Sonntag, 6. Juni 2010

Fluss, Stadt, Rosen und See



Der Rhein nahe der Fähre von Greffern. Auf dem Damm kann man stundenlang spazierengehen, dabei begegnet man Anglern und Schiffen. Eins ohne Tiefgang kam von Köln und machte eine Art Kreuzfahrt. Nachts hupte eine elsässische Familie nach der Fähre, aber sie kam nicht.



Im Schatten des Münsters Peter und Paul in Schwarzach hatten wir unser Quartier aufgeschlagen. Der irische Mönch Pirmin hat es begründet. Die Landschaft ist einmalig. Die Rheinauen locke zum Radfahren, die Dörfer sind abgelegen und voller Fachwerk. Am schönsten sind die Weinberge, die sich am Rand des Schwarzwaldes hochziehen. Und so sind auch die Menschen: heiter und gelassen. Die Yburg wacht über dem Rheintal.
Um sieben Uhr am Abend war es totenstill im Dorf. Aber es wurde noch recht lustig. Wenn man aus dem Fenster guckte, sah man die alten Laternen, die Kirche und das Beinhaus. Später rollten schwere Wagen durch die Nacht ganz wie im Mittelalter. Allerdings entpuppten sie sich als Mülleimer.



Es wurde schnell 30° heiß am nächsten Tag. Und so zogen wir weiter, durch den Schwarzwald an den Bodensee. Ein absolutes Highlight ist Gengenbach im Kinzigtal. Hier kann man sich hinsetzen, Kaffee trinken und überlegen, wer denn nun Tourist ist und wer einheimisch. Die unterscheiden sich eigentlich nur durch die Utensilien. Einkaufskorb oder Kamera? Im Klostergarten blühten unzählige Rosen, Kräuter dufteten. Die Roseninschrift von Theodor Storm erinnerte mich gleich an Petra van Cronenburgs "Buch der Rose".



Und dann war der Urlaub endlich vollkommen. Im (für mich) schönsten Strandbad am Untersee. Das Auf und Ab der Arbeit und des Schreibens,
Feuerräder und sonstiger Druck fielen ab wie die zahllosen Flocken, die von den Bäumen schwebten.