Freitag, 17. Februar 2012

Thalia-Verkauf und das letzte Stück, das schwerste

Hatte ich nicht einmal geschrieben, dass ich bei Besuchen von Thalia-Filialen so eine Art Endzeitstimmung bemerkte? Jetzt ist es medienbekannt: Thalia soll verkauft werden, weil er vor allem an Amazon massiv Kunden verloren habe. Es gehen Gerüchte um, dass wir in Zukunft wahrscheinlich schon noch gedruckte Bücher haben werden, aber in kleineren Buchhandlungen. Rudert also alles zurück? Geht es weg von den Konzernen, hin zu dem, was wir einmal als so angenehm empfanden, nämlich den Buchhandel für die Leser, mit persönlicher Beratung und so weiter? Das kann ich mir nicht vorstellen. Die Zukunft des Buches heißt Internet. Für mich als Autorin ist diese Frage eigentlich zweitrangig. Ich schreibe nämlich nach wie vor, und auf welche Art es dann an die Leser vertrieben wird, muss mich nicht so sehr beschäftigen. Die Werbegelder, welche die Verlage bislang in Vertreter, Plakate, Lesereisen und in die Stapel gesteckt haben, müssen sie dann halt ins Internet umdirigieren, so stelle ich es mir vor. Vielleicht müssen sie Werbung bei Facebook und Twitter machen, bei Google+ und anderen virtuellen Einrichtungen. Und sich mit dem Kindle-und Ebookverlagssieger Amazon einlassen und arrangieren.
Wer sich meine Bücher bisher gekauft hat, findet sie eines Tages vielleicht nur noch als Download. Mein Schreiben aber bleibt sich gleich. Ich habe heute 10 Seiten geschrieben, mit wachsender Begeisterung. Die letzten hundert Seiten liegen vor mir, es ist, wie beim Marathonlauf, das schwerste Stück. Aber dieser Spaß, dieser Enthusiasmus beim Schreiben, der bleibt, wie immer sich auch die Buchwelt entwickeln wird.
Ein Video zur Zukunft der Autoren habe ich bei Petra van Cronenburg gefunden. Ebenfalls sehr interessant ihr Beitrag Die erste Abrechnung!