Sonntag, 23. März 2014

Ein teuflisches Spiel-mit Cover und Titel


Bis heute habe ich neun Bücher veröffentlicht, einschließlich einer Anthologie und eines Kalenders. Und bisher durfte ich, was die Titel betraf, eigentlich auch immer mitreden. Die Cover wurden mir zumindest von den kleineren Verlagen vorgelegt, bei den ersten zwei habe ich sie sogar selber ausgesucht. Die vier Cover des größeren Verlages hätte ich nicht genommen, wenn ich die Wahl gehabt hätte. Erst kürzlich wurde öffentlich bekannt, dass sie nach rein markttechnischen Gesichtspunkten ausgewählt wurden. Schon bevor  mein erstes Buch herauskam, hatte ich mit leisem Schaudern diese grün- und rotgekleideten Frauen mit den abgeschnittenen Köpfen auf den Stapeln liegen sehen, die einen Wiedererkennungswert für LeserInnen und Buchhändler garantieren sollten. Man mag darüber denken, was man will und hat auch Verständnis dafür, wenn ein Verlag kein Risiko eingehen möchte. Aber eins ist klar: Diese Cover hatten mit dem Inhalt des Buches und mit der jeweiligen dort dagestellten Frau nichts zu tun! Besonders krass war das bei der "Hure und der Mönch". Der Titel war von mir, das Cover war etwas lasziv und entsprach nicht dem Inhalt, der alles andere als pornografisch ist. Es führte sogar dazu, dass die katholische Kirsche wegen "solcher Bücher" ihr Imperium Weltbild verkaufen wollte. Schließlich sollte niemand sagen können, dass sie damit Geld verdiene, gegen das sie am Sonntag von der Kanzel wettere. Ja, verkaufsfördernd war das ungeheuer! Inzwischen ist Weltbild bekanntlich in die Insolvenz gegangen, aber nicht wegen der "erotischen Literatur", sondern wegen eines falschen Managements. Das zeigt dieser neue Artikel in der Augsburger Allgemeinen. Und letztendlich profitieren die mehr als 600 entlassenen Mitarbeiter vom starken Arm der Kirche, denn keiner von ihnen muss in die Arbeitslosigleit gehen wie seinerzeit etwa die Schlecker- Frauen. Die Klappentexte meiner Bücher waren eigentlich immer in Ordnung, nur betonten sie manchmal zu sehr, dass es eine Liebesgeschichte sei. Natürlich gibt es meist auch eine Liebesgeschichte, aber ich schreibe keine reinen Liebesromane und werde es auch niemals tun.

Dass es nicht einfach ist, ein Cover zu finden, das den Kern eines Romans trifft und keine Mogelpackung ist, habe ich gestern und heute gemerkt, als ich in Wikimedia Commons nach gemeinfreien Bildern zu bestimmten Stichworten gesucht habe. Aber ich bin - zunächst einmal-fündig geworden. Diese Bilder entsprechen sehr stark dem Inhalt des Romans. Als Distributor könnte ich mir Xinxii vorstellen, die konvertieren es auf Wunsch in alle möglichen Shops. Dort habe ich auch eine historische Autorenkollegin entdeckt, bei der ich anfragen könnte. Sich allein dem Riesen Amazon auszuliefern ist wohl nicht mehr so angesagt. Neobooks habe ich schon geprüft, da scheint die Bindung an das Forum sehr zeitraubend zu sein. Die lektorierte Fassung liegt mir vor. Leider ist die Endfassung auf Diskette gespeichert, so dass ich mir wohl noch ein externes Diskettenlaufwerk kaufen muss. Konnte ich denn im August 2011 ahnen, dass ich den Roman einmal selbst herausbringen würde? Hier noch einmal zum Vergleich das urprüngliche Verlagscover und der Titel. Frage an meine Blogleser: Welches Cover, welcher Titel könnte am ansprechendsten sein?

Klappentext (von mir):
Als die Blitze eines Unwetters die elterliche Burg treffen und alle Bewohner töten, beginnt ein schweres Leben für die Tochter einer verarmten Ritterfamilie. Julia überlebt mit viel Glück und kommt bei einer Tante in der Stadt unter. Um die junge Frau entspinnt sich ein Gewirr von Intrigen, und nur durch die Hilfe einer Novizin entkommt sie einem Giftmord. Was treibt die ungeliebte Tante und die Äbtissin des Klosters zu ihrem teuflischen Spiel? Zusammen mit dem Stadtschreiber Wolfram sucht Julia nach der Lösung des Rätsels. Die beiden finden schließlich eine Spur, die sie zu einem Bischof in Rottenburg führt. Der spannende Roman spielt im späten Mittelalter zwischen Sulz am Neckar, Rottenburg, Tübingen und Staufen.

Edit: Es wäre für mich auch kein Problem, mir kostenpflichtige Angebote einzuholen.