Donnerstag, 30. Oktober 2008

Labels, Schreiben und Leben

Erstmalig kann ich jetzt sehen, über welche Suchwörter die meisten Google-Sucher hereinkommen. Es sind: Schreibteufelchen, Depression, Aufbau-Verlag, Angsttriebe und Krimi lesen. Ich werde das in nächster Zeit mal ein wenig erweitern.

Bevor ich heute Morgen meine Leerphase (eigentlich Wartephase) durch eine unernsthafte Spielerei mit dem Suchtbegriff überbrückte, wollte ich schreiben: Was, wenn einem Autor mal die Worte ausgehen? Damit wäre er seines grundsätzlichen Handwerkszeugs beraubt.
Eigenlich, dachte ich dann, ist über das Schreiben im Moment genug diskutiert worden. Ich habe mich schon lang entschieden: in erster Linie bin ich Sozialpädagogin, nebenher Romanautorin.
Trotzdem ist mir das Schreiben genauso wichtig. Gestern habe ich gemerkt, wie gut es ist, mit den Therapeutenkollegen zu reden und Rollenspiele mit ihnen zu machen. Das ist Realität und ist zum Anfassen. Zusammen mit einem witzigen Kerl habe ich mir das Lachen nicht verbeißen können. Schreiben ist ebenfalls Realität, aber ich muss sagen, dass die Freiräume im Brotberuf größer sind, wenn man bei Ersterem abhängig ist von den Zusagen und der Zeit anderer. Und unendlich lange Zeiten nur warten muss. In meinem Job kann ich zupacken und Ideen verwirklichen, sobald sie mir einfallen und wenn ich die Kollegen davon überzeugen kann.
Das Wort meiner Tante selig aus Hamburg fällt mir wieder ein: mach deine Leidenschaft zum Beruf oder ergreife einen Beruf, der dir genug Zeit für deine Leidenschaft lässt.
Bis jetzt hat mir mein Beruf genug Zeit gelassen, nicht nur fürs Schreiben, sondern auch für anderen Dinge, Politik zum Beispiel. Das wird sich aber ändern. Das neue Gebiet, in das wir gerade vorstoßen, ist fast unbeackertes Land. Laut Arbeitsvertrag darf ich keine Nebentätigkeiten ausüben, die mich in Konflikt mit der Erfüllung meiner Aufgaben bringen.
Das möchte ich jetzt mal so stehenlassen und nicht weiter diskutieren.