Donnerstag, 21. September 2017

Reisen

Ich plane einen Blogartikel über dasWegfahren, Flüchten und Standhalten, habe jedoch noch nicht die Zeit dazu gefunden. Als Hinweis dazu schon einmal ein Gedicht von Gottfried Benn, das ich mal auswendig gelernt hatte und seitdem manchmal vor mich hinsage.

Gottfried Benn
REISEN
Meinen Sie Zürich zum Beispiel
sei eine tiefere Stadt,
wo man Wunder und Weihen
immer als Inhalt hat?
                                                         
Meinen Sie, aus Habana,
weiß und hibiskusrot,
bräche ein ewiges Manna
für Ihre Wüstennot?


Bahnhofstraßen und Rueen,
Boulevards, Lidos, Laan –
selbst auf den Fifth Avenueen
fällt Sie die Leere an –

ach, vergeblich das Fahren!
Spät erst erfahren Sie sich:
bleiben und stille bewahren
das sich umgrenzende Ich.