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"Bilder aus Bebenhausen" |
Aufgrund von Anfragen stelle ich heute noch einmal den Beitrag über das
Kloster Bebenhausen ein, in dem wir kürzlich wieder einmal waren und uns
damit recht bunt und angenehm den trüben Tag vertrieben! Dazu ein paar neue Bilder. Besonders beeindruckend und im Detail fast noch gewaltiger als in Maulbronn sind die Refektorien (Ess-Säle für den Sommer und den Winter) mit ihren Gewölben und Malereien. Einzigartig ist das Dormitorium mit dem Kachelboden und den Mönchszellen. Und sehr schön auch die Fundstücke des Alltagslebens, Farben, Pinsel, Schuhe ...Man erreicht das Kloster über Tübingen-Lustnau oder von Stuttgart aus auf der B27.
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Ein Mönch im Kreuzgang |
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In diesem Haus gastierte Eduard Mörike mehrmals |
Dies ist nicht der
Schauplatz eines neuen Romans von mir-wenngleich es doch schon mal
einer war (Eduard Mörike. Ein Leben auf der Flucht). Es ist ein
UNESCO_Weltkulturerbe, das wir immer wieder gern besuchen. An
Wochenenden und Feiertagen herrscht hier ein äußerst reger Verkehr.
Kloster Bebenhausen wurde
vermutlich um 1183/84 von Prämonstratensermönchen gegründet. Im Jahr
1190 übernahmen es die Zisterzienser. Nach der Reformation enstand hier
eine evangelischen Klosterschule. Dass dieses Kloster in einem so
kalten, feuchten Tal erbaut wurde, ist wohl damit zu erklären, dass die
Mönche immer nah am Wasser bauten. So hatten sie sogenannte Schöpfhamen
(Netze), mit denen sie ihre Karpfen und Forellen fingen. Im
Dormitorium mit seinem Schmuckziegelboden schliefen ursprünglich alle
Mönche nebeneinander, später wurden Zellen eingebaut. Über jeder Zelle
ist ein Antonius - oder Taufkreuz über der Tür eingraviert. Die Räume
enthalten ein oder zwei Betten, sind sonst schmucklos. Geheizt wurde
nur das Winterrefektorium. Im Scriptorium gibt es Leinwand, Tafel,
Feder, Tintenhorn, Pergament und Bimsstein zum Glätten und Radieren zu
sehen.
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Klostergelände mit Bach |
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Kreuzgang |
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Heizraum unter dem Parlatorium |
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Gegenstände aus dem Kloster |
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Mönchszelle im Dormitorium |
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Mönchszelle mit Strohpritsche |
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Einzug in Jerusalem-Fensterbild in der Kirche |
Sehr
intime Einblicke in das Leben der königlichen Familie erhält man bei
der Besichtung des Jagdschlosses, ehemals Abthaus. In den Räumen von
Königin Charlotte steht ein echter Breughel – „Die Kirchweih“. Dann gibt
es Ulmer Barockschränke aus dem 18. Jahrhundert sowie einen
Schreibtisch aus dem 16. Jahrhundert. Die Räume waren schon Drehort für
einen "Kommissar". Ein Schachspiel fällt ins Auge: mit Figuren aus
Walrossstoßzähnen, mit dem man gegen Napoleon kämpfen konnte. Die Küche
(Anfang des 19. Jahrhundert) mit ihrem Speiseaufzug und das moderne Bad
daneben sind sehenswert. Im Eingangsbereich hockten die Kutscher und
warteten auf die Herrschaften. Ihre Pferde stellten sie in dem
überdachten Vorbau ab.Monasterium sine amario quasi castrum sine armamentarium. Ein
Kloster ohne Bibliothek ist wie eine Burg ohne Waffen. Leider ging die
Bibliothek während der Reformation verloren. Sehr schön der Kreuzgang,
das Parlatorium, der Kapitelsaal und der Klostergarten. Schlüpft man
durch ein romantisches Törchen am Nordende, gelangt man zu dem Haus, in
dem Eduard Mörike wenige Jahre vor seinem Tod zwei Mal weilte. Hier
entstand 1863 sein Gedicht „Bilder aus Bebenhausen“.
" Ebendaselbst
Eulenspiegel am Kreuzgang, was? der verrufne Geselle
Als Gurttraeger? Und wem haelt er sein Spiegelchen vor?
Einem entruesteten Moench, der ganz umsonst sich ereifert;
Immer nur lachet der Schalk, weis’t ihm die Eule und lacht."
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Kloster Bebenhausen von Osten gesehen |