Freitag, 19. April 2013

Wer verdient an meinen Büchern?

Meine Blogleser und auch die Leser sonstiger öffentlicher Äußerungen von mir wissen, dass ich im Grunde meines Herzens ein friedfertiger Mensch bin. Was sich in den letzten Tagen aufgestaut hat, spottet aber jeder Beschreibung und hat mich veranlasst, diverse grässliche Flüche von mir zu geben (die aber nur meinem Computer zu Ohren gekommen sind). Also zunächst einmal verlangt der Brötchenerwerbsjob gerade wieder alle Nerven und sämtliche Anspannung, die denkbar sind. Natürlich, denn die Neuerungen und Umwandlungen sind noch lange nicht abgeschlossen. Kamen zwei Zahnarzttermine an zwei aufeinanderfolgenden Tagen dazu - hätte ich sie abgesagt, wäre mir erst in einem halben Jahr wieder einer zuteil geworden. Ich hatte schlecht geschlafen und war den ganzen Tag unterwegs bei einer schülen Wärme von 25° und war dann so müde, dass ich kaum noch meiner Arbeit nachgehen konnte. Eigentlich könnte es mir ja egal sein, wann die Abrechnung vom Verlag kommt, denn da steht eh nur, dass alles mit dem Vorschuss verrechnet wurde und ich 0,00 Euro Einnahmen habe. Aber ich möchte zumindest wissen, ob sich die E-Books des Verlags mehr als 10x verkauft haben! Heute ist der 19.April, am 31.März war die Abrechnung fällig. Wozu habe ich einen Agenten, werdet ihr euch fragen? Dem scheint das nicht so wichtig zu sein. Heute steckte endlich ein großer Umschlag im Briefkasten. Aber er war vom Finanzamt, das noch Belege zu meiner Steuererklärung braucht. Ich soll den Antrag zu etwas nachreichen, zu dem ich den Beleg schon beigelegt habe. Außerdem verlangt man eine lückenlose Aufklärung darüber, was ich im Jahr 2012 mit meinen Büchern verdient habe, auch wenn es 0.00000 Euro waren! O.K., der Beleg mit einer kleinen dreistelligen Summe von dem "Vermächtnis" hat noch gefehlt. Das braucht das Finanzamt übrigens, um horrende Steuervorauszahlungen auf noch zu schreibende Bücher zu erheben, die vielleicht weder geschrieben noch veröffentlicht werden. Jetzt muss ich mir also wieder das Elsterformular runterladen, ellenlange Lizenzverträge runterscrollen und diese Einzelanträge raussuchen. Verdammt, wie habe ich das denn neulich geschafft? Ich werde wieder zum Rathaus gehen müssen, um mir den Papierausdruck zu holen. Das Schreiben ist inzwischen auf der Strecke geblieben. Ich habe keine Lust mehr, sagte ich zu meinem Freund auf dessen besorgte Frage. Ich habe keine Lust mehr, meinen Krimi an irgendwen zu verschachern, an dem am Ende außer mir alle verdienen werden, wie viel oder wie wenig auch immer!