Mittwoch, 15. Oktober 2008

Angsttriebe versus Zuversicht

Manchmal kommen mir die vielen Beiträge in meinen (und auch in manchen anderen Blogs) vor wie diese Angsttriebe, die Bäume austreiben, wenn ihnen die Lebensgrundlage entzogen wird. Dann auch wieder als Ausdruck höchster Lebendigkeit.
Ich will einmal zwei Aussagen der Medienberichte über die heutige Pressekonferenz des Aufbau Verlages herausgreifen.
In einem Zeitungsbericht heißt es, Herr Koch habe sich davon überzeugen lassen, dass das Lektorat gut arbeite und es deswegen vollständig übernommen. Er wisse aber nicht, folgert die Zeitung, dass ein gutes Lektorat nicht gleichbedeutend sei mit guter Verkäuflichkeit. Das ist für mich schon ein Hammer und ich vermute inzwischen, dass meine Schreibkrise in solchen strukturellen Dingen wurzelt und nicht im Anfang, in der Perspektive oder dem Setting.

Die zweite Aussage ist folgende(ich zitiere einen kurzen Absatz aus einem Bericht des Tagesspiegels):
"Neben Koch sitzen der Insolvenzverwalter und die Aufbau-Geschäftsführer René Strien und Tom Erben, und diese beiden machen dann aus dieser an sich überflüssigen Veranstaltung eine noch überflüssigere Werbeshow und stellen in branchentypischen Floskeln das Herbst- und das Frühjahrsprogramm 2009 von Aufbau Titel für Titel vor."
Ups! Da war ja meiner dabei! Was soll ich nun von einer solchen Aussage halten? Wem nützt es ?
Tatsache ist für mich, dass ich meinen Roman nicht schreiben kann, weil es nicht der ist, den ich schreiben wollte. Zuversicht kommt nur insofern auf, als der neue Verleger, der genauso brachenfremd rangeht wie Lunkewitz, sich der Tradition des Verlages verhaftet sieht als Liebhaber der Literatur. Es ist eine Chance und ein Risiko, da haben die Zeitungen recht.