Gegen 11.00 bekam ich einen Anruf vom SWR in Stuttgart. Man sei durch mein Blog auf mein E-Book aufmerksam geworden und würde gern über Autoren aus Baden-Württemberg berichten, die mit den E-Books und Amazon einen neuen Weg der Veröffentlichung einschlagen. Und zwar, ohne den Weg über die Verlage gegangen zu sein. Autoren, die es satt haben, jahrelang zu suchen und mit unzähligen Ablehnungen fertig zu werden. Es sollte aber auch eine Erfolgsgeschichte sein, womöglich mit der Option auf spätere Print-Veröffentlichung. Es war ein sehr nettes Gespräch, und wir kamen zu dem Schluss, dass ich natürlich schon eine eher "abgebrühte" Autorin sei (gar gekocht durch Verlagserfahrungen!) Dabei verwies ich ihn an andere Autoren, die zum Beispiel auf meiner Blogroll zu finden sind. Und ich sagte ihm auch, dass ich sozusagen an einer Wegkreuzung stehe-künftiges Schreiben für Verlage oder selbst publizieren oder beides. Den Weg, der zu diesem Punkt führte, will ich noch einmal kurz beschreiben und das dann auch im Layout deutlich machen.
2004: Veröffentlichung von "Eduard Mörike. Ein Leben auf der Flucht" bei Salzer in Lahr. Viel Resonanz, wenig Verkäufe. Im selben Jahr "Aufbruch nach Blaubeuren".
Dann Jahre eines Prozesses, der viel Warten, Zweifel, Schreiben von Romanen und Bewerbungen bei Verlagen und Agenturen beinhaltete.
2006 fand ich einen Agenten, der von mir überzeugt war.
2009 Veröffentlichung zweier historischer Romane im Aufbau Verlag
2011 Ein weiterer historischer Roman bei Aufbau sowie eines bisher abgelehnten bei Oertel&Spörer, Reutlingen, beide sowie der erste von 2009 gute Erfolge
2011 erhielt ich auch meine Rechte am ersten, dem Mörike-Roman zurück. Und es hat ein ganzes Jahr gedauert, bis ich mich entschloss, es selbst als E-Book herauszubringen. Die Verschenkaktion war eine geradezu überwältigende Erfahrung für mich. Was, so viele Leute hatten Interesse an dem Buch? Wie konnte das sein? Dachte ich doch bisher immer, es sei ein absolutes Nischenthema.
Mein Partner sagte immer: Hättest du damals einen anderen Verlag gehabt, wäre es sicher nicht so hängen geblieben! Jetzt habe ich einen Vertrag für das nächste Buch (Frühjahr/Sommer 2013) sowie die Option, alles, was mir wichtig erscheint, selbst herauszubringen.
Das hört sich doch spannend an. Ich finde es gerade wichtig, zu zeigen, dass man immer neu entscheiden muss, nicht immer dieses schwarz-weiß-Sehen, wie es die Medien gerne darstellen möchten. Man muss bei jedem Buch schauen, welcher Weg gut und richtig ist. Für ein Nischenbuch ist es sicherlich eher das E-Book.
AntwortenLöschenDu machst es jedenfalls genau richtig!
Gruß Annette
Danke für den Kommentar, Annette. Es sind vielelicht zwei Extreme: Viele Autoren denken jetzt vielleicht, sie kommen endlich mal zum Zuge, andere verteufeln die E-Books als Kaputtmacher der Printbücher. Ich sehe jetzt schon, dass das zwei völlig verschiedene Welten sind. Beim nächsten Buch werde ich wahrscheinlich währned des Schreibens merken, in welche Richtung es tendiert.
AntwortenLöschenGrüße
Christa