Freitag, 17. November 2023

Der endgültige Niedergang der Gastronomie

Früher war alles besser -zumindest in der Gastronomie! Vor Corona konnte man an vielen Orten noch passabel speisen, die Highlights von früher fand man da schon kaum noch mehr. Wenn ich an Restaurants und Biergärten denke, kommen mir immer die bayerischen Lokale in Erinnerung, die Schweinsbraten mit Knödeln und Kutschergulasch-zum Reinlegen-servierten. In meiner Stadt gab es verschiedene sehr gute Restaurants, deutsche, chinesische, italienische, die hervorragend jahrelang ihre Süppchen, Braten, Schnitzel, Spieße, Salate ihren Reis, die Pasta, Pizza und so weiter mundgerecht auf den Gästetisch brachten. Damit ist es nun anscheinend endgültig aus. Nur ein paar Beispiele aus den letzten Wochen, in denen wir im Kreis Calw unterwegs waren. Bei einem Griechen mit schöner Außenterrasse gab es Gummigyros, im Kurcafé Bad Liebenzell Gulaschsuppe aus der Dose. Ein Restaurant in Calw bot schwedische Woche an: Die Entenbrust konnte man mit der Lupe suchen, zudem war sie zäh, und das panierte Schnitzel war hart mit herabfallender Panade, die Pommes halb kalt und geschmacklos. Nur einer der Beilagensalate hat geschmeckt. Dazu ohrenbetäubender Lärm von zwei Feiergruppen, die merkwürdiger weise immer neue Platten mit Salat bestellten. Nicht ohne Grund!

 Selbst die Chinarestaurants haben nachgelassen. Verbrannte Ente, Maultäschchen nicht mehr mit Hack, sondern mit Kunstzeugs gefüllt, rüde Behandlung und auch hier oft lärmende Gruppen. Nur die Italiener backen ihre Pizze noch nach altem Rezept, die Bolognese schmeckt mir jedoch zuhause besser. Selbst die berühmte Mühle im Kreis bekommt jetzt nur noch das Zertifikat: Der gute alte Ruf ist dahin! Ich weiß, dass durch Corona viele gute Köche und Angestellte abgewandert sind und kaum Nachwuchs da ist. Die nicht ausgebildeten Kräfte erkennt man leider an ihrer Unhöflichkeit. Ganz sicher sind auch die schlimmen Kriege dafür mitverantwortlich, die unser Leben allgemein sehr belasten und teurer machen.

 Wenn wir jetzt auswärts essen, bleiben und nur die großen, schön eingerichteten Backstuben allerdorten mit Fleischkäsweckle, Zwiebelkuchen, Schwarzwälder Kirschtorte, Brezel und Brötchen, wenn sie mal frisch aus dem Ofen kommen. Sonst sind sie immer hart. Auch den Kebab, vornehmlich Yufka, kann man überall noch essen, bei mir kommen aber nur Zwiebel, Salat, Tomate und das rote Gewürz darauf-die Soßen machen leicht eine tropfende Angelegenheit daraus. 

 Immer zahlt man für ein Essen im Restaurant zwischen 30 und 50 Euro. Die Regierung hat vor, zum Jahreswechsel wieder 19% Mehrwertsteuer draufzuschlagen. Ob sich dann noch etwas "lohnt" außer Kebab, der jetzt 7,50 Euro kostet? Vielleicht noch die chinesischen/Thai-Woks in Tübingen und Sigmaringen und -ein Geheimtipp für das "gute alte deutsche Restaurant"-nämlich die Gaststätte Luginsland in Stuttgart, die wir auf unseren Reisen und Ausflügen immer wieder besucht haben. Bis aufs Mobiliar ist alles wie früher, der große Salatteller und der Fleischkäse schmeckten wunderbar. Und die Umgebung, Weinberge, Wälder und großartige Aussichten auf Stuttgart umrahmen das auf Schönste.

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