Angeregt durch den Link von Jan zum Thema "Literaturpreise" bei Thomas Bluomo
http://www.am-erker.de/ess50_andresky_literaturpreise.php
bin ich die laufenden Aussschreibungen noch mal durchgegangen, bei Uschtrin und anderswo. Was in dem Artikel so witzig rüberkommt, kann ich nur bestätigen, denn ich beschäftige mich seit fast 10 Jahren mit Schreibwettbewerben und Literaturpreisen. Was ich in einem anderen Link gefunden habe, hat mich doch sehr erfreut: Nach ihrem Bestseller "Laugenweckle zum Frühstück" haben die Stuttgarter nun - im Schillerjahr - ihren Bäckertüten-Wettbewerb!
http://www.schillertuete.de/Wettbewerb.html
Wenn deine Kurzgeschichte, mit einem Zitat von Schiller am Anfang, dort angenommen wird, hast du die Chance, ein Bestseller zu werden! 200 000 Stuttgarter werden deine Geschichte beim Frühstück lesen! Auf so eine Idee muss man erst mal kommen. Erinnert mich ein bisschen an die Klorollen-Krimis, die ich als Jugendliche immer auf dem stillen Örtchen las, gespickt mit Witzen von Elefant und Maus, und mich immer ärgerte, dass die Krimifortsetzung erst viele, viele Blätter später kam. Da war das Badezimmer doch manchmal von Klorollenfahnen bedeckt!
Ja, der Wettbewerbsmarkt treibt manchmal lustige, manchmal sinnige Blüten, aber es gibt viele Fälle, in dem der Aufwand in keinem Verhältnis zum Ergebnis - und wo die Selbstdarstellung der Jurymitglieder offensichtlich im Vordergrund steht. Beispielsweise schickt man eine Geschichte an eine Jury, in der auch ein Maler sitzt, der dann - als Preis-dein Konterfei malt.
Als Autor sollte man sich genau überlegen, was man mit den Preisen erreichen will. Ob das Geld wichtig ist oder die Veröffentlichung- oder beides. In einer Autorenvita machen sich ein Ingeborg-Bachmann-Preis oder ein Bettina-von-Arnim-Preis oder der deutsche Buchpreis sicher sehr gut. Auch die von mir zitierten Wettbewerbe sind empfehlenswert-die Bücher des Schwäbischen Literaturpreises habe ich schon im Buchhandel gesehen, und Aufbau ist eh eine sehr gute Adresse. Aber ob sich ein Bäckertüten- Preis gut machen würde? Da schweigt des Sängers Höflichkeit - oder war das jetzt nicht von Schiller? Mal gucken.
Nein, es ist aus einem Volkslied mit unbekanntem Autor
"Als der liebe Gott die Welt erschaffen
da schuf er Vögel Rindvieh und auch Affen.
Und mitten in die große Welt
hat er den Adam ganz alleine hingestellt
als nun dieser ist allein geblieben
folglich keinen Handel hat getrieben
sagt, womit vertrieb er sich die Zeit?
Das verschweigt des Sängers Höflichkeit
"Ob das Geld wichtig ist oder die Veröffentlichung- oder beides."
AntwortenLöschenHallo Christa,
man sollte sogar genau prüfen, welchen Ruf der Verlag hat, der da veröffentlicht!
Übrigens gibt's zu deines Sängers Höflichkeit noch ein nettes Lied: Das war Herr Heinrich Lobesam
http://ingeb.org/Lieder/daswarhe.html
Herzlichst,
Petra
Das passt noch besser!
AntwortenLöschenChrista