone. So sind wir jetzt zufrieden, dass es den ganzen Tag regnet und wir nicht wieder überlegen müssen, wohin wir denn in den Urlaub fahren könnten. Und auch nicht streiten, wer denn nun wieder schuld war, du oder ich oder die Regierung oder das Wetter oder die anderen Autofahrer, die nicht autofahren können und sich benehmen wie die röhrenden Hirsche.
Donnerstag, 18. Juni 2015
Dem Tag mehr Leben geben
Denn neben der Hin - droht auch jedes Mal die Rückfahrt. Das Hohenloher Land ist leider nicht mehr die ruhige paradiesische Oase zum Entfalten der Sinne, auch wenn es das Hallesche Landschwein immer noch gibt. An der Autobahn staubt es kilometerlang aus den Baustellen, in Schwäbisch Gmünd, von mir als mittelalterlicher gewaltiger Schöpfungsakt beschrieben, bricht viertelstundenweise der gesamte Verkahr zusammen. Eine Apokalypse! Und das nur, weil man seit der Landesgartenschau verkehrsmäßig viel verbessert, extra einen Tunnel gebaut hat, in dem es einen Unfall gab, zu dem der ADAC nicht mehr durchkam. Auf einem anderen Tripp, bei dem wir uns durch Umleitungen immer weiter entfernten, sahen wir die Auswirkungen von Stuttgart 21. Eine Schneise der Verwüstung, glücklicherweise nur auf einem ca. 300m breiten Streifen hoch oben auf der Schwäbischen Alb. Alles Leben, was man sich eingesaugt hatte, wurde wieder ausgepresst wie aus einer Zitrone. So sind wir jetzt zufrieden, dass es den ganzen Tag regnet und wir nicht wieder überlegen müssen, wohin wir denn in den Urlaub fahren könnten. Und auch nicht streiten, wer denn nun wieder schuld war, du oder ich oder die Regierung oder das Wetter oder die anderen Autofahrer, die nicht autofahren können und sich benehmen wie die röhrenden Hirsche.
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Ach je, liebe Christa,
AntwortenLöschenBaustellen - die nehme ich inzwischen wie einen unvermittelten Anlass zum Abschalten. Ebenso wie Ampeln, Schranken, Stau. Ich hänge meinen Gedanken nach und höre Musik oder löse das nächste Plot-Problem :)
Liebe entschleunigte Grüße
Sabine
Es gab mal Zeiten, da war das auch bei mir so. Allerdings kann ich mich nicht erinnern, dass es jemals so viele Baustellen wie in den letzten Jahren gegeben hat. Bei uns in Baden-Württemberg sind es die Grünen, die jetzt alles auf einmal reparieren. Stuttgart (21) ist nicht mehr wiederzuerkennen. Ampeln und Schranken sind gut zum Abschalten, Stau kann man vermeiden, Baustellen aber sind im höchsten Grade verwirrend, man entkommt ihnen nicht. Abgesehen davon sollte ich wirklich wieder anfangen zu plotten und zu schreiben, die Pause war jetzt lang genug! ;-)
AntwortenLöschenLieben Gruß
Christa
Liebe Christa,
AntwortenLöschenDieser Beitrag nimmt einen wirklich zurück in Zeiten, als es noch keine Navis gab. ;-) Menschen, die nach dem Weg fragen, sind mir schon lange nicht mehr begegnet, wenn ich selbst frage, bekomme ich auch als Fußgängerin oft Antworten wie: "Da, wo die Stimme die Brücke ansagt, müssen sie dem Navi folgen!"
Mal eine andere Frage: Wenn die Baustellen nicht da wären, wenn da nicht so viel in den Straßenbau investiert würde, der es stellenweise ja übel nötig hat, wie würden die Leute dann schimpfen? Einen Vorteil hat dieses "alles auf einmal" - es wird vielleicht auch auf einmal fertig? Stuttgart allerdings meide ich schon lange großräumig, mit Stuttgart 21 hat das als Ziel vollkommen verloren.
Ich begeb mich dann auch mal auf die Straße und fahre eine Schleichstrecke, die kaum einer will ...
Herzlichst, Petra
Liebe Petra,
AntwortenLöschendie Vorstellung, dass dann auch alles auf einmal fertig sein könnnte, hat etwas Erfreuliches ...ursprünglich fand ich es ja auch gut, dass die Grünen keine neuen Straßen bauen, sondern die schlaglochgepflasterten Wege und maroden Brücken sanieren wollten. Wenn allerdings Stuttgart 21 fertig ist (wann, weiß ich nicht mehr genau, vielleicht 2021, bis jetzt gibt es nur riesige Baustellen, Erdaushübe und blaue Rohre für das Wasser), haben wir lediglich erreicht, dass die Leute in einer halben Stunde in Ulm sind statt in einer Stunde. Und das sich etliche mit den Grundtsücken der Bahn eine goldene Nase verdienen können.
Den Navi könnte ich mir programmieren, ist ja alles da im Autocomputer. Aber jedes Mal, wenn ich das Handbuch aufschlage und die vielen Seiten und Querverweise lese, die ich vorher bewältigen müsste, schlage ich es wieder zu. Wenn wir ihn wirklich einmal brauchen sollten, lassen wir es die Werkstatt machen. Ja, es gibt noch Schleichwege,die niemand benutzt, da ist Autofahren ein Genuss wie vor 50 Jahren. Auch in strukturschwachen Gebieten, zum Beispiel im Fränkischen und in der Haute Provence, habe ich das erlebt. Dann wünsche ich viel Spaß beim Schleichen ...;-)
Herzlichst
Christa