Donnerstag, 3. Juli 2014

Abschreckendes Cover und nichtssagender Klappentext

Gestern Abend kam ich aus dem Kurzurlaub im Fränkischen zurück. In meinem Postfach fand ich eine Nachricht von Tintenhexe vor: Sie hat meinen Roman "Die Köchin und der Kardinal" rezensiert. http://tintenhexe.blogspot.de/2014/07/rezension-die-kochin-und-der-kardinal.html.
Darüber habe ich mich sehr gefreut, denn die Rezension ist sehr ehrlich, was das Cover und den Klappentext betrifft. Das Highlight sei, dass sich dahinter ein toller und spannender Roman verberge. Ich selbst konnte mich nämlich ebenfalls niemals mit den vier Covers meiner Bücher und den Klappentexten identifizieren, und beide hatten auch nie wirklich etwas mit dem Inhalt der Bücher zu tun. Sie waren dem fragwürdigen Verständnis geschuldet, dass Leser immer wieder zu dem Gleichen greifen würden, nämlich bei historischen Romanen zu Frauengestalten, die oft nicht einmal etwas mit der Epoche zu tun hatten, in denen die Handlung spielt. Meine Protagonistinnen trugen niemals rote Kleider, hatten kein Obstgebinde auf dem Kopf und waren auch nicht in eindeutiger Schräglage anzutreffen. Für einige der Titel übernehme ich allerdings die volle Mitverantwortung. Dazu passend habe ich ein Interview mit Matthias Koch, dem Leiter des Aufbau Verlages vom Januar 2014 aufgestöbert, in dem zum Ausdruck kommt, dass sich die Lektoren bei der Auswahl der Cover usw. nicht gegen ihre Vorgesetzten durchsetzen konnten.

Ich glaube nun nicht mehr grundsätzlich daran, dass Verlage am besten wüssten, welche Cover und welche Klappentexte die Leser und Leserinnen am meisten ansprechen. Die beiden Cover, die ich zusammen mit Grafikerinnen erstellt habe, entsprechen viel mehr den Inhalten der Bücher. Den Klappentext vom "Teufelswerk" habe ich erweitert, weil dort ein paar wesentliche Elemente fehlten (Die Hexenverfolgung, der Alchimist mit seinen teuflischen Plänen). Und ich habe ganz stark das Gefühl, als hätte das alles jetzt eine stärkere Wirkung, natürlich auch zusammen mit dem Preis (14.90 vs. 3.99)! Das Cover zu meinem Krimi "Martinsmorde" sollte auf jeden Fall den roten Felsen aus dem Schwarzwald enthalten und nicht aus einem weißen Hintergund, einem Messer und einem Blutstropfen bestehen.